Das Schweigen der Huren

von Craig Murray (theblogcat)

Die Massenmedien haben sich heute kaum die Mühe gemacht, die Schilderungen von Charlie Rowley und seiner Vergiftung in die bereits lächerliche Verschwörungstheorie einzupassen, die von der Regierung und den Geheimdiensten verbreitet wird.

ITV News fügt ihrem Exklusivinterview mit Charlie Rowley mutig den Satz „vergiftet von einem russischen Nervenkampfstoff“ hinzu. Ein Interview, in dem sie keinerlei durchdringende Fragen stellten und aus dem sie nur heftig geschnittene Teile sendeten. Ihre Webseite enthält diesen Kommentar ihres Journalisten Rupert Evelyn:

Er sagte, es war ungeöffnet, die Schachtel in dem es war, sei versiegelt, und dass sie ein Messer benutzen mussten, um es zu öffnen.

„Das wirft die Frage auf: Wenn es nicht benutzt war, ist es dann das einzige Novichok in dieser Stadt? Und war es dasselbe Novichok, das gegen Sergei und Yulia Skripal zum Einsatz kam?“

Aber die Information über das Öffnen der Schachtel mit einem Messer taucht im verlinkten Interview nicht auf. Was Rowley gesagt hat, ist, dass die Schachtel immer noch in Zellophan versiegelt war. Vermutlich war es das Zellophan, das er mit einem Messer aufgeschlitzt hat.

Nun, wie soll das in die offizielle Sichtweise der Regierung passen? Vermutlich ist ihre Behauptung, dass die russischen Agenten heimlich das Skripal-Haus besucht haben, aus der Parfümflasche Novichok auf den Türknauf gesprüht haben und dann an einem unbekannten Ort die Düse aus der Flasche montierten (Mr. Rowley sagt, er musste sie neu zusammensetzen), dann die Flasche wieder verpackt und eingeschweißt und irgendwo zurückgelassen haben – vermutlich irgendwo in einem Haus, da sie noch neu aussah – und dann von Mr. Rowley vier Monate später entdeckt wurde. Aber die Polizei-, Militär- und Sicherheitsdienste, die vier Monate alles durchsucht haben, die fanden nichts.

Offen gesagt sieht der Fall, dass dies die Flasche sein soll, die angeblich benutzt wurde, um den Türknopf der Skripals zu beschichten, äußerst unwahrscheinlich aus. Aber die gesamte Geschichte der Regierung sah sowieso äußerst unwahrscheinlich aus – so sehr, dass ich nicht einen kenne, der sie glaubt, nicht einmal unter meinen eher rechts stehenden Verwandten und Bekannten. Die Reaktion der Medien auf Mr. Rowleys äußerst heikle Neuigkeiten, die zuvor schamlos für die völlig beweisfreie Erzählung „die Russen waren‘ getrommelt haben, war es, diese Meldung im Nachrichtenblock so weit wie möglich nach unten zu schieben und nichts zu unternehmen, um der Sache einen Sinn zu geben.

Nach seinen eigenen Angaben ist Mr. Rowley kein zuverlässiger Zeuge, da sein Gedächtnis durch das „Novichok“ beeinflusst sei. Es macht durchaus Sinn anzunehmen, dass es andere Gründe dafür gibt, dass er so vage bei seinen Angaben ist, wo und wie er in den Besitz dieser Schachtel mit Parfüm kam.

Die Parfümschachtel ist jetzt in den Händen der Polizei. Ist es nicht sehr seltsam, dass sie keine Fotos davon veröffentlicht haben, um das Gedächtnis von jemandem aufzufrischen, der die Schachtel in den vergangenen vier Monaten irgendwo gesehen hat, oder jemanden mit der Schachtel? Die „Täter“ wissen eh schon wie sie aussieht und dass sie die Polizei hat, damit würden also keine gefährlichen Information preisgegeben. Man könnte glauben, dass den Behörden die Abriegelung der Story und die Kontrolle des Narrativs wichtiger ist als die Aufklärung des Verbrechens, denn wir sollten nicht vergessen, dass es sich jetzt um Mord handelt.

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