von (WiKa)
BRDigung: Die Korruption mit und rund um das Virus wütet noch schlimmer als das Virus selbst. Besonders hart betroffen ist im vorliegenden Fall der Bundestag. Von den Landtagen liegen diesbezüglich noch keinerlei konkrete Test-Ergebnisse vor. Dort dürfte es sich keineswegs besser verhalten. Inzwischen klimmt der Korruptionsinzidenzwert allein im Bundestag auf offizielle 3.808. Das ist das x-fache aller bekannten Schwellenwerte und muss deshalb zur sofortigen Schließung und vollständigen Abriegelung dieses Seuchengebietes führen.
Die Inzidenz ist schnell berechnet. Neben den bestätigten Fällen, Amthor, Nüßlein und Löbel, wird hier von mehreren Dutzend weiteren Verdachtsfällen berichtet: Mehrere Dutzend andere sollen ebenfalls versucht haben, Profit daraus zu schlagen. … [Süddeutsche]. Wir gehen mal auf “Nummer Sicher” und setzen nur zwei Dutzend an. Dann kommen wir schon auf 27 Fälle. Der Inzidenz-Berechnungsmodus ist hinlänglich bekannt. 27 geteilt durch 709 (Abgeordnete) mal 100.000 (Referenz) gleich 3.808. Würden wir strikt nach Korruptionsschutzgesetz in Analogie zum IfSG verfahren, wären eigentlich alle Abgeordneten potentiell korrumpiert und die Inzidenz läge theoretisch bei 100.000. Aber soweit wollen wir uns heute gar nicht vorwagen.
Ist “linientreue Korruption” weniger infizierend?
Für die namentlich bekannten Verdachtsfälle ist eine sofortige wie unbefristete Quarantäne in geeigneten Untersuchungshaftanstalten zu veranlassen. Zurecht ist der Souverän zutiefst geschockt, der sich derweil draußen vor dem Bundestag die Füße plattsteht, bei einer Viren-Inzidenz, die im Vergleich zu diesen Werten eine Lachnummer darstellt. Exakt die von der Korruptionsinzidenz betroffenen Politiker sind es auch, die den Souverän nicht mehr an die frische Luft lassen wollen, nur um weiterhin ihre korrupten Geschäftchen machen zu können. Da ist doch etwas oberfaul, weshalb dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine Ausbreitung der Korruption effektiv zu unterbinden. Jetzt richtet sich der Blick einmal mehr auf die Staatsanwälte.
Und genau hier ereilt uns der nächste Brechreiz. Aufgrund der politischen Weisungsgebundenheit dieser vermeintlichen “Volksrächer” scheint es gewisse Unterscheidungen hinsichtlich der Gefährlichkeit von Korruptions-Viren zu geben. Hier im Detail nachzulesen: Bei Philipp Amthor kein Problem • bei Georg Nüßlein u. Nikolas Löbel schon … warum? … [Kritisches-Netzwerk]. Daraus ist unschwer zu erkennen, dass es da unterschiedliche Behandlungsansätze geben muss.
In Kurzform lässt sich das wie folgt beschreiben. Wenn ein Philipp Amthor korrupt ist, sich aber innerparteilich linientreu verhält, gibt es für die Staatsanwaltschaft keinerlei Veranlassung der Sache weiter nachzugehen. Seine nützliche “Idiotenschaft” innerhalb der Partei macht ihn quasi immun gegen weitergehende desinfizierende Behandlungen der Staatsanwaltschaft. Vertreten jedoch Leute wie Nüßlein und Löbel Positionen, die mit der Meinung der Parteiführung nicht kompatibel sind, muss die Staatsanwaltschaft dem Verdacht konsequent nachgehen. Die Logik sollte jedermann verstehen. Unabhängige Justiz bedeutet in diesem Fall vornehmlich “Unabhängigkeit von Recht und Gesetz”, weil darüber die Politik thront, die die Staatsanwälte zum eigenen Wohle am Gängelband führt.
Wenn linientreue Korruption belohnt wird …
Um nun den “positiven Korruptionsfall” etwas verständlicher darzustellen, sei auf den nachfolgenden Bericht verwiesen. Philipp Amthor auf Listenplatz 1 für Bundestagswahl … [BZ]. Wer also eine angemessne Anzahl notwendiger Abbitten gegenüber der Parteiführung leistet, zigmal “mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa” auf einen Parteibriefkopf kritzelt und blanko unterschreibt, dem steht die Karriere-Eskalationsleiter erstrecht hürdenfrei zur Verfügung. Das hat darüber hinaus einen praktischen Hintersinn. Sollte es irgendwann einmal wieder an Gefügigkeit gegenüber der Partei mangeln, kann man die alte Kamelle wieder hervorzaubern den Delinquenten, ob seines anerkannten Frevels, immer noch in die Wüste schicken. So macht man sich wahre Freunde in jeder Filz-Partei, die man zu jeder Zeit an den Eiern hat.
Trotz der beängstigenden Fakten, die wir hier in Sachen Korruption und Parlament zusammengetragen haben, steht die notwendige und umfassende Schließung des Bundestages bedauerlicherweise immer noch nicht auf dem Aktionsplan. Selbiges ist ein untrügliches Indiz, dass man mit Inzidenzen lediglich den Pöbel verarscht. Die eigentlichen Inzidenzmacher und -treiber sind von jeher immun gegen alles, vorausgesetzt sie sind auf Linie. Das ist das modern(d)e Verständnis von parlamentarischer oder auch indirekter Demokratie und nach den Worten unserer Allzeit-Führerin wohl auch “alternativlos”. Solange also die Korruptionsinzidenz nicht stringent und einheitlich mit dem richtigen Gift angegangen wird, besteht keinerlei Aussicht auf Heilung.
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