Das Gesundheitssystem löst sich auf

von Wolfgang van de Rydt (opposition24)

Im blauen Ländchen herrscht Aufruhr. Nach der kurzfristig bekannt gemachten Schließung einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in Nastätten wissen viele Patienten nicht mehr wohin. Die Verbandsgemeinde liegt nicht irgendwo im Niemandsland, sondern zwischen Wiesbaden und Koblenz im Taunus. Eine landschaftlich schöne Gegend, die bislang mit ihrer Nähe zu den Ballungsgebieten sehr attraktiv für viele Pendler war. Mit „Corona“ und spätestens seit Beginn des Ukrainekriegs hat sich einiges verändert. Ohne PKW geht hier nichts so einfach, schon gar nicht im Winter.

Für ältere Menschen ist die Versorgung vor Ort natürlich besonders wichtig. Und daran haperte es bereits vor der „Pandemie“, wie eine Petition aus dem Jahr 2019 beweist. Man hat einiges getan, um Ärzte ins blaue Ländchen zu locken, doch nun ist die Lage bald schlimmer als zuvor. Hier vor Ort – in der Verbandsgemeinde nebenan – ist im letzten Jahr plötzlich und unerwartet die Apothekerin verstorben. Der Laden steht seitdem leer und wird es auch wohl bleiben. Geschlossen haben hier auch aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen eine weitere Hausarztpraxis, eine Tierärztin und acht Kilometer weiter noch einige Gesundheitsdienstleister mehr, darunter auch Hebammen. Da braut sich was für die ältere Generation zusammen, denn besser wird es ganz bestimmt in der nächsten Zeit nicht mehr. Überall stehen auch die nicht mehr benötigten Container-Testcenter herum, warum holt niemand die Dinger ab? Zu teuer oder rechnet man bald mit neuem Bedarf? Wer aber soll dann noch impfen, wenn es kaum noch Ärzte und Apotheker gibt?

Da schließt sich gleich die nächste Frage an. Was geschieht, wenn in der Region mehrere Discounter schließen? Hier gibt es einen Norma-Markt mit einer Bäckereifiliale. Eine von zwei verbliebenen Bäckereien wurde in eine Eisdiele verwandelt, seit Jahren stehen zwei Metzgereien leer und das war es dann auch schon. Bei einem mehrtägigen Stromausfall wäre man mit einem Elektroauto wohl ziemlich aufgeschmissen, was zu Essen zu besorgen. Gar nicht auszudenken, was wohl geschieht, wenn diese Entwicklung in den Großstädten ankommt…

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Das Gesundheitssystem löst sich auf
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4 Kommentare

  1. Man muss wissen, dass das neben Teilen Ostdeutschlands die Region ist, mit dem größten Bevölkerungsschwund, dem größten Leerstand an Immobilien, sinkenden Preisen für Immobilien (auch Häusschen) und einer sich immer weiter auflösenden Infrastruktur…

    Warum ist das so: Es gibt da keine Industrie. Tourismus ist da auch nicht viel und die meisten jüngen Leute sind da schon abgewandert. Unsd dadurch dann auch Einkaufsmöglichkeiten, die ärztliche Versorgung und der gleichen nicht mehr gegeben…

    Ich hatte mir solche Gebiete ja immer mal angesehen, weil man da vielleicht gut leben könnte ohne das System ständig im Rücken zu haben… Aber da ich in Ostdeutschland bin – war der Teil dann für mich nicht so interessant.

    Und auch hier gilt: Leben in Städten mit Discountern, Baumärkten, Ärzten und Apotheken hat einiges für sich. Auch wenn man mal Kleidung anprobieren will…

    Das ganze da war aber schon lange vor Covid klar. Interessanterweise schicken die Umvolker in solche Gebiete keine Goldstücke, weil die da eben keine Apotheken, Ärzte, Sozialarbeiter, Polizei und dergleichen haben… Auch wenn es da ggfs. sogar Wohnungen gibt…

    Aber die meisten bleiben da auch nicht, sobald sie dürfen, geht es ab in die Großstadt…

    Ich hatte gestern auf YT einen Bericht über die fast Menschenleeren Dörfer in Karelien (Grenze von Russland zu Finnland) gesehen. Da haben die eine Frau begleitet, die dort die Alten mit Lebensmitteln versorgt, die sie da hinbringt. Oft lohnt sich das nicht, weil der Sprit teuerer ist als, was die Waren kosten. Aber die kann die Alten da auch nicht sich selbst überlassen.

    In der Region gibt es haufig auch keine stabile Stromversorgung. Telefon per Telefonzellen nur vorrübergehend, kein Internet, und auch nur einen Arzt, der alle zwei Wochen rumfährt und einen Sozialarbeiter, der 1x im Monat kommt.

    Für mich sah das da in Karelien ganz nett aus 🙂

    Peter würde sich da auch wohlfühlen ohne Bestrahlung und je nach Ort auch ohne Elektrosmog…

  2. Muß man erst kommen d´rauf,
    alles, sich hier, löst auf?

    Gänzlich ungeniert,
    wird reformiert,
    das Gesundheitswesen,
    der Karle mit dem Besen,

    ohne jegliches Erbarmen,
    die Kranken und die Lahmen,
    können sich umschauen,
    wenn er nun läßt, abbauen!

    Der „Wirtschaftlichkeit“ geschuldet,
    keiner mehr da, der huldigt,
    dem Menschenwesen,
    das soll, genesen!

    Schmalhans, sei der Küchenmeister,
    erschufen diese Geister,
    schmale Rente, teuer Brot,
    es lautet das Gebot,

    was der Deutsche je erschafft,
    gehört, hinweggerafft!

