Der europäische Masochismus, was tun wir uns da selbst an?

Es ist überall zu lesen und in den TV-Medien zu sehen, dass Russland zu einer Beruhigung in der Ukraine nun seinen Beitrag leistet. Und doch sollen die Sanktionen auf Wunsch Kanzlerin Merkels zügig angewendet werden. Also sind doch noch andere Gründe vorhanden als nur die Lage in der Ukraine! Haben wir und unser Bundespräsident es denn noch nicht bemerkt, dass der Westen unter Führung der USA nie eine richtige Partnerschaft mit Russland wollte?

Wenn Gauck die Rede Putins am 25. 9.2001 vor dem Bundestag in Erinnerung gehabt hätte, wäre ihm die ausgestreckte Hand Russlands an Europa nicht entgangen. Denn die USA hatten nie ein Interesse an einer Annäherung Europas an Russland, da Europa so souveräner gegenüber den USA hätte sein können! Europa wird entgegen seiner Interessenlage von den USA in einen Konflikt mit Russland gedrückt um es wieder abhängiger von den USA zu machen, die aber in absehbarer Zeit die Energielieferungen, von denen Europa von Russland mit langfristigen Verträgen abhängig ist, nicht ausgleichen können, wenn Putin durch Sanktionen gereizt, uns den Gashahn zudreht.

Gleichzeitig wollen die USA aber Europa über TTIP und TISA fest an sich binden. Russland will mit den BRICS Staaten die 60% der Weltbevölkerung stellen den Dollar als Weltleit(d)währung und den Petro-Dollar aushebeln, was die USA empfindlich trifft. Die USA wollen Putin deshalb in die Knie zwingen, auf dass er schnellstens mit der Destabilisierung des Dollars, somit auch der Supermacht USA aufhört.

Was wir hier also erleben, ist ein veritabler Währungskrieg an anderer Front, nämlich der ukrainischen. Und ganz Europa ist so dämlich da mitzuspielen. Es ist doch geradezu absurd, wegen der Ukraine die Russen ohne belastbare Beweise mit Sanktionen zu verprellen, obwohl man diese im UN-Sicherheitsrat und vor Ort in Nahost zur Lösung der dort eskalierenden Situation braucht! Es ist doch deutlich zu erkennen, dass Russland machen kann, egal was es auch will, die Sanktionen bleiben und werden, von Putin beantwortet, so zu einer sich immer schneller drehenden Spirale der Eskalation.

So können wir uns bald alle dank einer superklugen Politik der Europäer und unserer Regierung auf höhere Gaspreise und kalte Wohnstuben einstellen. Es ist für uns bestürzend, mit ansehen zu müssen, dass sich Kanzlerin Merkel anscheinend mit den USA in Ihrer Vorgehensweise gegen Russland abstimmt und US-Interessen eher bedient als die europäischen, erst recht die deutschen Interessen. Nun reizen wir die Russen bis aufs Blut, wenn wir auf Kosten der EU, also unserer Steuergelder, die Ukraine über Umwege mit russischem Gas beliefern. Eigenartigerweise kommt nun prompt 20% weniger Gas als sonst üblich, in Europas Pipelines an. Welch ein Zufall! Und was passiert denn, wenn am kommenden Freitag, am 12.9.2014 die von der europäischen Bevölkerung abgelehnten, aber von ihren Regierungen trotzdem beschlossenen Sanktionen in Kraft treten?

Der russische Bär hat ein dickes Fell und scharfe Krallen! Wir sollten diesem den süßen Honig guter wirtschaftlicher Verbindungen vorsetzen, anstatt uns selbst mit diesen dämlichen Sanktionen in beide Knie zu schießen!!!

Heiner Hannappel
heiner.hannappel@gmx.de

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