Demnächst 2,80 für Benzin?

Geschrieben von Heiner (saarbruecker)

Warum könnte der Benzinpreis in solche Höhen klettern?

Goldpreis und Rohölpreis gelten als Fieberthermometer der weltweiten Krise.
Gleich mehrere Faktoren können Preistreiber sein.

1. Krieg in Nahost. Greift Israel den Iran an, schießt der Rohölpreis in die Höhe. Blockiert der Iran die Straße von Hormus, geht der Preis durch die Decke. Schon wenn die Nato in den Syrienkonflikt eingreift, steigt der Rohölpreis.

2. Die Geldproduktionsmaschinerie der Notenbanken verwässert den Dollar. Im Jahr 2011 hat die Fed 61% der amerikanischen Schulden gekauft . Mit einer Rate von $ 85 Milliarden pro Monat, mehr als 1 Billion Dollar pro Jahr. Der renommierte Investor Jim Sinclair erklärte auf seine Website JSMinenset.com kürzlich, die Notenpresse der Fed kürzlich mit den Worten: „Die Geldschöpfung wirkt in einer modernen Wirtschaft genau wie eine Droge. Je mehr Geld in Umlauf kommt, desto mehr davon verlangt der Markt. Sie müssen ewig weiter drucken bis zur Unendlichkeit. Mit dem cold turkey „Geldschöpfung“ entfesseln sie den wirtschaftlichen Zorn der Hölle in der gesamten westlichen Welt.

3. Der Zusammenbruch der Euro-Zone würde die Euro-Währung über Nacht in den Keller stürzen lassen. Wer den Ölimport mit Euro bezahlen muss, sieht dann ziemlich dumm aus.

Was passiert, wenn der Benzinpreis auf 2,80 Euro klettert?

Nicht allein das Transportwesen bestimmt unsere Wirtschaft und unseren Alltag.
Rohöl ist der wichtigste Energieträger für sämtliche Industrieprozesse.
Steigt der Ölpreis um 50 % oder mehr, dann steigen nicht nur die Preise an den Tankstellen.
Sämtliche Waren, vom Auto bis zum Kran, vom Mehl bis zur Milch, vom Strom bis zum Kanalrohr – alles wird entsprechend teurer.

Ebenfalls sämtliche Dienstleistungen, vom Haarschnitt bis zur Müllabfuhr, von der Autoreparatur bis zur medizinischen Leistung – auch das wird alles teurer.

Das eigentlich Dramatische aber: Die Menschen werden mit weiteren Preissteigerungen rechnen, in Panik verfallen, kaufen was nur geht, horten… das treibt die Preise weiter – die Hyperinflation beginnt zu galoppieren.

Was geschieht in Deutschland und in Europa bei einem Preis von 2,80?

Die Konjunktur schlägt nach dem 1. Kaufrausch in dramatische Rezession um.
Die Gewerkschaften werden höhere Löhne fordern.
Die Industrieproduktion bricht gewaltig ein.
Die Politiker werden sich überschlagen mit Lösungsvorschlägen:Verstaatlichung der RaffinerienVerbot der Spekulation auf dem ÖlmarktKostenfreie Benzinmarken für HartzIV-Empfänger
Wegen der hohen Lebensmittelpreise greifen Hunger und Elend um sich
Kriminalität steigt
Die Steuereinnahmen sinken wegen der Rezession
Da Steuererhöhungen nicht mehr möglich sind, muss der Staat seine Leistungen drastisch reduzieren
Horden von arbeitslosen Jugendlichen verunsichern die Städte
Schulen bleiben zeitweise geschlossen.

Verwaiste Innenstädte, autoleere Straßen?

Kein Grund zur Freude für Autofeinde.
Kaufhäuser werden geschlossen bleiben.
Just-in-Time-Belieferung funktioniert nicht mehr.
Ein umfassendes Warenangebot auf Kredit werden Supermärkte nicht mehr bieten können.

Hochkonjunktur bei Massenarbeitslosigkeit und Kriminalität

Sobald das Wirtschaftssystem nicht mehr in der Lage ist, auf reguläre Weise zu wachsen, werden aus Krediten auf einmal in nichtfinanzierte Verbindlichkeiten. Das ist der Zeitpunkt, ab dem es nur noch darum geht, wie umfangreich dienichtfinanzierten Verbindlichkeiten sein dürfen, bevor die Pleite erklärt werden muss. Kein Kreditgeber erhält dann noch den Betrag zurück, den er ehemals ausgeliehen hat. Hair-Cut!
Staatsanleihen sind dann nicht mehr verkaufbar. Staatsbankrott.

Wollen die Eliten daran etwas ändern?

Wir dürfen davon ausgehen, dass die Eliten kein Interesse haben, an der Dysfunktionalität der Märkte etwas zu ändern. Im Gegenteil: Die Märkte wurden genau an diesen Punkt geführt. Für die Eliten beginnt die Zeit der Ernte – für die einen wächst die Macht, für die anderen die Gewinne. Der Status Quo könnte für sie besser nicht sein. Bricht alles zusammen, wären sie endlich am Ziel zur Errichtung der NWO.

Was könnte einen solchen Gau noch verhindern?

Die Entwicklung in Nahost kann Deutschland wenig beeinflussen. Die Gelddruck-Orgien der Notenbanken aber könnten wir unterlaufen. Mit einer starken D-Mark müsste unsere Bundesbank sich nicht an der Gelddruckaktion beteiligen. Für eine starke D-Mark würden wir das Öl auf dem Weltmarkt preiswerter einkaufen können als mit dem Wackel-Euro.
Die Qualitätsprodukte unserer Exportindustrie würden auch weiterhin absetzbar sein, wenn auch aufgrund der weltweiten Rezession in vermindertem Maße.
Wir könnten mit einem blauen Auge davon kommen.
Nach einem Jahr oder mehr weiteren Durchwurstelns würde die Sache unendlich unangenehmer.

Benzinpreis von 2,80 ?

Auch ohne Nahostkonflikt wird der Preis im Frühjahr 2013 Richtung zwei Euro gehen. Das passiert schon wegen der Gelddruck-Orgien und wegen der Schwindsucht der Euro-Währung nach weiteren Hilfen für die Südschiene.
Im Herbst 2013, wenn die Bundestagswahl ansteht, dürfte der Benzinpreis dann das beherrschende Thema werden.