Der Pranger zum Jahresausklang …

… von Michael Winkler hat es mal wieder in sich.

Einiges daraus würde ich mir für 2011 wünschen.
Anderes hingegen besser nicht, wobei früher oder später …
Lassen wir uns überraschen, was 2011 noch so alles auf uns zukommt.
Bestimmt nichts Gutes aus der Irrenanstalt aus Deppendorf.


Anfang vom Ende (29.12.2010)

2011 wird ein Venus-Jahr, sagen die Astrologen, die gerade jetzt wieder Konjunktur haben. Ein Jahr der Liebe und der glücklichen Ereignisse, denn dafür steht die Venus. Für die B- und C-Promis stehen Vorschauen in diversen Blättchen, nach denen ihnen Erfolg, mehr Ruhm und noch mehr Geld ins Haus steht. Wir, das Publikum, dürfen noch faszinierter zu jenen Leuten aufblicken, die ohnehin auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Leider sind das „Wohlfühl-Astrologen“, deren Fähigkeiten sich auf so profunde Erkenntnisse wie „Nach den opulenten Weihnachtsfeiertagen täte dem Löwen mehr Bewegung richtig gut“ oder „In diesen Tagen sorgt frische Luft beim Stier für einen klaren Kopf und neue Ideen“. Das schließt allerdings nicht aus, daß sich auch Krebse mehr bewegen sollten oder Skorpione von frischer Luft profitieren.

Meine Hofastrologin teilt die Menschheit nicht illustriertenwirksam in zwölf Tierkreiszeichen auf, ihre Voraussagen betreffen auch nicht irgendwelche Werbesternchen oder Fernseh-Dauernervensägen. Ich werde mich bei ihr allerdings nur mit einem Satz bedienen, der wichtig genug ist, um hier aufgeführt zu werden:

Schließen Sie Ihre Vorbereitungen bis März 2011 ab!

Überlassen Sie das Mañana der heute noch das Amt vernachlässigenden Bundeskanzlerin, für Sie und genauso allen anderen Menschen ist das kein Vorbild. Wenn Sie bisher der Idee der Vorratsbeschaffung eher philosophisch gegenüber gestanden waren, sollten Sie diese jetzt doch ein wenig ernster nehmen. Und wenn Sie bereits größere Mengen an Vorräten angehäuft haben, sollten Sie die Zeit nutzen, um die letzten Ergänzungen vorzunehmen.

Aber nun lassen Sie mich auf meiner eigenen Weltuntergangsorgel spielen. Diese Prognosen erfordern keine Astrologie, es genügt, die Nachrichten zu verfolgen.

Zusammenbruch des Finanzwesens

2010 war das Jahr des Rettungsschirms. Auf wundersame Weise wurden Griechenland und Irland gerettet, während hier in Vierzonesien, dem Hauptgeldgeber, der hemmungslose Aufschwung ausgebrochen ist. Von dem tollen Rettungsschirm hört man zwei wunderbare Dinge: Zum einen leihen wir das Geld für drei Prozent und verleihen es für fünf oder mehr Prozent, das heißt, wir verdienen uns an der Zinsdifferenz dumm und dämlich, zum anderen handelt es sich bei dem Rettungsschirm ja nur um Bürgschaften, die uns keinen einzigen Pfennig kosten.

Beides entspricht der mathematisch nachweisbaren Aussage über die absolute Harmlosigkeit von Atombomben. Eine Atombombe ist im Prinzip so harmlos wie ein Möbelstück, denn während der gesamten Zeitdauer ihrer Existenz richtet sie keinerlei Schaden an. Nur am Ende, im letzten, verschwindend geringen Bruchteil einer Sekunde, wenn sich ihre Existenz auflöst, entsteht ein geringer Schaden. Der weitaus größte Teil des Schadens entsteht erst nach ihrem Ende, wenn die Bombe nicht mehr existiert, sondern nur ihr Erbe, der Feuerball, die Druckwelle, die Sogwelle, der Fallout. Die Bombe hingegen ist völlig harmlos, ehrlich.

