Der Dollar kann in den Hintergrund treten

Diana Gorschetschnikowa (Stimme Russlands)

Die Erfahrung mit dem Euro zeigt allerdings, dass ein Verzicht auf die eigene Währung und der Übergang zu einer gemeinsamen Währung nicht nur deutliche Vorteile, sondern auch verborgene Probleme mit sich bringen.

Die Verfechter des Euro werden indessen nicht müde zu wiederholen, dass die Einführung der gemeinsamen Währung der europäischen Wirtschaft gut getan habe: sie habe die Märkte stabiler gemacht und die Risiken beim Währungstausch verringert. Aber vor allem ist der Euro ein Konkurrent des Dollars geworden und hat einen festen Platz unter den Reservewährungen eingenommen. Zehn Jahre nach seiner Einführung brach die Wirtschaftskrise aus. Dieser Umstand ließ die Kritiker des Euro kühner werden, und sie verwiesen nun auf die bei der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung gemachten Fehler. Der Direktor des Departements für strategische Analyse von FBK, Igor Nikolajew, sagt hierzu Folgendes:

„Es war ein einfacher Fehler. In größerem Maße war es eine politische Motivation bei der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung. Das heißt, es ging um ein Gegengewicht vor allem zum Dollar, zu den USA. Das heißt, hier gab es mehr Politik als Wirtschaft, zumindest durch die Tatsache, dass das durchschnittliche Jahreswachstum der Länder der Eurozone mit der Einführung des Euro nicht gestiegen ist. Auch der Außenhandelsumsatz erlebte kein stärkeres Wachstum. Das heißt, das, wozu man offensichtlich die gemeinsame europäische Währung eingeführt hatte – zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums , wurde in Wirklichkeit nicht erreicht.“

Schon jetzt kann man sagen, dass das Euro-Projekt noch weit davon entfernt ist, erfolgreich zu sein. Die künftigen Perspektiven dieser Währung erinnern immer mehr an die gegenwärtige Situation des Dollars.

Vor diesem Hintergrund werden die Versuche vieler Länder verständlich, sich zu vereinigen und eigene Regionalwährungen zu schaffen. Vor allem geht es hierbei um den Wunsch, stabile Handelsbeziehungen zu den Nachbarn herzustellen. Manche Länder Lateinamerikas haben sich bereits aus der Abhängigkeit vom Dollar befreit. Die Staatschefs der in der ALBA-Staatengruppe vertretenen Länder und Ecuadors haben ein Projekt zur Entwicklung der Wirtschaft durch die Einführung ihrer eigenen Regionalwährung – des Sucre – unterzeichnet. An Popularität gewinne der chinesische Yuan, der bereits aktiv im Rechnungsverkehr zwischen Entwicklungsländern genutzt werde und seine Positionen festige, meint die Analytikerin des Unternehmens „Alpari“, Anna Bodrowa. Konkret sagte sie Folgendes:

„China hielt den Yuan sehr lange in einem festen Rahmen. Die USA bestehen auf einer Aufwertung des Yuan. Der Yuan erstarkt allmählich. In den letzten Jahren wurde der Yuan um acht bis neun Prozent aufgewertet, momentan wird er am Markt jedoch um etwa 15 Prozent zu niedrig bewertet. Um diese Lücke zu schließen, sind weitere fünf Jahre erforderlich, bei einer weiteren allmählichen Aufwertung. Was wird dann? China wird die Zielgerade erreichen, und der Dollar wird dann nicht nur einen, sondern zwei Konkurrenten haben.“

Die USA versuchen ebenfalls einen Ausweg aus der nicht einfachen Situation für ihre Währung zu finden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in dem vereinigten Wirtschaftsraum der USA, Kanadas und Mexikos eine neue Währung in Aktion treten wird – der Amero.

Die Aufgaben zur Umgestaltung der Weltfinanzen sind äußerst schwierig. Man muss hierbei alle Faktoren berücksichtigen, die die Wirtschaft dieses oder jenes Landes beeinflussen können.

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Die Umgestaltung des Weltfinanzsystems ist m.E. überhaupt nicht schwierig – man muss es nur wollen. Solange es aber gierige Geldhaie und korrupte Polit-Darsteller gibt, wird sich an dem gegenwärtigen Falschgeldsystem nichts ändern. Vielleicht nach einem bevorstehenden Kollaps.

 

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