Der Fluch der Gutmenschen

von Susanne Kablitz

Es ist stets amüsant, wenn man den Begriff „Gutmensch“ verwendet, um mit einer unverhohlenen Ironie eben diesen Kreis unserer Zeitgenossen in Frage zu stellen. Also nicht die Zeitgenossen an sich – sondern deren Absichten. Wenn man deren Absichten ganz offen in Zweifel zieht. Wenn man ihnen unverhohlen und „Aug in Aug“ mitteilt, dass sie – aus einem minder entwickelten Selbstwertgefühl heraus – ihre Gutmenschenparolen nur dann in den Ring werfen, wenn zum einen jemand anderes „Wichtiges“ es hört, sie von ihrer zur Schau gestellten Selbstlosigkeit ausschließlich Vorteile haben und – ganz wichtig – jegliche Verantwortung ihrer eingeforderten Ansprüche an die Allgemeinheit auch bei genau dieser Allgemeinheit liegt.

Mann, dann ist aber was los – Hauen und Stechen sind da zarte Streicheleinheiten – nix mit Toleranz. Toleranz scheint  nur dann „hip“ zu sein, wenn die eigene Meinung anstandslos wiedergekäut und niemals – NIEMALS – gar negativ kritisiert wird.

Im Moment ist es gerade besonders chic, wenn wir so tun, als wären wir ausschließlich am Wohl des anderen interessiert. Wir selbst sind nix – in der Gemeinschaft liegt das Heil verborgen! Hatten wir alles schon – es ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir dieses Gebrabbel anscheinend immer wieder total erstrebenswert finden.

In der Politik und bei allen vom Staat abhängigen – und das werden jeden Tag mehr- Wohlfahrtsstaatsempfängern wächst die Begeisterung für die Allmacht. Auch das hatten wir schon – es ändert aber auch nichts an der Tatsache, das wir es uns nicht verkneifen können, es immer wieder zu probieren.

Erstaunlich ist, wie Gutmenschen mit zweierlei Maß messen – entspricht man ihren Wünschen und Wertvorstellungen, so gehört man zu den Säulen dieser Gesellschaft, tut man dies nicht, ist der Teufel los. „Sozial ungerecht“, „egoistisch“, „rechts“, suchen Sie sich bitte aus, was Sie sein möchten. Wenn Sie dem Zeitgeist nicht entsprechen wollen, wenn sie nach Ihren Regeln leben wollen. Suchen Sie sich etwas aus, womit sie am besten leben können- aber keine Sorge, der Rest kommt schon nach. Auf Dauer werden Sie mit allen „unfassbar schlechten“ Charaktereigenschaften in Verbindung gebracht.

Gutmenschen sind ein ganz außergewöhnlich kreatives Völkchen – selbst ein Massenmörder wie Mao wird da noch entschuldigt – er hat „es“ schließlich nicht mit Absicht gemacht. Mao hatte nur das Beste im Sinn. So las ich, dass er die Menschen nicht ermordet hat! Jemanden bewusst zu ermorden ist demnach schlimmer als „in Kauf zu nehmen“, dass dieser langsam aber absolut sicher verhungert. Die Logik dieser Art von Gutmenschen ist bestechend und zudem voller Menschenverachtung. Aber sie kommen damit durch – und nicht nur das – sie sind in dieser Gesellschaft unter gar keinen Umständen angreifbar – nahezu heilig!

„Ohne Mao wäre China heute keine so große Wirtschaftsmacht. Lesen sie sich doch mal durch, was in Europa so alles zur Zeit der industriellen Revolution passierte – inklusive der Massaker an und den Kriegen in den kolonialisierten Völker.“ Ja, sowas entdecken Sie in den Leserkommentaren in der Onlineausgabe einer bekannten deutschen „Qualitätszeitung“.

Glücklicherweise finden Sie dann dort aber auch so etwas: „Wollen Sie das eine jetzt etwa mit dem anderen relativieren? Dann nehmen Sie zur Kenntnis, dass es in Europa zur Zeit der Industrialisierung keinen Völkermord und auch keine Kulturrevolution gab. Ganz im Gegenteil, die Menschen waren geistig freier als in vielen früheren oder späteren Epochen, so dass die Künstler und Wissenschaftler von damals Bleibendes leisten konnten. Und etwas vergleichbar Grausames wie Maos Terror haben in den Kolonien haben nur die Belgier veranstaltet. Dass China jetzt so groß dasteht ist eher Deng Xiaoping zu verdanken, aber gewiss nicht Mao.“

 Gott sei Dank – es ist doch noch nicht alles verloren!

Neid, Missgunst und Kleingeistigkeit erfüllen unseren Alltag und zum Glück habe ich viel mit Menschen zu tun, die aus den vom Sozialismus beglückten Ländern kommen und nur staunen können, mit welcher Dekadenz wir hier unseren erreichten Wohlstand verachten und verraten. „Wenn die Menschen wüssten, um was sie bitten, sie würden sich vor Ekel den Finger in den Hals stecken“, so die Mutter eines jungen Polen, die sich beschämt an den Kopf fasst, wenn sie die Arroganz der Gutmenschen erlebt, die alle wohlgenährt und mit einem sicheren Dach über dem Kopf sich als Wohlstandsflegel über die lustig machen, die für diesen Wohlstand jeden Tag arbeiten. Und was tun die Menschen in diesem Land? Zu einem überwiegenden Teil verharren sie regungslos, fast versteinert. Biedermeier lässt grüßen!

