Der brillante Plan der Fed? Mehr Inflation und höhere Preise

Ron Paul (antikrieg)

Der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell kündigte kürzlich an, dass die Fed das „Inflationsziel“ aufgibt, bei dem die Fed einer Inflationsrate von bis zu zwei Prozent anstrebt. Stattdessen wird die Fed zulassen, dass die Inflation über zwei Prozent bleibt, um Zeiten niedrigerer Inflation auszugleichen. Powells Ankündigung ist keine radikale Änderung der Politik. Sie ist ein Eingeständnis, dass die Fed wahrscheinlich nicht in absehbarer Zeit den Kurs umkehren und die Erhöhung der Geldmenge stoppen wird.

Nach dem Zusammenbruch der Märkte im Jahr 2008 begann die Fed mit einem beispiellosen Geldschöpfungsrausch. Das Ergebnis waren historisch niedrige Zinssätze und eine Explosion der Schulden. Heute belaufen sich die Gesamtverschuldung der Haushalte und Unternehmen auf jeweils über 16 Billionen Dollar. Der größte Schuldner ist natürlich die Bundesregierung.

Die Schuldenexplosion übt Druck auf die Fed aus, die Geldmenge weiter zu erhöhen, um die niedrigen Zinssätze aufrechtzuerhalten. Eine Erhöhung der Zinssätze auf ein Niveau, das dem eines freien Marktes nahe kommt, könnte es Verbrauchern, Unternehmen und (insbesondere) der Bundesregierung unmöglich machen, ihre Schulden zu bewältigen. Dies würde zu einer großen Wirtschaftskrise führen.

Auch hat die Fed ihre Bilanz seit 2008 durch mehrere Runden der „quantitativen Lockerung“ dramatisch ausgeweitet. Laut Bloomberg ist die Fed heute der weltweit größte Investor und hält etwa ein Drittel aller Anleihen, die mit US-Immobilien-Hypotheken besichert sind.

Der Kongress hat das Portfolio der Fed erweitert, indem er der Zentralbank die Befugnis erteilt hat, Zahlungen in Höhe von Billionen von Dollar an Unternehmen sowie an staatliche und lokale Regierungen zu leisten, um der Wirtschaft zu helfen, sich von den unnötigen und zerstörerischen Lockdowns zu erholen.





Im Gegensatz zu dem, was die meisten „Mainstream“-Ökonomen behaupten, ist ein allgemeiner Preisanstieg eine Auswirkung – und nicht eine Ursache – der Inflation. Inflation tritt immer dann auf, wenn die Zentralbank Geld schafft. Eine Erhöhung der Geldmenge senkt die Zinssätze, die den Preis des Geldes darstellen, verzerrt den Markt und schafft eine Blase (oder Blasen), die die Illusion von Wohlstand vermittelt. Die Illusion hält bis zum unvermeidlichen Absturz an. Da die Verzerrungen von der Geldschöpfung herrühren, kann das System nicht „repariert“ werden, indem man von der Fed lediglich verlangt, eine „regelbasierte“ Geldpolitik zu betreiben.

Sobald die Lockdowns beendet sind, könnten die Maßnahmen der Fed zu einem kurzfristigen Boom führen. Der langfristige Effekt wird jedoch noch mehr Schulden, eine weitere Erosion des Lebensstandards des Durchschnittsamerikaners und den Zusammenbruch des Fiat-Geld-Systems und des Wohlfahrts/Kriegsstaates bedeuten. Die Krise wird wahrscheinlich durch eine Aufhebung des Reservewährungsstatus des Dollars ausgelöst werden. Unterstützt wird dies sowohl durch Bedenken hinsichtlich der Stabilität der US-Wirtschaft als auch durch Ressentiments gegenüber der hyper-interventionistischen amerikanischen Außenpolitik werden.

Die Frage ist nicht, ob das gegenwärtige System zu Ende gehen wird. Die Frage ist, wie es enden wird.

Wenn das Ende über einen Zusammenbruch kommt, wird das Ergebnis wahrscheinlich Chaos, Gewalt und zunehmende Unterstützung für autoritäre Bewegungen sein, da verzweifelte Menschen ihre wenigen verbliebenen Freiheiten in der Hoffnung auf Sicherheit eintauschen.

