Der Sinkflug der Grünen, Teil I

Tageskommentar 11. 09. 2013: fortunato,
Der Sinkflug der Grünen, Teil I

von fortunato (fortunanetz)

Wie alles begann

Die Bundesrepublik unter der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt(1974 – 1982) war jene Ära, in der sich die Partei ‚Die Grünen‘ herausbildete. Die Studentenrevolte von 1968 scheiterte unter anderem daran, dass die revolutionäre intellektuelle Elite nie wirklich mit den ‚Arbeitern‘, die sie zu vertreten vorgab, sprechen konnte. Die Arbeiter und Angestellten der BRD interessierte nicht, was diese ‚Elite‘ schrieb und sagte. Immer mehr ‚Revolutionäre‘ zogen aus ihren infantilen und zum Teil weltfremden Vorstellungen dann die Konsequenzen.

Eine kleine Gruppe entschied sich für Terror und beherrschte damit lange Zeit die Schlagzeilen der öffentlichen Diskussion. Wobei dies dann keine Diskussion mehr über die Inhalte der 68er Revolte war, sondern eine über das Recht, zur Waffe zu greifen. Der Ehrlichkeit halber hätte man aber sagen müssen: Gibt es ein Recht zur Waffe zu greifen nur weil die eigene Theorie nicht gestimmt hat?

Eine weitere Gruppe suchte einen Unterschlupf bei der SPD und bei der Gewerkschaftsbewegung. Sie hoffte durch den angepassten Umgang mit der von ihr zu missionierenden Arbeiterschaft doch noch auf Umwegen einen Erfolg zu verbuchen und ging eben die Kompromisse ein, die die 68er Generation nicht machte. Man fand diese Gruppe von Menschen in allen möglichen Bereichen. In der Öffentlichkeit sehr sichtbar waren damals die linksgerichteten Lehrer und die Sozialpädagogen. Sie versuchten eine linke Erziehung zu etablieren oder kümmerten sich um soziale Randgruppen und frönten in diesem Zusammenhang entweder ihrer Ideologie oder einer speziellen Form von Sozialromantik. ‚Der Streetworker‘ war immer auch ein Interessenvertreter arbeitsloser oder drogenabhängiger Jugendlicher und anderer Randgruppen.

Eine andere, damals aufkommende Bewegung blieb in der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Es handelte sich um jene Linke, die ihr Leben in Alternativbetrieben zu organisieren versuchten. Sie gründeten Landkommunen indem sie Schafe züchteten und daraus gemeinschaftlich Wolle, oder Wollprodukte herstellten und diese dann direkt zum Beispiel auf dem Wochenmarkt verkauften. Bezogen auf unsere gesamte Wirtschaft waren diese Leute zu vernachlässigende Randexistenzen, obgleich sie versuchten sowohl aus einer ‚kapitalistischen‘ Ökonomie auszubrechen, als auch andere Gesellschaftsmodelle zu erproben.

Einerseits war die zersplitterte Linke nicht gerade zahlenmäßig bedeutend. Der weitaus größere Teil der Menschen hatte mit der Ideologie der 68er nichts am Hut bzw. verstand sie gar nicht. Dennoch hatten all diese kleinen Gruppen ein gewaltige propagandistische Schlagkraft. Blätter wie der Spiegel und die Frankfurter Rundschau standen den Experimenten der Nach-68er oft sehr nahe und berichteten darüber. Mit der TAZ wurde gerade aus dem Bereich der alternativen Betriebe, also der selbstverwalteten Unternehmen ein direktes und erfolgreiches Blatt gegründet, das die Inhalte der Bewegung in die Öffentlichkeit trug.

Zeitgleich gab es noch zwei andere, ebenfalls starke Bewegungen in Deutschland, die nicht unbedingt direkt etwas mit den Nachfolgern der 68er Bewegung haben musste. Zum einen war dies der Pazifismus und zum anderen die Ökologiebewegung.

Unter dem Eindruck der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs gab es in der Nachkriegszeit in Deutschland naturgemäß sehr viele Menschen, die nie wieder einen Krieg wollten. Es war auch ein geflügeltes Wort zu sagen: ‚Nie wieder Krieg‘. Im Angesicht der deutschen Aufbaujahre fand aber eher eine intellektuelle Aufarbeitung des Kriegsthemas statt. Die meisten Menschen waren damit beschäftigt, die Trümmer des Krieges beiseite zu schaffen und sich in den Wirtschaftswunderjahren erst einmal wieder den Magen zu füllen. Gegen Krieg war jeder, darüber nachgedacht haben nur wenige. In einer auch alltagstauglichen und damit kommensurablen Form tauchte der Pazifismus dann in christlichen Kreisen auf. Dort gab es ein weites Feld von Friedensgruppen, die sich regelmäßig trafen und zum Beispiel über Friedenspädagogik sprachen oder auch für den Frieden beteten.


