China als Blaupause für digitale Dressur des Bürgers

China als Blaupause für digitale Dressur des Bürgersvon WiKa (qpress)

Pe-King: Die Welt soll zusammenwachsen und dabei möglichst profitabel funktionieren. Da kommt es überhaupt nicht gut an, wenn die Individuen zu sehr auf ihren Individualismus bestehen. Das senkt die Produktivität. Eher braucht es ein gemeinverbindliches Regelwerk, nach dem die breite Masse durchregiert werden kann. Normierte Funktionsweise der Menschen erhöhen die Effizienz. Dies nach Möglichkeit unter Erhalt aller Freiheiten, die im Rahmen der Produktivitätssteigerung noch gewährt werden können. Galt China bislang als wunderbarer Kopierer, scheint es sich zum Vorreiter in der Massen-Nutzmenschhaltung aufzuschwingen.

Dort werden aktuell sehr feinsinnige Methoden entwickelt und trainiert, die dem nachwachsenden Rohstoff und „Massengut Mensch“ einen regierungsfreundlichen und wenig störenden Lebens- und Verhaltenskodex antrainieren. Wer sich also geschmeidig verhält, soll mit weniger Stress und mehr Annehmlichkeiten durch die Verwertungsmaschine rutschen können. Um einen zeitgemäßen Vergleich für diesen Vorgang zu finden, kann man vielleicht auf einen Schlachthof verweisen. Wären die Tiere dort nur einsichtig genug, könnte man ihnen, bei entsprechender Kooperation und Wohlverhalten einen schöneren und schmerzfreieren Tod in Aussicht stellen. Leider sind die Tiere zu blöd dafür und so hören wir immer wieder von diesen gruseligen Horrorzuständen aus den Schlachthöfen. Aber beim vernunftbegabten Menschen kann das in der aktuellen Verwertungsmaschinerie ganz wunderbar funktionieren.

Den Sinn des Lebens korrekt erfassen

China als Blaupause für digitale Dressur des BürgersOffenbar ist die Mehrheit der Menschen bis heute davon überzeugt, dass ihr einziger Lebens- und Daseinszweck ist, einen Beitrag zur Humusbildung auf diesem Planeten zu leisten. Bei der Frage danach, warum der vermeintliche Humus intelligent sein muss (oder geworden ist), kommt es meist schon zu signifikanten Kurzschlüssen bei dem noch zu geringen Verstand. Hilfsweise erklärt man den intelligenten Humus noch mit einer Laune der Natur, bei der niemand so genau weiß, um wen oder was es sich dabei handelt (Darwin). Soweit dann immer noch Leute nachdenken, wird von oben mit allerhand Ablenkung nachgeholfen, sodass keine ernsthafteren Existenzfragen auftauchen, die das System in Bedrängnis zu bringen vermögen.

China als leuchtender Pfad für den Rest der Welt

China als Blaupause für digitale Dressur des BürgersGerade China perfektioniert diesen Weg kompromisslos und entwickelt ganz neue Spielarten seine Menschenmassen regierungsfreundlich zu konditionieren und so unter Kontrolle zu halten. Das kann man hier nachlesen: Wie China die totale Kontrolle seiner Bürger plant[T-Online]. Auf diese Art und Weise sind non-konforme Menschen sehr schnell ins „soziale Aus“ zu manövrieren. Nur das garantiert, dass deren individualistische und störenden Ansichten keine signifikante Verbreitung finden. Allein schon der miese „Social-Score“ eines Querdenkers wird aufrechte und systemtreue Menschen davon abhalten, sich mit „solchen Subjekten“ in Wort oder Tat zu solidarisieren. Schließlich könnte das eine eigene miese Bewertung zur Folge haben oder auch eine Annehmlichkeit durch das System weniger bedeuten.

Exakt das dürfte auch der Wunschtraum einer Zentralregierung namens „Europäische Union“ werden. Offiziell kann man das noch nicht so verlautbaren, aber in kleinen Schritten tippelt die EU schon mal in die richtige Richtung. Dazu gehört unter anderem auch der Rückbau des Internets in der Form, wie wir es in den letzten Jahrzehnten erlebt haben. Da war einfach zu viel Freiheit drin, dem gilt es behutsam entgegenzuwirken. Die großen Meinungskonzerne, fälschlich soziale Medien genannt, wie Facebook, Google und Twitter betreiben bereits die Domestizierung des Bürgers über ihre sogenannten „Gemeinschaftsstandards“. Vornehmlich geschieht dies bei unerwünschten Publikationen über „Shadow Banning“ oder „Social Dimming“. Da werden unliebsame Inhalte und Autoren weniger oft präsentiert, indem sie nur einem Bruchteil ihrer Abonnenten und Follower tatsächlich übermittelt werden. Das merken die Autoren zwar, können es aber nicht beweisen und einen Anspruch auf Verbreitung haben sie bei den „asozialen Netzwerken“ auch nicht.

Der Wettlauf um die Domestizierung der Bürger

China als Blaupause für digitale Dressur des BürgersDie nationalen Regierungen, als auch die EU, tun alles in ihrer Macht stehende, um unangenehme und systemkritische Ansichten im Netz nicht ausufern zu lassen. Dafür haben wir in Deutschland das NetzDG bekommen und auf EU Ebene möchte man alsbald mit dem Leistungsschutzrecht nachlegen. Hier mehr dazu: Was dürfen wir künftig noch teilen?[Zeit]. Letzteres soll die einfache Verlinkung von Inhalten deutlich erschweren. In Kombination mit der DSGVO ist so die gewünschte Anonymität des Nutzviehs rasch wiederherzustellen. Nach dem chinesischen Modell sollten die Menschen dann nur noch über ihre öffentlichen Bewertungen zugänglich sein.

Die Kür all dieser Bemühungen ist und bleibt logischerweise das „Social Scoring“, wie es die Chinesen nunmehr umsetzen. So kann jeder relativ schnell „den Wert“ eines Menschen erkennen und sich ggf. an dessen Ausbeutung beteiligen. Natürlich nur, soweit sich der Staat die erfassten Daten nicht ausdrücklich vorbehält. Weite Teile des „Scorings“ nicht öffentlich zugänglich zu machen hat ja auch seinen reiz. Alleiniges Wissen ist Macht. Bei Schweinen und Rindern macht man das mittels Ohrmarken, die die anderen Tiere auch nicht begreifen. Nur der Bauer weiß ganz genau was das einzelne Vieh frisst und wann es reif für den Schlachthof ist. Deshalb dürfen wir mit Spannung nach China blicken. Dort bekommen wir den Vorgeschmack darauf, was uns die „Eine Welt“ später noch so alles bringt.

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