  3. Es ist wohl alles so gewollt, um die Menschen in die Städte zu treiben. Dann können sie ja ihre 15 Minuten Städte einteilen und alles unter Vollkontrolle und Abhängigkeit stellen. Wir auf dem Land haben eben noch zu viel unkontrollierte Bewegungsfreiheit.

  4. Zu den größten Fehlentwicklungen, die wir der Parteienherrschaft und damit dem Wahlsystem verdanken, gehört wohl das Gesundheitswesen.

    Im Herbst 2021 hatte ich eine Urosepsis, die mich plötzlich bewegungsunfähig machte und meinen Tod herbeigeführt hätte, wenn nicht zufällig meine Frau von einer Reise zurückgekommen wäre. Ich konnte noch nicht einmal das Handy erreichen, um einen Notruf abzusetzen.

    Am 22. November 2021 hatte ich dann eine HoLEB-Prostata-OP, wodurch meine Prostata von 210 auf 40 ccm verkleinert wurde von einem wirklich fähigen Oberarzt Dr. Andreas Becker an der Uni-Klinik, der 4 Stunden lang an mir herumschnippelte. Vor der OP diskutierte ich noch mit der Anästhesistin, einer Oberärztin, warum ich noch nicht geimpft sei, während sie schon dreimal.

    Zuvor mußte ich ein Belastungs-EKG von einer jungen Ärztin des Rot-Kreuz-Krankenhauses einholen, die mit ihrer ganzen Familie geimpft war und meine Meinung nicht glauben konnte, die Impferei hinge mit Problemen unseres Wirtschaftssystems zusammen. Die Arzthelferin, die mich dann auf das Fahrrad setze, um die Belastung zu überprüfen, machte mir dann Vorwürfe, daß sie sich wegen meiner mangelnden Impfung besonders schützen müßte.

    Normalerweise hätte ich längere Zeit im Krankenhaus bleiben müssen, wurde jedoch – wie alle anderen auch -, deren Prostata nur halb so große waren, nach 5 Tagen entlassen. Zum Glück kein Krebs. Zu Hause stellte sich nach 2 Tagen Harnverhalt ein, d. h. die Blutkoagel der OP, die Prostata ist intensiv durchblutet, verstopften die Harnröhre, was ein ziemlich unangenhmer Zustand ist, wenn der Druck in der Harnblase immer mehr zunimmt.

    Also rief ich den ärztlichen Notdienst an – und Fehlanzeige.

    https://www.116117.de/de/aerztlicher-bereitschaftsdienst.php

    Eine Stunde lang wartete ich am Telefon. Immer wieder kam erneut die Mitteilung: Wir melden uns in 3 Minuten oder 90 Sekungen, bitte bleiben sie am Apparat. Nach einer Stunde gab ich es auf, rief den Krankenwagen, der mich wieder in die Uni-Kllinik brachte. Dort kam eine junge Ärztin Dr. Maren xyz, sagte ihre Blase ist ja „proppevoll“ und nahm mich wieder für drei Tage ins Krankenhaus auf. Zu der hübschen jungen Frau kontrastierte etwas der Button, den sie trug: I love urology. Was soll da an überwiegend älteren Männern Spaß machen? Pflicht ja, aber Begeisterung??? Ich ließ mich nach drei Tagen entlassen; denn inzwischen war es sogar Angehörigen verboten worden, ihre Familienmitglieder im Krankenhaus zu besuchen, so daß ich da mutterseelenallein hätte sterben können.

    Drei Tage später hatte ich wieder das Gefühl eines Harnverhalts und ließ mich zu meinem Urologen in Eschborn fahren. Das erste Wort der Sprechstundenhilfe war: „Haben sie einen Test, wir können sie sonst nicht nehmen.“ Ich machte ihr klar, daß ich in meinem Zustand nicht noch erst einen Test machen konnte. Der Urologe untersuchte mich dann, fand die Blase leer, also unnötige Beunruhigung, meinte aber das nächste Mal sollte ich geimpft zu ihm kommen. Den Urologen habe ich dann sofort gewechselt zu einem, der sich zu der Impferei nicht äußerte.

    Meine Frau hatte dann Magen- oder Darmprobleme, so daß wir eine gastroenterologische Untersuchung machen wollten. Selbst, wenn man vermutet eventuell Magenkrebs zu haben, waren innerhalb der nächsten 2 Monate keine Termine zu bekommen. Nur nach persönlichem Anruf der Sprechstundenhilfe der Hausärztin wurde ein Termin nach drei Wochen in der Hochstraße vereinbart, der zum Glück keine Probleme erbrachte.

    Der langen Rede kurzer Sinn ist: Es besteht ein gewisses Interesse des Staatsrundfunks daran, uns hinsichtlich des Staates zu illusionieren, das jedoch in praxi gar nicht vorhanden sein muß!

    Weder ist die Sicherheit im Alltagsleben noch gegeben, weil die ideologisch verbogenen Vollidioten in der Politik alle möglichen Kriminellen, religiösen Fanatiker und psychisch gestörten ins Land gelassen haben und Kritik daran als Rechtsextremismus mit der Nazi-Keule bekämpfen, um ihr eigenes Fehlverhalten zu konterkarieren, noch im Gesundheitswesen, wo man häufig – wenn auch nicht immer – enttäuscht wird. Jedenfalls vrsuche ich jetzt Ops zu vermeiden, selbst bei der russischen Zahnerhaltungs-Ärztin in Sossenheim.

    https://www.google.com/maps/reviews/@50.125071,8.5760551,17z/data=!3m1!4b1!4m5!14m4!1m3!1m2!1s105876409227006090616!2s0x47bd09e52815d483:0xe2a2a6fcee07b2d5

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