Beginnen wir mit dem Zinsdifferenzgeschäft. „Wir“ leihen uns 100 Milliarden Euro und bezahlen dafür pro Jahr drei Milliarden. Als gute Europäer geben wir das Geld an Regierungen weiter, die ihr eigenes Geld zum Fenster hinausgeworfen haben und deshalb neues Geld brauchen. Diesen absolut vertrauenswürdigen Herrschaften drängen wir die 100 Milliarden auf und bekommen dafür fünf Milliarden im Jahr. Wir dürfen uns über zwei Milliarden Gewinn freuen… Dieses großartige Geschäft läuft weiter, solange die 100 Milliarden existieren. Denken Sie an die Atombombe… Im letzten Augenblick ihrer Existenz erklärt sich die Verschwender-Regierung für Bankrott und stellt alle Zahlungen ein. Wir sehen dann nur noch die leeren, umgestülpten Hosentaschen, bezahlen weiterhin unsere drei Milliarden pro Jahr und irgendwann möchte derjenige, der „uns“ das Geld geliehen hat, selbiges zurück. Nicht von der Bankrotteurs-Bande im anderen EU-Land, sondern von uns. Uns ohne Anführungszeichen, denn diesmal sind wir tatsächlich dran, wir Steuerzahler. BUMM!

Bürgschaften, die andere Variante, sind ebenso harmlos. Eine Bankrotteurs-Regierung leiht sich massenhaft Geld und irgendwelche Polit-Funktionäre versichern, daß der deutsche Steuerzahler im Bedarfsfall einspringt. Wenn also die verschwendungssüchtigen Hallodris ihre leeren Hosentaschen vorzeigen, kommen die freundlichen Inkasso-Schläger zu uns und halten jene Hand auf, die gerade keinen Schlagring hält. Dann dürfen wir – wieder ohne Anführungszeichen – die Zeche der prassenden Regierung zahlen. BUMM!

Sind Sie schon mal auf einer spiegelglatten Autobahn 150 km/h gefahren? Nein? Dabei geht das wunderbar! Es geht, solange Sie geradeaus fahren, das Steuer in Ruhe lassen und nicht bremsen. Wenn Sie das beachten, den Gang rausnehmen und Ihr Auto über zehn Kilometer ausrollen lassen, werden Sie dieses Experiment unbeschadet überleben. Nur, leider, finden Sie nirgendwo eine Autobahn, die zehn Kilometer geradeaus führt, vollkommen frei ist und über genügend Fahrspuren verfügt. Das Experiment funktioniert bis zum Knall.

Auf einem zugefrorenen See kann das hingegen richtig Spaß machen, wenn das Auto sich nicht gerade überschlägt. Da ist das eine richtige Attraktion, da wird wirklich etwas geboten. Während sich die gewöhnlichen Sterblichen durch Wintereis und Schnee zur Arbeit kämpfen, gönnen sich die Privilegierten eine Spritztour auf dem See. So ungefähr müssen Sie sich verschwenderische Regierungen vorstellen: Damit die Parteifunktionäre wiedergewählt werden, gibt es für das Wahlvolk Brot und Spiele auf Staatskosten. Nicht wie im alten Rom im Kolosseum, statt dessen gibt es zahlreiche Beamtenstellen, gut bezahlt, wenig beschäftigt und unkündbar, da werden feudale Straßen in jedes Dorf gebaut, das Geld dazu holt man sich auf der Bank. Und wenn keines mehr da ist, findet sich schon eine Merkel mit einem ganz tollen Rettungsschirm.

Machen wir uns nichts vor: Sowohl das Zinsdifferenzgeschäft als auch die Bürgschaften laufen nur, solange schönes Wetter herrscht. Wenn der von „uns“ vergebene Kredit notleidend wird, brauchen „wir“ neues Geld, um „unseren“ Kredit bedienen zu können. Wenn die Regierungen, die „unsere“ Bürgschaften bekommen haben, nicht mehr zahlungsfähig sind, müssen wir als Bürgen einspringen – und brauchen dafür Geld.

Beides löst einen Domino-Effekt aus, denn die Nachfrage nach Geld wird dadurch steigen. Dies führt entweder dazu, daß der Preis des Geldes steigt, also die Zinsen, oder Geld neu produziert werden muß. Steigender Preis des Geldes bedeutet höhere Zinsen – jeder Kredit wird von diesem Augenblick an teuerer. Der Aufschwung, von dem die BRD-Regierung so treuherzig redet, ist zu Ende. Die Frage ist jedoch, wo soll das Geld herkommen, das gegen die hohen Zinsen verliehen wird? Unser Banksystem ist am Anschlag, das Kreditvolumen, das aus dem Eigenkapital generiert werden kann, ist voll ausgenützt. Im Endeffekt muß selbst bei einem Anstieg der Zinsen neues Geld geschaffen werden, weil das existierende Geld bereits „an den Mann“ gebracht worden ist. Altmodisch formuliert: es muß gedruckt werden.