Mit dem Nato-Doppelbeschluss im Jahr 1979, unterstützt von der Regierung Schmidt nahm diese Bewegung einen ungeahnten Aufschwung. Faktisch ging es darum, auf dem Boden der BRD atomwaffenfähige Mittelstreckenraketen zu stationieren. Plötzlich wurde vielen klar, dass im Konfliktfall in Deutschland nicht nur Atomraketen abgefeuert werden würden, sondern auch umgekehrt in Deutschland Atomraketen einschlagen könnten. Und diese Erkenntnis brachte dann wirklich viele Menschen auf die Straßen. In vielen Städten gab es Mahnwachen, öffentliche Gebetskreise für den Frieden, Lichterketten und vieles andere mehr. Die Opposition gegen den Doppelbeschluss wuchs gewaltig an und holte sich zudem Unterstützung aus dem Umfeld der Linken, die mit ihrem offenen Anti-Amerikanismus geradezu natürliche Verbündete waren. Umgekehrt konnte sich die damalige Friedensbewegung des gewaltigen linken Propagandaapparates in Zeitungen, politischen Zirkeln etc. bedienen um eigene Inhalte zu transportieren. Man könnte durchaus von einer win-win Situation beider Gruppen sprechen.

Die dritte Strömung jener Zeit war die Ökologiebewegung. Diese Bewegung war aber keine originär Linke Veranstaltung, wie viele vielleicht denken. Es handelte sich dabei ursprünglich um eine Bewegung, die sich auf wissenschaftliche Studien des Club of Rome stützte, wonach die Ressourcen der Welt endlich sind. Der Club of Rome ist eine hauptsächlich wissenschaftliche Vereinigung, die 1968 gegründet wurde. Mit der 1972 herausgegebenen Studie ‚Grenzen des Wachstums‘ wurde erstmalig das Thema ‚Raubbau an den Ressourcen der Erde‘ in der Öffentlichkeit diskutiert – mit bis heute gewaltigen Auswirkungen in der öffentlichen Debatte.

Dieser Impuls wurde in Deutschland ganz unterschiedlich aufgenommen. So gab es beispielsweise einen konservativen, CDU-nahen Herbert Gruhl, der ein Buch mit dem Titel ‚Ein Planet wird geplündert‘ herausbrachte, oder einen Baldur Springmann, der eher rechts von der CDU anzusiedeln ist. Beide engagierten sich mit großem Erfolg in der ökologischen Bewegung. Auch Franz Alt sei hier nicht vergessen. Er kam aus der CDU und fühlt sich vor allem der christlichen Religion verbunden. Franz Alt ist heute bei der ÖDP, einer eher konservativen ökologischen Partei. Man kann also nicht wirklich behaupten, dass die Ökologiebewegung ein typisches Kind der Linken war. Vielmehr bestehen mannigfaltige, in persönlichen Präferenzen begründete Verschränkungen zwischen der Ökologiebewegung, der Pazifismusbewegung und Bewegung der Alternativen Linken mit selbstverwalteten Betrieben, Genossenschafts- und Gewerkschaftsbewegung. Es gibt aber auch Personen wie z. B. Jutta Ditfurt, die sich ganz klar zum Ökosozialismus bekennen. Ökologie war und ist Ideologie übergreifend und war eine weitere Strömung, die bei der Gründung der Grünen eine bedeutende Rolle spielte.

Alle diese Entwicklungen kulminierten in gewaltigen Friedensdemonstrationen zum Beispiel im Bonner Hofgarten, in Mutlangen, oder auch in Demonstrationen mit ökologischem Hintergrund zum Beispiel in Brokdorf oder im Wendland. Die enorme Größe der Demonstrationen für Frieden, gegen den Nato-Doppelbeschluss und gegen Atomkraftwerke machten klar, dass es in der BRD ein genügend großes Potential zur Gründung einer Oppositionspartei gab. Und diese Partei sollte links, ökologisch und pazifistisch sein. Diese drei Merkmale sollten die Markenzeichen der grünen Partei sein.

Wie es mit der Gründung der Partei weiterging, lesen Sie morgen in Teil II….

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Pazifistisch? Ökologisch? Links? Das war einmal. Leider habe ich nicht die Zeit, ausführlich dazu Stellung zu nehmen.

Und was ist mit Joschka Fischer, der als Außenminister dem Kosovo-Krieg zugestimmt hat? Ich sage nur Cohn Bendit – Kinderschänder. Mehr muss man zu dem nicht sagen. Oder Claudia Roth. Sie liebt die Türkei und die türkische Kultur (frauenfeindlich). Warum wandert sie nicht in die Türkei aus?

Lieber fortunato, vielen Dank für diesen Aufsatz zu den GRÜNEN (Partei der Besserverdiener und Bevormundungs-Partei). Dank Frau Löhrmann gibt es ein totales Rauchverbot in allen NRW-Gaststätten. Viele Existenzen stehen mit diesem Rauchverbot auf dem Spiel. Dass interessiert Frau Löhrmann und Frau Hannelore Kraft (SPD) nicht im gerinsten, obwohl sie sich doch immer für die Schaffung von Arbeitsplätzen einsetzen. Alles nur Verblödungsgeschwätz. Und nochwas. Die GRÜNEN haben dem ESM zugestimmt. Alle Parteien, die diesem Enteignungsgesetz zugestimmt haben, sind nicht wählbar!

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil. 

 

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