Cannabis-Legalisierung in den USA: Kartellmorde gehen zurück

Was für die Legalisierung von Drogen spricht? Viele Leute haben Angst vor den Konsequenzen. Dort, wo man sich allerdings bereits getraut hat und das Experiment eingegangen ist, kann man sehen, dass diese Angst unberechtigt ist. Ganz im Gegenteil: der “War on Drugs”, wie wir ihn bisher kannten, hat erst viele Probleme verursacht, die nur periphär etwas mit den Drogen zu tun haben. Mit einer Legalisierung verschwindet die damit einhergehende Kriminalität. In den USA, wo man schon in einigen Bundestaaten wie Colorado und Washington legal Cannabis, von White Widow bis Purple Haze, erwerben kann, gibt es bereits erste Erkenntnisse.

Mexiko, der größte illegale Exporteur von Drogen in die USA, spürt die Auswirkungen der Legalisierung im Nachbarland bereits. Hier sind im vergangenen Jahr die Kartellmorde und die brachiale Gewalt der verfeindeten Drogenproduzenten zurück gegangen.

Weil die USA mittlerweile selbst für den Anbau und den Vertrieb von Marihuana zuständig sein darf, zumindest in einigen der Bundesstaaten, gibt es immer weniger Abnehmer für die illegalen Produzenten in Mexico. Ihnen entgehen die Einnahmen. Man schätzt, dass Cannabis ca. 40% aller Einnahmen der Drogenkartelle ausmacht. Das ist ein sehr großer Teil, der nun finanziell also weg bricht. Und das nicht nur in der Theorie, sondern, wie man dank der politischen Veränderung erleben darf, eben auch praktisch und realistisch.

Im Jahr 2014 gab es einen 24%igen Rückgang bei der Sicherstellung von Cannabis. Das ist ein unglaublich niedriger Stand seit Jahren. Es gibt eindeutig eine Korrelation zwischen der Legalisierung in den USA und dem Rückgang des Schmuggels in Mexiko. Die illegale Nachfrage sinkt, obwohl die Produktion auf dem Schwarzmarkt günstiger ist. Das hat aber auch gute Gründe: die Qualität von Cannabis ist in den USA geprüft. Hier dürfen keine Streckmittel oder unbekannte Zusatzstoffe rein. Das kann man für illegale Produkte natürlich nicht garantieren. Viele Konsumten sind also eher bereit, einen höheren Preis zu zahlen, wenn das Produkt entsprechend sicher und qualitativ besser ist.

Die Legalisierung von Cannabis kann Leben retten. Wenn das Prinzip noch auf andere illegale Drogen angewendet wird, könnte man die Drogenkartelle in Mexico (und in anderen Ländern) endgültig zerschlagen, und sich viel mehr auf die Suchtprävention und den Jugendschutz konzentrieren.

Die Gegner einer Cannabis-Legalisierung führen häufig das Argument an, dass Cannabis eine Einstiegsdroge für den Konsum härterer Drogen (Heroin, Kokain) sei. Dieses Argument ist völlig haltlos, zumal die Dealer anfangs die härteren Drogen für den erstmaligen Konsum verschenken. Es ist somit zu vermuten, dass bei einer Cannabis-Legalisierung der Heroin- und Kokainkonsum zurück ginge. Untersuchungen hierzu sind mir bislang leider nicht bekannt.

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