Wenn sehr viel Geld gedruckt wird, ruiniert das schließlich die Währung, weil viel mehr Geld im Umlauf ist, als Waren, die dafür gekauft werden können. Die Preise steigen, die Gewerkschaften fordern höhere Löhne. Und „wir“ üben unbedingte Solidarität, zahlen, zahlen, zahlen, für jeden, der die Hand aufhält. Wir sind schließlich Europäer, und Europa muß gerettet werden, der Euro muß gerettet werden, die Euro-Kommissare müssen gerettet werden – die Einzigen, die nicht gerettet werden müssen, sind Deutschland, die Deutschen und deren Spareinlagen. Kurz geagt: SIE.

Sollten die Europäer beschließen, daß Vierzonesien mehr bezahlen kann, wenn es aus dem Euro austritt, bekommen wir eine schöne neue Mark. Diese schöne neue Mark dürfen wir danach gleich wieder abliefern, an die EU-Kassen. Am Ende wird alles zusammenbrechen. 2011 ist dafür ein guter Zeitpunkt, ob nun Venus-Jahr oder nicht. Die Finanzmärkte kümmert es nicht, daß den Widdern viel Bewegung an frischer Luft gut tun würde.

Tschüß, Westerwelle! Zieh Leine, Merkel!

Lohnschreiberlinge sprechen bereits von „Merkohl“, um uns anzudrohen, daß wir noch mindestens zehn Jahre Trullanesien vor uns haben werden. Nur, leider, brennt Trullanesien in der Finanzkrise ab. Ohne Partner kommt die Trulla (die im öffentlich-rechtlichen Gebührenfernsehen mittlerweile sogar als „Wanderhure“ tituliert wird) bei ihrer Regierungsverweigerung nicht zurecht. Der Partner heißt derzeit FDP und bezieht die Prügel, die der Mañana-Kanzlerin zugedacht sind. Die FDP hat zum Glück einen Watschenmann, der als Person das weitergereicht bekommt, was die Parteimitglieder tagtäglich erleiden müssen. Dieser Mann heißt Guido Westerwelle.

Wie lange wird dieser Herr Westerwelle noch Parteivorsitzender bleiben? Bis zum Dreikönigstreffen? Oder bis zum Parteitag im Mai, nachdem vier Landtagswahlen verloren worden sind? Jedenfalls wird Spaß-Guido entsorgt. Er wird als Parteivorsitzender abgelöst, bald auch als Vizekanzler und Außenminister, wenn die FDP ihre Minister aus der Regierung abzieht. In der Überschrift lesen Sie einen richtigen Abschiedsgruß für diesen Herrn Westerwelle. Damit möchte ich ausdrücken, daß er aufrecht stehend aus dem Amt entfernt wird. Mit blau geschlagenen Augen, gekrümmtem Rücken, hinkend – aber auf eigenen Füßen.

Merkel hingegen… Oder soll ich sagen, „Merkohl“? Weil sie den Niedergang der CDU, der unter Helmut Kohl begonnen hatte, zum unrühmlichen Abschluß führt? Wenn die Regierung zusammenbricht, braucht die Partei eine Schuldige. Vier verlorene Wahlen, der Verlust des „Stammlandes“ Baden-Württemberg, den Austritt der FDP aus der Regierung – das überlebt keine Kanzlerin und keine CDU-Vorsitzende. Um das Bild zu bemühen: Sie wird von allen verdroschen und fliegt in hohem Bogen aus der Kneipe, wo sie ohne Zähne mit gebrochenen Knochen auf der Straße liegen bleibt, bis ein mitleidiger Passant anonym den Krankenwagen holt. An Würde wird da nichts übrig bleiben.

Austreibung der Migranten

Was haben Sie denn gedacht? Wenn wir scheißdeutschen Schweinefleischfresser uns nicht mehr leisten können, den Zuschleichern fürs Nichtstun und Kopftuchmädchen-Produzieren auskömmliche Unterhaltszahlungen zu schenken, werden sich die Leute fragen, warum überall Moscheen gebaut werden, in denen Haßprediger gegen das großzügige Gastland hetzen. Sie werden sich dann auch fragen, wieso rassistische Richter in ihre Urteile einen „Migranten-Bonus“ einfließen lassen. Die arbeitenden Menschen in diesem Land werden keine Lust mehr haben, intoleranten Muselmanen, die uns vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben, Toleranz zu gewähren.

