Der Flächenbrand wird mühsam aufgehalten

Aktueller Newsletter von Gerhard Spannbauer (krisenvorsorge.com)

Erster Bundesstaat der USA erklärt den Bankrott


Minnesota hat am Freitag die Zahlungsunfähigkeit erklärt. Öffentliche Einrichtungen wie Museen, Zoos und Nationalparks wurden geschlossen, Bauarbeiten an öffentlichen Gebäuden und Straßen eingestellt, 22.000 staatliche Angestellte bekommen keinen Lohn mehr – und das vorerst auf unabsehbare Zeit.

Man versucht nun, durch eine Besteuerung der Wohlhabenden wenigstens so viele Steuereinnahmen zu schaffen, daß zumindest Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser weiter betrieben werden können.

Minnesota ist nur einer von vielen im Grunde längst bankrotten Bundesstaaten der USA. Dennoch behält die USA immer noch die bestmögliche Bonitätsstufe von AAA, ein klares Zeichen für die Seriosität und Rechtschaffenheit von Ratingagenturen.

Kaum jemand will das „Tafelsilber“ Griechenlands

Das griechische Parlament fügte sich zwar dem verordneten drakonischen Sparpaket und gab damit auch die griechischen Staatsbetriebe zum Verkauf frei. Mehr als 50 Milliarden Euro sollen die Verkäufe dem verschuldeten Land bringen.

Zum Verkauf stehen 39 Flughäfen, 850 Seehäfen, die Eisenbahnstrecken samt Bahnhöfen, Autobahnen, Kläranlagen, Energiegesellschaften, Banken, Tausende Hektar Entwicklungsland, Spielcasinos und die nationale Lotterie Griechenlands.

Im Claridges Hotel in Athen riefen die Vertreter der griechischen Regierung die Interessenten für den Notverkauf zusammen. Kaufinteresse aber gab es fast nicht.

Die möglichen Investoren haben auch ganz handfeste Gründe. Die meisten Staatsbetriebe machen keine Gewinne, sondern produzieren Verluste.

Viel zu hohe Personalstände, ausufernde Bürokratie, allmächtige Gewerkschaften, die bekannte Streikbereitschaft, keine marktfähigen Löhne, hohe Betriebsrenten, flächendeckende Korruption und eine unberechenbare Gesetzeslage schrecken ab:

„Keiner will in einem Land investieren, wo du morgens aufwachst, und ein neues Gesetz den Wert deiner Investition über Nacht unterminiert hat“ erklärt ein anwesender (Nicht-) Interessent.

Außerdem befürchten die Investoren zu Recht, als fremde „Ausbeuter und Besatzer“ auf so gut wie keinen Kooperationswillen bei den Arbeitnehmern zu stoßen. Es könnte ihnen sehr schnell blanke Wut entgegenschlagen, wie ich es bei meinem Besuch in Athen feststellen konnte.

Im Rahmen der Demonstrationen wurde die Treppe eines Hotels zerstört, Fenster eingeworfen und Außenanlagen zerstört. Wer will da investieren?

Gewaltsame Attacken auf Politiker beginnen schon

Griechische Politiker spüren es bereits: Am Mittwoch war ein Parlamentsmitglied in Athen mit Wasser übergossen worden, was noch harmlos ist im Vergleich zu einer Prügelattacke im Landesinneren, in Lamia.

Die wütende Menge schlug auf einen sozialistischen Abgeordneten ein, warf ihm Kaffee und Joghurt nach, als er sich vor den Prügeln in ein Wohnhaus rettete. Die Polizei musste ihn von dort aus in Sicherheit bringen.

In Trikala wurden die Büros der Abgeordneten verwüstet und mit Farbe beschmiert, in Komotini und Alexandroupolis wurden überall Parlamentarier per „Fahndungsplakat“ als Verbrecher gesucht. Auch auf Kreta wurden die Büros verwüstet, in denen die Parlamentarier der Insel arbeiten.

Wer zu lange wartet, …

Wie aussichtlos die Situation in manchen Gegenden in Griechenland ist und welcher Abstieg droht, wenn man nicht rechtzeitig reagiert, beschreibt der sehr nachdenkliche Artikel in der Zeit.

Meine Hinweise für die Sicherung des Einkommens sollten Sie sich zu Herzen nehmen, auch wenn Sie derzeit einen „sicheren“ Job haben. Im nächsten Newsletter erläutere ich dies konkreter.

Steht Portugal das alles noch bevor?

Die Lage in Portugal ist nicht besser, denn auch hier wird die Wirtschaft kaputtgespart. In diesem Land gibt es kaum Industrie und der Staat hat überbordende Schulden, die er nicht begleichen kann.

Das schnell bereit gestellte Hilfspaket für Portugal brachte das Land nicht nach vorne. Wie in Griechenland wird das Unvermeidliche nur aufgeschoben. Die Löhne sind mit dem Euro gestiegen und die Arbeitsplätze, die das Land als „Billiglohnland“ vorher hatte, fielen nach und nach weg.

Viele der einst betriebsamen Fabriken stehen jetzt leer, die Aufträge zur billigen Fertigung von Schuhen und Textilien sind nach Osteuropa und Asien abgewandert. Auch Griechenland hatte vor dem Euro Aufträge der Textilindustrie, die wegen steigender Löhne durch den Währungsverbund wegbrachen.

Ich bin zurzeit in Portugal, und werde Ihnen – nach meinem Abstecher nach Athen – demnächst auch von hier aus eigener Erfahrung berichten. Gestern sprach ich mit der deutschen Inhaberin einer Tennisschule, die vor 20 Jahren hierhin ausgewandert ist.

Auf meine Frage nach den bisherigen Auswirkungen der Krise und den angekündigten sowie durchgeführten Sparmaßnahmen, zählte sie ohne Punkt und Komma über knapp zwei Minuten eine enorme Anzahl an Steuererhöhungen und Abgaben auf, die das Leben  abwürgen.

Weiter meinte sie, dass die Menschen hier sehr verunsichert sind und pessimistisch in die Zukunft schauen. In Kürze teile ich Ihnen weitere Impressionen mit.

Herzliche Grüße
Ihr
Gerhard Spannbauer

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