Der Wirtschaftskrieg gegen Russland

von Gerd Flegelskamp (flegel-g)

Nun hat die EU ein Freihandelsabkommen mit der Ukraine abgeschlossen und damit aus meiner Sicht den parallel geführten Wirtschaftskrieg gegen Russland wieder um einen Punkt erweitert. Auch denke ich, wenn Schulz, der so gerne Kommissionspräsident geworden wäre, sich so begeistert davon gibt, kann es nur Murks sein.

Es ist natürlich meine persönliche Sicht, wenn ich glaube, dass es vor allem darum geht, den BRICS-Staaten Sand ins Getriebe zu streuen, damit sie die Loslösung vom Petro-Dollar nicht durchziehen können, denn der Petro-Dollar ist das letzte Bollwerk gegen die Staatspleite der USA.

Dass es auch um die Ausweitung der NATO geht, hat der Spiegel ja bereits im August vermeldet.

Auf was sich die EU und vor allem Deutschland (wohl geleitet von den USA) da wirklich einlassen, kann man noch nicht so klar überschauen. Wäre ich ein frommer Mensch, würde ich beten: „Herr, vergib ihnen nicht, denn sie wissen, was sie tun oder glauben es zumindest.“ Was hat die Ukraine, dass der Westen so scharf darauf ist, es in die Finger zu bekommen? Oder geht es dabei nur um die NATO und geostrategische Punkte, wobei Letztere ja durch den Anschluss der Krim an Russland empfindlich gestört wurden?

Seit Monaten werden wir mit westlicher Propaganda torpediert. In meinen Beiträgen habe ich sehr bewusst darauf verzichtet, die in Deutschland verbreiteten Gegendarstellungen russischer Medien als Beweise anzuführen, weil der Vorwurf der Gegenpropaganda dabei nicht zwangsläufig von der Hand zu weisen ist. Es gibt aber genügend Deutsche, die die Materie zur Genüge kennen (Wimmer, Krone-Schmalz, Sabine Schiffer, Oberstleutnant a. D. Jochen Scholz und weitere) und das Vorgehen der Politik, sowohl das der USA als auch das Europas mit deutlichen Worten kritisieren. Es sind auch nicht nur deutsche Stimmen, die sich kritisch mit diesem Thema auseinandersetzen, sondern auch gewichtige Leute in den USA. Wenn sogar der Council on Foreign Relations, der wohl wichtigste Think Tank in den USA die Politik der USA in dieser Angelegenheit kritisiert, kann man schon davon ausgehen, dass das, was uns die Propaganda sämtlicher Print- und TV-Medien nahezu täglich vorsetzen, sehr weit von der Wirklichkeit entfernt ist.

Dass es mitunter auch in der westlichen Presse, hier speziell im Spiegel, hin und wieder ein wenig andere Berichte zu lesen waren, beweisen einige Artikel des Journalisten Uwe Klußmann, die uns analytisch eine etwas andere Ukraine darlegen, als wir es ansonsten gewohnt sind, wenn wir die Schlagzeilen von BILD, WELT, Spiegel, FAZ, ZEIT und weiteren Gazetten sowie der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten seit Monaten gewohnt sind. Der Haken dabei, diese Berichte wurden vor dem großen Propaganda-Feldzug geschrieben, als die Ukraine-Problematik noch eher ein Hintergrund-Thema gewesen ist und der Spiegel tatsächlich noch gelegentlich echte Informationen verbreitet hat. Kampf um die Ukraine: Schachspiel im Minenfeld Kampf um die Ukraine: Schachspiel im Minenfeld, so der Aufhänger eines Artikels von Klußmann vom 20.02. 2014.

Am 24.02. 2014 setzte er die Analyse mit dem Beitrag Krise in der Ukraine: Putins schwerste Entscheidung fort.

Am 28.02. 2014 Informierte er die Leser über eine ansonsten weniger bekanntes Thema, über die Krim-Tataren, ihre Haltung zu Russland und ihre Aktivitäten unter der Schlagzeile Krim-Krise: Nationalisten stiften Tataren zu Anschlägen an.

Am 03.03. 2014 setzte er sie Artikelserie mit der Schlagzeile Konflikt mit Russland: Die fatalen Fehler der Regierung in Kiew fort, Ein Bericht, der sich mit den rassistischen und faschistischen Milizen beschäftigt, die es in der Ukraine gibt, von denen aber unsere Politiker und insbesondere Silberlocke Steinmeier nichts gesehen haben will, obwohl er einem der Anführer fotogen die Hände schüttelte.

Abschließend (glaube ich zumindest) warnte er bereits am 25.03. 2014 in dem Artikel Krise in der Ukraine: Kiews Regierung riskiert einen Bürgerkrieg vor dem, was man dann in den Monaten danach Putin in die Schuhe schob und den Begriff „Separatisten“ für die im Süden und Osten ansässigen Russen in der Ukraine erfand, die sich gegen die selbsternannte Übergangsregierung und die anschließend installierte Oligarchen-Regierung auflehnten. Das eigentlich hervorstechende Merkmal die vielen Propaganda-Artikel in der westlichen Presse waren Beschuldigungen an die Adresse von Putin, für die man aber die Beweise schuldig blieb oder wie beim WDR mit gefäkten Bildern zu untermauern suchte.

Eingangs habe ich die Frage gestellt, ob sich Deutschland und die EU eigentlich darüber klar sind, auf was sie sich da einlassen. Auch dazu hat Klußmann mit dem Artikel Unterstützung für Russland: Chinas Schatten über der Ukraine bereits eine Antwort gegeben.

Klußmann war zehn Jahre lang (1999 – 2009) Moskauer Spiegel-Korrespondent. In einem Interview mit dem Goethe-Institut wurde er gefragt, was man von den Russen lernen könnte. Er antwortet, ihren Sinn für die eigene Kultur, aber auch die anderer Staaten. Ich denke, damit hat er recht. Wir in Deutschland haben auch eine tradierte Kultur und wir reden darüber, aber leben sie schon lange nicht mehr. Stattdessen kopieren wir die US-Kultur, denn die ist so herrlich einfach und primitiv mit den wesentlichen Schwerpunkten auf Sex, Crime, Waffen und Krieg.

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