Toleranz wird eine Bringschuld werden. Wer in diesem Land leben möchte, darf dank unserer Toleranz künftig nur noch Deutsch sprechen, kann künftig auf Symbole religiöser Diskriminierung wie Kopftuch, Turban oder Kippa verzichten, darf zum Christentum übertreten und sich taufen lassen, bekommt vom zuständigen Pfarramt die 300 Gottesdienstbesuche bestätigt, die er für eine Einbürgerung vorweisen muß, stellt seine Ernährung auf Schweinefleisch, Kartoffeln und andere deutsche Spezialitäten um, lebt stolz von eigener Arbeit, sucht sich einen deutschen Ehepartner, läßt keine Großfamilie oder Dorfgemeinschaft in Weitfortistan durch deutsche Krankenkassen oder Steuergelder aushalten, sammelt Unterschriften gegen Überfremdung und Moschee- oder Synagogen-Bau, pflegt ehrenamtlich deutsche Senioren und darf sich als Lieblingslied „Heil Dir im Siegerkranz“ oder „Die Wacht am Rhein“ auswählen. Wer diese kleinen Vorbedingungen einhält, ist uns in diesem Land herzlich willkommen.

Wer sich in einem Land als Eroberer aufführt, obwohl er als Gast gekommen war, wird wie ein Unterdrücker davongejagt werden. Beginnt das schon 2011? Schauen Sie sich die beiden vorhergehenden Punkte an. Bei einem wirtschaftlichen Zusammenbruch und einer schweren Regierungskrise wird die neue Regierung Ziele suchen müssen, gegen die sie den Volkszorn richtet. Demokraten sind dabei für Versuchungen viel anfälliger als Diktatoren oder Monarchen, denn es geht schließlich darum, die nächste Wahl zu gewinnen. Man benötigt also einen Sündenbock, der keine mächtige Lobby hat, dem die Wähler am besten jetzt schon mit Ressentiments entgegen treten.

Wer würde sich da wohl eignen? Die Juden? Das ist, gelinde gesagt, unwahrscheinlich. Die unverbrüchliche Solidarität zu Israel ist schließlich ein merkelhaftes Staatsziel dieser Bananen-Republik. Die Rechten? Oh, die werden bereits maximal diskriminiert, denen kann niemand vorwerfen, sie lägen dem Steuerzahler auf der Tasche. Jeder Flügel der Sozialistischen Einheitspartei kassiert mehr und verfügt über üppigere Pfründen. Bleiben also die Ausländer. Die Parolen sind an jedem Stammtisch bekannt, die Herrschaften lassen keine Gelegenheit aus, um unangenehm aufzufallen, also bieten sie sich geradezu an.

Es geht für die Regierigen schließlich um alles, also um Dienstwagen, Pensionsansprüche und Bundesverdienstkreuze, was kümmern da ein paar Kanaken? (Parteiinterne Abkürzung für „willkommene und hochgeschätzte kulturbereichernde Zuwanderer“) Die Aktivisten vor Ort kennen die Parolen ja, da müssen nur ein paar Worte ausgetauscht werden. Statt „Oberdeppendorf ist bunt statt braun“ wird dann eben „Oberdeppendorf ist deutsch, nicht bunt!“ plakatiert. Da „Ausländer raus!“ und „Glückliche Heimreise!“ bereits von der falschen Partei besetzt worden sind, werden die Demokraten dann „Schmarotzer raus!“ und „Haut endlich ab!“ verkünden.

Man braucht dann nur noch einen richtig konstruierten Anlaß. Vielleicht gibt es irgendwo eine zu klein gewordene Synagoge, leicht baufällig, da seit drei Jahren nicht mehr renoviert? Natürlich entkommt die jüdische Gemeinde auf wundersame Weise dank göttlicher Fügung und guter Vorplanung, nur den gefesselten und geknebelten Selbstmordattentäter wird es leider erwischen, wenn der Sprengmeister die Fernzündung betätigt. Danach stehen die Pressehuren wie ein Mann auf und fordern die Ausweisung der Feinde des jüdischen Abendlandes.