Wenn es den Freiheitsbefürwortern Amerikas jedoch gelingt, den Kongress zu zwingen, mit der Kürzung der Ausgaben zu beginnen – beginnend mit dem Geld, das für den Militarismus verschwendet wird – und sich auf die Wiederherstellung einer gesunden und vernünftigen Geldpolitik zuzubewegen, die auch die Abschaffung der Federal Reserve einschließt, können wir eine Wirtschaftskrise minimieren und mit der Wiederherstellung einer eingeschränkten verfassungsmäßigen Regierung, mit einer freien Marktwirtschaft und mit der Achtung der Freiheit beginnen.

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1 Kommentar

  1. Naja, ganz recht hat der Autor nicht: Inflation tritt immer dann, wenn die Zentralbank Geld schafft.

    Das stimmt nur, wenn das Geld in die Realwirtschaft fließt und trifft Konsumenten auch nur, wenn jetzt dadurch die Nachfrage nach Gütern des täglichen Lebens steigt.

    Da das Geld aber praktisch nur in die Taschen von Superreichen und Unternehmen geflossen ist, hat es keine Inflation bei den Konsumgüterpreisen ausgelöst. Es hat künstlich für Inflation bei den Aktien- und Immoblienpreisen gesorgt und bei anderen Anlageformen, wo man dieses Geld mehr oder weniger sinnvoll anlegen konnte.

    Hätten die angefangen, damit z.B. Lebensmittel weltweit aufzukaufen, dann hätten wir eine sichtbare und spürbare Inflation bekommen.

    Würde jetzt das Geld statt zu den wenigen Superreichen zu den vielen Armen fließen, dann hätten sicher eine schnelle Inflatiton. Weil natürlich dann viel Geld einem begrenzten Angebot gegenüber stände.

    Es ist aber eher nicht zu erwarten, dass Reichen ihr eigenes Vermögen der Inflation aussetzen wollen, indem sie Experimente mit Helikoptergeld oder ähnlichem machen. Auch in den USA, wo Helikoptergeld ausgegeben wurde, nach der selbstgeschaffenen Massenarbeitslosigkeit, war der Betrag so gering, dass da nun nicht wirklich was übrig geblieben ist, um bei den Konsumgütern eine steigende Nachfrage zu erzeugen.

    Für mich persönlich ist es relativ egal, ob z.B. in München die Preise für Häuser weiter steigen. Wenn allerdings massenweise Menschen mit 100% Finanzierungen allein aufgrund der niedrigen Zinsen mit hohem Risiko Immoblien auf Kredit kaufen, dann droht natürlich bei einer geringeren Nachfrage, der Buchwertverlust und damit die Kündigung des Kredites.

    Wenn Banken nun sehr viele solcher Kredite vergeben haben (und das haben sie), dann droht der Zusammenbruch des Bankensektors oder eine weiter Rettung von Casinospielern auf Kosten der Steuerzahler.

    Auch versorgen sich viele Unternehmen mit Krediten, die nur eine sehr geringe Profitmarge haben. Diese Unternehmen können eine Verlängerung von Krediten nach einen Zinsanstieg nicht überleben.

    Das wird aber noch komplizierter, weil wir ja die EU haben und die Kapitalkraft und Profitabilität von Unternehmen sehr unterschiedlich in den einzelnen EU-Staaten ist.

    Würden die Zinsen steigen, würde es nicht alle Staaten gleichermaßen treffen.

    Man sieht daran schon, wie schwierig es für die Regierungen ist, die Schalter umzulegen, die dann tatsächlich zum Bankendomino führen werden. Es ist auch unwahrscheinlich, dass die Superreichen anfangen werden, gezielt Maßnahmen zu treffen, die die Menschen am Ende der Kette spüren lassen, dass es durch die Geldpolitik massive Verwerfungen gibt.

    Insofern ist es meiner bescheidenden Meinung eher wahrscheinlich, dass sie die Bargeldabschaffung und ein weiter so in negative Zinsen gehen wollen. Wirklich negative Zinsen hätten ja den Effekt, dass die Vermögen langsam abschmelzen. Dazu eben auch Corona und Digitale Identitäten für digitale Zahlungssysteme basierend auf 5G…

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