Der Angriff auf unsere Freiheit: Strafzinsen auf Bargeld!

von Vera Lengsfeld

Halten Sie das für absurd? Erfahrungsgemäß wird eine Idee zur Realität, wenn sich die Politik Vorteile davon verspricht.
Wie kreativ die Politik sein kann, wenn sie an unser Geld will zeigt ein neuer Bericht des Internationalen Währungsfonds IWF. Dort ist die Rede von Negativzinsen auf Bargeld. Und nein, Negativzinsen auf Bargeld ist nicht einfach ein dramatisches Synonym für Inflation. Es geht tatsächlich um eine weitere Zwangsentwertung von Bargeld.

Vom Thema Negativzinsen haben die meisten Leute bereits gehört. Dabei handelte es sich bisher jedoch stets um Negativzinsen in Bezug auf Bankeinlagen. In den meisten Fällen betraf das sehr hohe Firmeneinlagen. Die Idee der Europäischen Zentralbank dahinter ist denkbar einfach. Wenn es Geld kostet, sein Geld auf der Bank liegen zu lassen, gibt man es lieber für eine Investition aus. Eine Investition, die es in einem normalen Zinsumfeld nicht gegeben hätte.

Die Probleme einer solchen Politik sind offensichtlich. Die Wirtschaft wird immer abhängiger von den nach unten manipulierten Zinsen. Aber sobald man die Zinsen anhebt, droht zahlreichen Unternehmen die Pleite, weil die künstlich niedrigen Zinsen zu massiven Fehlinvestitionen führen und Unternehmen am Leben halten, die sich bei höheren Zinsen schlichtweg nicht finanzieren können. Drohende Pleiten kann man immer weiter hinauszögern, indem man die Zinsen stetig nach unten drückt. Bei einem Zinssatz von 0 %, und Strafzinsen bei hohen Einlagen, müssen die Notenbanker aber immer kreativer werden.

Negativzinsen auf Bargeld zu erheben hört sich erst einmal unrealistisch an. Aber werfen Sie nur einmal einen Blick in klassische Lehrbücher der Volkswirtschaftslehre. Da werden Sie im besten Fall ein paar Nebenbemerkungen zu klassischen Negativzinsen auf Bankeinlagen finden. Das heißt, auch wenn es jetzt noch unrealitisch erscheinen mag, kann sich das sehr schnell ändern.

Wie könnte sich das Ganze entwickeln?
Betrachten wir die Situation aus Sicht der EZB. Angenommen, man erhebt Negativzinsen auf klassische Bankeinlagen von Sparern (und nicht nur von großen Firmenkunden). Um dieser Geldentwertung (Inflation plus Negativzins) zu entkommen, könnte man das gesamte Einkommen konsumieren. Der Deutsche liebt jedoch das Sparen und würde sich höchstwahrscheinlich einen Teil seiner Einlagen auszahlen lassen und als Bargeld sparen. Damit würde das Geld zwar immer noch durch die Inflation entwertet, aber weniger als zuvor. Und die Entwertung via Inflation ist weniger schmerzhaft als tatsächlich Geld von der Bank in Form von Negativzinsen abgebucht zu bekommen (Stichwort Geldillusion).

Doch das würde den Notenbankern nicht gefallen. Einerseits würde der Konsumanstieg nicht so stark ausfallen, andererseits würde es die schleichende Bargeldabschaffung zurückwerfen. Auch könnten die Banken durch die fehlenden Einlagen ins Straucheln geraten. Was müssen die Notenbanker also erreichen? Dass Bargeld trotz Negativzinsen auf Bankeinlagen noch unattraktiver als Bankeinlagen ist. Und wie könnte das erreicht werden? Indem man einen Preisaufschlag für die Barzahlung verlangt. Das klingt zugegeben noch reichlich absurd, doch Notenbanken, Kreditinstitute und Händler werden Mittel und Wege finden, wenn sie Negativzinsen auf Bargeld durchsetzen wollen.

