Der Kampf um das deutsche Staatsgold

FBV, 2015, 19,99 EUR

Peter Boehringer, ein seit Jahren unermüdlicher Kämpfer, der sich für die Heimholung der deutschen Goldbestände im Ausland einsetzt, hat jetzt ein über 400-seitiges Werk zu diesem Thema verfasst, das ab heute im Handel zur Verfügung steht.

Seit über 60 Jahren lagert das deutsche Staatsgold im Ausland. Dieses Buch ist ein dokumentarisches Werk zur völlig intransparenten Geschichte dieses Goldes, sowie ein persönliches Tagebuch vom Initiator der Initiative „Holt unser Gold heim“.

Ich durfte bereits einen Blick in dieses Werk werfen und mit freundlicher Genehmigung einen für mich interessanten Auszug (Seite 82 bis 84) hier veröffentlichen:

Würde die Bundesbank nicht permanent ihre Nachweispflicht als Treuhänderin öffentlichen Eigentums verletzen – und einfach zu erbringende Belege ihrer Aussagen zum bilanziellen Status und zur Lagerung des Goldes einfach einmal vorlegen, dann wären im Handumdrehen auch keine Gerüchte und Theorien mehr im Umlauf – und das vorliegende Buch hätte nie geschrieben werden müssen. Hunderte interessierter Journalisten und Internet-Beobachter müssten sich nicht mehr permanent in seitenlangen halbwahren Vermutungsstücken ergehen (vgl. Kapitel V)! Das komplette Mauern der Zentralbanken beim Goldthema ist seit Jahrzehnten die Hauptquelle für die inzwischen abstruse Gerüchtelage zu Vergangenheit und Gegenwart des Staatsgolds. Selbst der nüchternste Betrachter muss inzwischen zum Schluss kommen: Hier muss etwas nicht stimmen – wo derart viel Rauch ist, muss auch Feuer sein – doch die logische und zuständige Feuerwehr der Zentralbanken steht schweigend und untätig herum, als ob sie der selbst verschuldete Rauch nichts anginge! Seit 2012 stehen immer mehr Notenbanken zwar nicht mehr nur herum (siehe Kapitel III und IV) – doch noch immer sind die »Aufklärungsoffensiven« zumeist mehr von Rhetorik und Show denn von aktivem Audit und nachgewiesener Heimholung geprägt …

Trotz einiger kleinerer symbolischer Erfolge der Nachfrager und der Öffentlichkeit muss man für alle Nachfragen bis zumindest 2011 festhalten: Substanziell blieben sie praktisch immer erfolglos. Sowohl die Öffentlichkeit als auch die Experten konnten nur mehr oder weniger fundiert spekulieren. Und sie riskieren absurderweise, allein nur wegen ihrer Fragen in arrogant-dreister Weise von der Bundesbank und von den Medien als »Verschwörungstheoretiker« gebrandmarkt zu werden, obwohl sie diese mehr als angebrachten Fragen ja gerade zwecks Aufklärung stellen, um eben nicht mehr spekulieren zu müssen! Sogar ein Stefan Aust wurde auf diesem uns wohl bekannten Wege zum »Verschwörungstheoretiker« – dazu siehe Kapitel IV.

So war es kein Wunder, dass etwa James Turk noch bis 2012 bei der Bundesbank von physischem Nullbestand in Frankfurt ausging – und damit durchaus synchron lag mit David Marshs geschätzten 80 Tonnen und mit Teilen der Öffentlichkeit. Ex post wurde das für die Jahre ab 2001 von der Bundesbank dann dementiert. Angeblich seien schon in den Jahren 2000 und 2001 fast 1000 Tonnen deutschen Goldes von London nach Frankfurt verlagert worden. Dies erfuhren die staunenden Eigentümer des deutschen Goldes (also die Öffentlichkeit) jedoch erst im Oktober 2012 mit zwölf Jahren Verspätung und natürlich nur durch den Druck unserer Initiative. Wirklich belegt durch einen wirklich sauberen externen Audit in Frankfurt mit haftenden Unterschriften und veröffentlichten Barrenlisten ist diese Aussage übrigens bis heute nicht.

Trotz Dutzender Petenten, Tausender von Bürgerschreiben und mehreren parlamentarischen Anfragen gab es in den 2000er-Jahren von der Bundesbank und der Bundesregierung permanent nur ausweichende, nebulöse oder halbwahre Antworten – meist in immer gleichlautend-nichtssagender Textbausteinform.

2002 etwa gab die Bundesregierung diese offizielle Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von MdB Martin Hohmann zum Gold »Die Deutsche Bundesbank hält einen großen Teil ihrer Goldbestände in eigenen Tresoren im Inland.«

Das war 2002 in jedem Fall falsch (30 Prozent sind kein großer Teil) und wäre sogar extrem falsch gewesen, falls die angeblich 2001 verlagerten ca. 950 Tonnen aus London erst später nach Deutschland verbracht worden sein sollten – bekanntgegeben wurde das erst 2012 – belegt ist es bis heute nicht!

MdB Hohmann musste seine politische Karriere zwar offiziell aus einem anderen Grund beenden (2003 Ausschluss aus CDU-Fraktion) – aber die
zeitliche Nähe zu seinen Goldfragen von 2002 ist durchaus auffällig. Beliebt gemacht hat er sich mit seinen Anfragen von 2002 bei der Bundesregierung jedenfalls sicher nicht …“

Offen ist allerdings, ob wir unser Gold, das im Ausland lagert, jemals wiedersehen. Trotz der Ankündigung der Deutschen Bundesbank, dass bis 2020 immerhin 50 Prozent des deutschen Goldes in Deutschland lagern sollen, habe ich so meine Zweifel. Und warum nur 50 Prozent? Im Prinzip hätte das Gold seit der Ankündigung der Rüchholaktion von vor über zwei Jahren längst auf deutschem Boden lagern können. Die Deutsche Bundesbank, sowie unsere US-hörigen Polit-Marionetten scheinen kein großes Interesse an der Rückholung des im Ausland gelagerten Goldes zu haben, denn dieses Thema wird gerne verschwiegen – ebenso von sogenannten „Qualitätsmedien“.

Vielleicht wissen sie bereits, dass die Originalbarren nicht mehr vorhanden sind.
Wie bereits Peter Boehringer am 25. 12.2013 bemerkte: Einschmelzung!? Zweifel am deutschen Auslandsgold bleiben bestehen. Ich bin guter Hoffnung, dass Peter Boehringer nicht aufgibt und weiterhin zu diesem Thema den Finger in die Wunde der Verantwortlichen legen wird. Dazu sollten wir übrigens alle beitragen.

Bisher haben sich über 16.100 Personen an der Aktion „Holt unser Gold heim“ beteiligt. Machen auch Sie mit! Hier.

Anbei noch einige Linkverweise:

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