China macht es vor: Deshalb steigt der Goldpreis

von Miriam Kraus in Rohstoff Daily (investor-verlag)

Ganz China befindet sich im Goldrausch und das nicht ohne Grund. Doch physisches Gold muss es sein, vergessen Sie den Rest.

Der Goldpreis kommt wieder

Quelle: stockcharts.com

Betrachten Sie den obigen Goldpreischart der letzten 6 Monate. Gelitten hatte Gold unter der Angst die FED könnte ihr Anleihenkaufprogramm noch in diesem Herbst einstellen, gelitten unter den massiven Verkäufen der Großbanken an den Terminmärkten, gelitten unter den zwangsweise folgenden Abflüssen aus den Gold-ETFs. Doch der Goldpreis steigt wieder…was eigentlich wenig verwunderlich sein sollte, denn in Asien und speziell in China wird das Gold wie verrückt aufgesaugt.

China schluckt mehr Gold als die Welt produziert

In den ersten 8 Monaten dieses Jahres hat China aus Hongkong 1.730 Tonnen Gold importiert. Aufs Jahr gerechnet ergibt das eine stolze Menge von 2.600 Tonnen.

Und nun bedenken Sie folgendes: die gesamte Welt fördert gerade einmal 2.260 Tonnen in diesem Jahr.

Übrig bleibt ein Angebotsdefizit für den Rest der Welt. Das gilt insbesondere für das nicht minder Goldhungrige Indien, wo die Inder trotz steigender Steuern sich den Goldkauf nicht nehmen lassen und es gilt auch für den Rest Asiens und Südostasiens.

Nun wird mehr als deutlich wohin das einst mühsam zusammengetragene Gold aus den ETFs aus Europa und den USA fließt. Man könnte es auch so sagen: der Westen verschleudert seinen Goldbestand, um sich schließlich komplett den durch Nichts gedeckten Fiat Money Systemen auszuliefern. Können wir eigentlich noch tiefer sinken?

China: Raus aus dem Dollar, rein ins Gold

Es ist noch gar nicht so lange her, als die chinesische Regierung nach der US-Finanzkrise im chinesischen Fernsehen für den Besitz von Gold warb. Das muss man sich mal vorstellen: Angela Merkel erklärt uns zur besten Sendezeit auf RTL, dass wir uns morgen unbedingt ein paar Goldmünzen zulegen sollten.

Skurril, finden Sie? Gar nicht, wenn man bedenkt, dass die armen Chinesen immer noch die größten ausländischen Gläubiger der USA sind. Und wie sehr die USA ihre Schulden auf die leichte Schulter nehmen, muss ich ja eigentlich nicht extra betonen.

Hinzu kommt, dass die USA mit ihrem unzureichenden Bildungssystem (das leider eben doch vielen die Aufstiegschancen verwehrt und den meisten die es versuchen eine so horrend hohe Schuldensumme hinterlässt, dass sie kaum bezahlbar ist), mit ihrem nicht vorhandenen Sozialsystem und dem extremen sozialen Gefälle längst vernünftige Strukturreformen bräuchten. Und nicht nur ein paar Kratzer am Gesundheitssystem, wie es sich Obama getraut hat.

Alles in allem führt das dazu, dass den Chinesen die USA nicht geheuer sind. China sucht hier schlichtweg nach einer Absicherung und der langfristigen Möglichkeit den USA zu entsagen:

  • Deshalb ist es auch die chinesische Regierung die still und heimlich fast die gesamte heimische Goldproduktion aufsaugt.
  • (Nicht vergessen: China ist der größte Goldproduzent der Welt.)
  • Und chinesische Staatsunternehmen kaufen sich inzwischen wie die wilden in Goldminen rund um den Planeten ein.

Das ist aber noch gar nicht alles: die Diversifikation in Gold ist nur ein Pfeiler der langfristigen Strategie Chinas die USA mit ihrer Dominanz und Leitwährung hinter sich zu lassen.

 

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