Wir sollten das jedoch auch aus der Perspektive der Rückwanderungsländer betrachten: Sie bekommen sehr gut ausgebildete Menschen zurück, die nach Jahren oder Jahrzehnten zu Botschaftern der westlichen Kultur geworden sind. Sie bereichern die Vielfalt in ihren Heimatländern, heben das Bildungsniveau, verbreiten Toleranz und Demokratie. Die Rückwanderer sind zwei- oder gar mehrsprachig, sie haben Weltoffenheit und Gleichberechtigung der Geschlechter gelernt. Wie wir von unseren Politikern wissen, haben diese Leute unser Land aufgebaut, mit dieser Erfahrung werden sie ihr eigenes Land um so effektiver aufbauen können. Anstatt diese Leute egoistisch für uns zu vereinnahmen, sollten wir sie großzügig als Gottesgeschenk in ihre Heimatländer zurückkehren lassen.

Iwan der Schreckliche

Auf einem zahmen Jahrmarktsgaul kann jedes Kind im Kreis reiten. Ich weiß nicht, wie sehr diese Pferde gebrochen sind, ob man sie mit den Regeln der Dressurkunst in bockende Rodeopferde verwandeln könnte. Die Menschen in Deutschland gleichen diesen Jahrmarktsgäulen, sie fügen sich und leisten keinen Widerstand, wenn man sie füttert und ihnen gelegentlich ein Zuckerchen zukommen läßt. Unter der Peitsche werden viele widerstandslos zusammenbrechen, doch vergleichbar viele werden sich in „Wutbürger“ verwandeln, vor allem, wenn diese keinen Ausweg mehr sehen. Die gerade noch feige Ratte wird zur todesmutigen Kämpferin, wenn sie in die Ecke getrieben ist.

Den Jahrmarktsgaul kann jedes Kind reiten, doch wenn daraus ein Rodeopferd wird, kann sich nur noch ein hervorragender Reiter oben halten – oder eben überlegene Gewalt. Wenn Bürger zum Mob angestachelt werden, um ihre Energie auf den auserkorenen Sündenbock zu lenken, dann wird es schwer, sie wieder friedlich zu bekommen. Wenn die Gewalt erst einmal Erfolge hervorbringt, gebären diese Erfolge weitere Gewalt. Nur eine führungsstarke Regierung kann einer Gewalt noch Zügel anlegen, die selbst eine schwache Regierung anzustacheln vermag. Einen Waldbrand zu entfesseln, ist relativ einfach, ihn zu löschen, erfordert größte Mühen.

Woher aber soll eine führungsstarke Regierung kommen? Die Parteien betreiben seit 65 Jahren eine negative Auslese, denn jeder Parteifunktionär ist bestrebt, unter sich nur schwächere Leute vorankommen zu lassen. Es gab nur einen Kaiser Claudius, der sich jahrzehntelang verstellt hat und dann ein fähiger Imperator wurde, doch zahlreiche Trottel von Parteifunktionären, die danach als Dilettanten regiert haben. Diese Dilettanten werden nur ein Mittel finden, um die entfesselte Bürgerwut wieder in die Schranken zu weisen: Gewalt. Die Polizei, wo nötig auch das Militär, wird gegen die eigenen Wähler gehetzt, um diese niederzuknüppeln. Die Gesetze lassen das nicht zu? Ich bitte Sie! Seit wann haben Demokraten Respekt vor Gesetzen? Regeln sind etwas, das Politiker für Untertanen erlassen, um sie für sich selbst zu ändern, wenn dies notwendig erscheint. Selbst das Grundgesetz ist binnen Stunden geändert, wenn sich die Ratten bedrängt fühlen; da tritt der Bundesrat zusammen, während der Bundestag noch abstimmt, und der Bundespräsident wartet mit tropfendem Füller im Bundesratsgebäude, um zu unterschreiben. Danach ist durch Gesetz geboten, was vorher noch undenkbar gewesen war.