Kreative und perfide Ideen sind aber noch lange nicht effektiv. In einer globalisierten Welt wird es immer Mittel und Wege geben, sein Geld gewinnbringend bzw. werterhaltend zu investieren. Auch würde der Aufprall der Wirtschaft durch immer ausgeklügeltere Strategien nicht verhindert, sondern nur verzögert. Je länger man jedoch verzögert, desto schmerzhafter und brutaler wird es „in the long run“.

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5 Kommentare

  1. Eine andere Information – mchte letztens die Runde. Damit die Menschen, welche zu Hause in Form von Bargeld den Negativzinsen entgehen wollen, auch nicht ungeschoren davon kommen, will man in Geschäften zweierlei Preise einführen. Ein Preis für Karten-(also e-Cash)zahler und einen Preis für Barzahler einführen. Der Preis für Barzahler soll dan bis zu 47% höher liegen als der der Kartenzahler. Nicht ist unmöglich gibt es nicht nur bei Toyota!

    • Mensch, gute Idee, ich mache sofort ein paar Läden auf und kassiere die 47% ab, oder wie? Ist euch allen klar, dass in den USA auf Lebensmittel keinerlei Steuer erhoben werden und ansonsten der Steuersatz ganze 7% (in Worten sieben % beträgt)? Nein, die einfache Methode ist doch kein Bargeld mehr drucken und ausgeben. Der Anfang ist schon gemacht, es gibt keine neuen 500 Euro Noten mehr. Demnächst fallen die Hunderter weg, dann die Fünfziger, dann auch die Zwanziger, zuletzt die Zehner. Der Rest wird auch eingeschränkt. Wer kann dann noch 10.000 Euro in Scheinen hinblättern?

  2. Entschuldigung, aber Vera Lengsfeld argumentiert wie häufig an der Realität vorbei. Typisch für bestimmte Frauen, die immer alles besser Wissen aber bei näherem Hinsehen von nichts eine Ahnung haben. Was Vera hier versucht zu skandalisieren ist für sich gesehen einfach Quatsch. Wenn die Staaten Bargeld abschöpfen wollen, erhöhen sie einfach die Umsatzsteuer. Möglicherweise aber unwahrscheinlich gesplittet für Cash und Kredit. Bargeld an der Kasse mit einem zusätzlichem Bußgeld zu belegen erscheint sinnlos, da die Käufer an der Kasse sich sofort für bargeldlose Zahlung entscheiden. Außerdem würde sofort eine Schattenwirtschaft entstehen. Wie gesagt, der einfache Weg ist eine Umsatzsteuererhöhung womit Kaufkraft abgeschöpft und die Wirtschaft geschädigt wird, was man gerade versucht zu verhindern. Das beißt sich die Katze in den Schwanz.
    Das wahre Problem, was auf das westliche Finanzsystem zukommt, sind die Kreditaufnahmen der Unternehmen. Die billigen Marktzinsen nutzend, haben Millionen mittlere und kleine Unternehmen Darlehen zu günstigen Zinsen aufgenommen. Diese werden in den nächsten 3 Jahren zur Rückzahlung fällig. Die gewaltige Summe von 4,6 Billiarden Euro solcher Kredite muss refinanziert werden. Die Zeit der billigen Kredite für solche Unternehmen ist aber längst vorbei. Tausende Firmen werden die Kredite nicht ablösen können und in die Pleite gehen. Kapitalverluste von hunderten Milliarden sind die Folge und bedrohen die Weltwirtschaft.

  3. Wenn das Geld so oder so bestraft wird, – sei es durch Negativzinsen auf Sichteinlagen oder Aufschlag beim Bargeld beim Bezahlen -, dann ist es wohl am besten nur noch minimal zu arbeiten, um genausoviel Einkommen zu erzielen, wie der gegenwärtige Bedarf erfordert. Das Ansparen fürs Alter hat sich sowieso seit längerem erledigt; man verlasse sich auf den Staat und seine Alimentation – genauso wie bei den Beamten! Die Beamten müssen auch nicht sparen, weil sie im Alter praktisch das gleiche Einkommen erhalten wie während der Erwerbstätigkeit.

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