Anstatt staatliche Wohltaten, Regulierungen und Energieverordnungen strikt einzugrenzen, wird eine Unmenge von Pseudo-Gefälligkeiten gießkannenmäßig verteilt, so dass auch nahezu jeder etwas von der Bestechung hat. Und die Rechnung geht auf! “Die Deutschen halten die Bundesrepublik für ein ungerechtes Land und wünschen sich mehr soziale Gerechtigkeit.” Dass die Ungerechtigkeit in einem verbrecherischen Falschgeldsystem und einem darauf aufbauendem Steuermoloch zu suchen und zu finden ist – nicht ein klitzekleiner Gedankenblitzer!

Das ist ein unglaublicher Hass! Ein Hass derer, die selbst nichts erschaffen, nichts aufbauen können und auch gar nicht wollen. Schauen Sie sich insbesondere die Biografien von GrünenpolitikerInnen an – keine Bildung, keine Begabung – keine „Fähigkeit“ zu nix, außer sich über andere zu erheben und den Moralapostel zu spielen. Sie bekleiden Position, die sie in einer freien – nach Können und Talent – dominierten Wirtschaftund Gesellschaft nie erreicht hätten. Sie werden genährt von einem Hass auf Menschen, die etwas aufgebaut haben, die für etwas gekämpft haben, die Niederlagen verkraften mussten und immer wieder aufgestanden sind.

“Wenn ich nichts machen kann – dann kann ich mindestens zerstören, was andere gemacht haben“ – so oder so ähnlich die Parolen, die immer lauter zu hören sind. Das dankbare Publikum, das Publikum, das ein ähnliches Schmarotzertum an den Tag legt, wird nun einmal auch jeden Tag größer! Wir brauchen nicht zu arbeiten, „schuften“ ist doof, der Wohlstand fällt vom Himmel und braucht nur noch umverteilt zu werden! Das klingt aber auch zu schön! Gut – okay, es hat mit der Realität nichts zu tun – aber diese Weltverbesserer kümmern sich darum nicht. „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!“

Und weil diesen Herrschaften diese Welt so gut gefällt, haben alle andere eben zu folgen. Da fällt die Toleranz aus! Wo sie nicht ins Schema passt, wird sie schlichtweg ignoriert, ja sogar zutiefst verachtet. Bei diesem ganzen Plan muss man eben nur dafür sorgen, dass es noch ein paar arme Tröpfe gibt, die für den Wohlstand arbeiten gehen. Die werden mit salbungsvollen Worten so lange bei Laune gehalten, bis die Profiteure sich mit dem finanziellen Ertrag – für den andere gesorgt haben – vollgesaugt haben. Dann werden sie ihr wahres Gesicht zeigen – dann, wenn nichts mehr zu holen ist.

Man braucht sich nur diesen Irrsinn mit dieser Öko-Ideologie anschauen – oder mit diesem durchgeknallten „Bildungsplan“, der gerade besonders in Baden-Württemberg durch die Lande geistert – einem klar denkenden Menschen dreht sich der Magen rum. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen psychiatrisch behandelt werden – der Wahnsinn nimmt am Ende einer Epoche immer exponentiell zu. Wenn man vor lauter Wohlstandsüberfluss so viel Zeit hat, dass man sich um elementar wichtige Dinge keine Gedanken mehr machen muss, dann schätzen das die meisten Menschen eben nicht – sie verachten es und sie zerstören es. Warum? Ich habe keine Ahnung!

Ob es hochnotdumme Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern sind oder dieser mittelalterliche Riesenspargel – keiner von den gutmenschlichen Öko-Sozialisten ist daran interessiert, weil er den Weltfrieden retten will. Hier geht es um Geld – um sehr viel Geld. Um womit lässt sich besser in die eigene Tasche wirtschaften als mit dem schlechten Gewissen von Millionen von Bürgern?

Fragen Sie mal die – in Feierlaune leicht angeschickerten – Chefs von „Wohlstandsvereinigungen“, die sich – bis auf einige SEHR wenige Ausnahmen – keinen besseren Arbeitsplatz wünschen können als den, den sie haben. Gutmensch und reich! Gibt es ein schöneres Leben? Betrachten Sie nur einmal die Armutsindustrie – zu ihrem verdorbenen Magen kommt dann ein ganz schön dicker Kopf hinzu.

Im Bereich der grünen Ideologie sickert so langsam die Wahrheit durch – dass nämlich dieser ganze Irrsinn ein riesengroßer Schwindel ist. Aber was passiert? Demnächst sollen „grüne“ Finanzprodukte vom Staat kontrolliert werden!! Der Schwachsinn, den der Staat begünstigt, soll also vom Staat kontrolliert werden. Damit wir noch mehr Gutmenschen durchfüttern können, die außer pseudoklugen Belehrungen nichts zu bieten haben, was uns auch nur im Entferntesten weiterbringen könnte.

Wenn es nicht so bitter wäre, könnte man von Herzen lachen!

(Visited 11 times, 1 visits today)
Der Fluch der Gutmenschen
0 Stimmen, 0.00 durchschnittliche Bewertung (0% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*