Crash mit Treibsatzbeschleuniger

Axel Weber, seit 2012 Verwaltungsrats-Präsident der Schweizer Großbank UBS spricht Klartext. Der ehemalige Bundesbank-Chef Axel Weber wirft den europäischen Politikern schweres Versagen vor. „Die Lage in Europa ist dramatisch und ernst“, sagte Weber, der heute Verwaltungsratschef der Schweizer Großbank UBS ist. Anstatt zu handeln, betreiben die Politiker Arbeitsverweigerung. Die Folgen für uns alle seien fatal.

Die gegenwärtige Ruhe sei trügerisch: „Wir befinden uns im Auge des Hurrikans“, ist Webers Ansicht. Wir sollten die Lage unmittelbar nach den Wahlen in Griechenland im Auge behalten.

Die jüngste, heftige Korrektur an Chinas Börsen („für ein Schwellenland gesund und nicht außergewöhnlich“) sei ein Zeichen, wie die Investoren die künftige Geldpolitik der Fed beurteilen. Die Märkte nehmen die bevorstehende Zinswende der US-Notenbank vorweg. Die Investoren ziehen Geld aus allen Schwellenländern ab, sagte Weber. Mit dem Zinsschritt rechnet Weber schon Mitte September, das sei auch höchste Zeit.

Die bevorstehende Zinswende drückt auch auf die Aktienkurse in New Yorck und Europa. Die Anleger wollen rechtzeitg liquide sein, um zum richtigen Zeitpunkt in US-Anleihen umzuschichten. (Dollar-Ralley)

Weber warnt die Europäer vor zu viel Gelassenheit. Die hiesige Lage seiner Ansicht weiterhin dramatisch, auch wenn man sich auf ein drittes Hilfsprogramm für Athen einigen konnte. Nach den Wahlen in Griechenland wird man erneut darüber debattieren, ob das Land seine Zusagen einhalte. (Anmerkung: Eine irreführende Debatte, denn Griechenland kann seine Zusagen nicht einhalten.)

Ich warne vor zu viel Gelassenheit“, sagt Weber: „Man versucht nach wie vor, mit alten untauglichen Rezepten die Krise zu lösen, und verschiebt die Probleme nur in die Zukunft. Wir kaufen Zeit für die Regierungen, nichts zu tun.“

Der von China ausgehende Verfall der Aktienkurse mache ihm keine Sorgen. Das sei eine normale Korrektur. An der Schwelle zu einer Trendwende bei den US-Zinsen seien solche Entwicklungen üblich.

Weltweit werde die US-Notenbank allerdings mit ihrer Zinswende lange allein auf weiter Flur bleiben. Dies werde auch deren Möglichkeiten begrenzen, die Zinsen anzuheben; für viele Jahre dürften die Zinsen nicht mehr das alte Niveau erreichen. „Ich denke, daß die Fed im neuen Zyklus nicht deutlich über drei Prozent hinauskommen wird.“

Wenn Weber erklärt „Die Lage in Europa ist dramatisch und ernst“, dann sollten wir das ernstnehmen.

Meine Prognose:

Mit dem Ausgang der Wahlen in Griechenland (14.09.) wird eine Korrektur an den Aktienmärkten einsetzen. Die parallele Zinsanhebung durch die Fed wird die Entwicklung verstärken. Noch wird die Finanzwelt das Abtauchen an den Börsen für eine normale Korrektur halten. Es kann sogar nach ein paar Tagen eine leichte Erholung eintreten – das gehört zu normalen Korrekturen.

Daß es diesmal keine normale Korrektur ist, wird sich bis Anfang Oktober herausstellen, wenn – ausgelöst durch einen Terroranschlag, gewaltiger als am 11. Sept. 2001 – mit der ganz großen Talfahrt der Crasch aller Crashes eingeläutet wird. Was die einsetzende Panik auslöst, wird bis 2016 Folgen haben, in jeder Hinsicht. Über Details gibt es viele Spekulationen. Nur eines steht fest: sie werden urgewaltig sein, denn es gilt ein Schuldsystem zu beseitigen, dessen Ausmaße es in der Weltgeschichte nie zuvor gegeben hat. Die Wirkung in Europa und speziell für die Deutschen wird ein nie gekanntes Ausmaß erreichen; das Flüchtlingsdrama wird als Treibsatzbeschleuniger wirken.

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