Damit erklärt sich die Überschrift über diesen Abschnitt. Dieser Zar zeichnete sich durch autokratische Macht und paranoidem Verfolgungswahn aus, eben das, was wir bei unseren Demokraten erleben werden, wenn es für sie eng wird. Ich spreche hier von Leuten, die anderswo unfähig zur Karriere gewesen sind, und die jetzt hemmungslos die Schalthebel der Macht bedienen. Stellen Sie sich einen Zwölfjährigen vor, der davon gelesen hat, wie es einem Schiffsjungen ergeht, und der jetzt in einem engen Hafen am Ruder eines 200.000 PS starken Schlachtschiffes mit 50.000 Tonnen Wasserverdrängung steht. Jeder noch so kleine Ausschlag versenkt ein Fischerboot…

Einwände der Bürger gegen unsinnige Gesetze werden als Aufruhr abgetan, irgendein heuchlerischer Experte mit Professorentitel wird diese Gesetze schon begründen und verteidigen, gut bezahlt, natürlich. Ohne finanzielle Probleme wäre Kaiser Nero ein kunstsinniger Herrscher gewesen, der Rom großzügig verschönert. So aber… und üble Nachrede durch die christliche Kirche tat ein übriges.

Die neue Regierung wird versuchen, jede erdenkliche Geldquelle aufzutun. Das bedeutet neue Steuern, unsinnige Steuern, verrückte Steuern – und zusätzliche Abgaben. Natürlich wird sie uns dafür einen gewissen Ausgleich bieten. Wir kennen ja schon die schönen Büttenreden vom Existenzrecht Israels, das deutsche Staatsraison sein soll, genau das wird zunehmen. Irgendwelche Leute haben vor über 65 Jahren in einer Welt, die längst nicht mehr existiert, Dinge getan, über die nicht geredet werden darf, für die aber unablässig gezahlt werden muß.

Wir sind es inzwischen gewöhnt, für Märchenerzählungen zu bezahlen, für das Waldsterben und die Klimaerwärmung, für Frauenförderung und Integrationsbeauftragte, in dieser Richtung werden wir trefflich weiterbedient. Märchen haben den Vorteil, daß es keinen Erfolgsnachweis gibt. Von Versöhnung wird immer nur gesprochen, wenn gerade Geld geflossen ist, wenn weiteres Geld fließen soll, wird diese Versöhnung ins Märchenland verbannt. Da sich Märchen wunderbar eignen, um damit Geld abzugreifen, werden wir neue zu hören bekommen. Ein nettes Märchen, für das ein paar preisgünstige Kulissen aufgebaut werden, während der Rest im Staatshaushalt verbraten wird.

Iwan der Schreckliche, Nero, Jürgen Trittin – oder ein Anderer, der die Reihe vervollständigt. Staatsgewalt und Paranoia der Regierigen, die immer neue Steuern erlassen und dafür Märchen bieten werden, das dürfen wir für nächstes Jahr erwarten.

2011

Gefallen Ihnen meine Prognosen nicht? Sie wollen doch lieber mehr von den Astrologen hören? In den Jahresend-Ausgaben zahlreicher Illustrierten finden Sie Horoskope, die von Zwillingen und Fischen, vom Venusjahr und Liebesglück berichten. Zu einem ernsthaften Astrologen sollten Sie in diesem Fall lieber nicht gehen, der würde Ihnen vermutlich ganz ähnliche Dinge ankündigen wie ich. Die Zeitqualität bringt das so mit sich. Außerdem würde Ihnen dieser Astrologe etwas über Ihre eigene Zukunft vorhersagen.

Wenn Sie jedoch lieber Promis haben… In meinem lokalen Käseblättchen stand eine ganze Seite von einer Hamburger Kartenlegerin. Nach deren Karten wird 2011 ein paar Königshäuser durcheinanderwirbeln. Englands Elisabeth dankt ab, nicht für Prinz Charles, sondern gleich für Prinz William. Schwedens Karl-Gustav zieht sich ins vermutlich zügellose Privatleben zurück und Spanien schafft die Monarchie ganz ab. Belgien hat die Dame übersehen, wenn dieser Staat sich nächstes Jahr auflöst, brauchen die auch keinen König mehr.

Bedenken Sie, daß dies alles das Weltgeschehen ist. Für Sie persönlich kann das neue Jahr ganz anders aussehen. Sie können den Partner für Ihr Leben finden, ein erfolgreiches Geschäft gründen, im Lotto gewinnen – alles ist möglich. Die Winde des Lebens mögen die großen Segelschiffe in eine ganz bestimmte Richtung treiben – Ihr kleines Ruderboot steuern Sie selbst, und Sie steuern es dorthin, wo Sie es wollen. In diesem Sinne wünsche ich:

Alles Gute für 2011 – Sie werden es brauchen!

© Michael Winkler

http://michaelwinkler.de/Pranger/Pranger.html

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