Buch-Rezension: S.O.S Germany

Bis zum letzten Hemd

SOS Germany – Wie Deutschland ausgeplündert wird

Noch immer haben die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs bei uns das Sagen. Man kann es kaum glauben, selbst nachdem man S.O.S Germany – Wie Deutschland ausgeplündert wird gelesen hat. Der Autor belegt mit Fakten, wie wenig die Deutschen über ihr Schicksal selbst bestimmen dürfen. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob eine Frau, ein Mann, eine riesige Kröte oder Donald Duck auf dem Führerstand stehen. Der Zug rollt Richtung Enteignung und Entrechtung. Ernst zunehmende Stimmen behaupten, dass durch den „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ die eigentliche Reparationsphase für den Zweiten Weltkrieg (WK II) eingeleitet wurde. Deutschland wird jetzt zur Kasse gebeten, besser: die Kasse wird geplündert. Altkanzler Helmut Schmidt: kein Volk auf dieser Erde in einer derart absolut prekären Situation wie das deutsche Volk.

Wir Deutschen werden seit 1945 systematisch belogen und betrogen. Wir wurden in einen Zustand permanenten „historischen Schuldbewusstseins“, gleich einer kollektiven Zwangsneurose, manipuliert. Ihren Höhepunkt hat diese Zwangsneurose beim Thema Europa. Jede noch so unsinnige oder undemokratische Entwicklung wird nahezu kritiklos hingenommen und sogar noch mit Phrasenargumenten (Friedensprojekt Euro) verteidigt. Dem zufolge konnte man hierzulande den Euro als Teil eines historischen (R)einigungsprozesses verkaufen. Die Deutschen aber werden nicht nur durch den Euro geknechtet.

Seit dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches waren wir niemals souverän (bekennt kein geringerer als Wolfgang Schäuble). In wichtigen Fragen sind unsere Regierungsverantwortlichen an Verträge gebunden, mit denen sich die Alliierten die Nachkriegsrechte nicht aus den Händen nehmen lassen. Verbale Erklärungen unserer Politiker über die Souveränität der Bundesrepublik ändern daran nichts. Es ist mühsam und bedarf gründlicher Recherche, aus dem raffiniert konstruierten Vertragswirrwahr heraus zu filtern, was unsere Unselbständigkeit festschreibt.

Sind die Deutschen erst gezwungen, der europäischen Einlagensicherung zuzustimmen, haften auch unsere Spargroschen für die Bankkunden von Griechenland bis Portugal, von Italien bis Frankreich, und vergessen wir nicht, auch für Slowenen und Kroaten. Der Autor fragt: Müssen wir in Kauf nehmen, dass ein fleißiges Volk gedemütigt wird, weil den meisten im Land jeglicher Mut und Einsatzwille für die Wahrheit fehlt?

Die Deutschen erkennen langsam, was ESM und Transferunion tatsächlich sind: Hochverrat. Darin offenbart sich zunehmender Sachverstand der Bürger. Wir wissen nicht, ob wir vor dem endgültigen Zusammenbruch dieses kranken Systems noch etwas ändern können, aber wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie ein besseres System auszusehen hätte. Wir müssen uns fragen, ob es das Prinzip „Not kennt kein Gebot“ erlaubt, das Grundgesetz zu beugen oder gar zu brechen. Wir müssen uns fragen, ob wir blind einer Kanzlerin folgen dürfen, die die Beschädigung internationaler Verträge wie die Verträge von Maastricht und Lissabon als alternativlos verkauft.

Solange es eine halbwegs demokratische Rechtsordnung erlaubt, sollten wir unser Freiheitsrechte nutzen, um Gleichgesinnte zu finden, mit denen wir über eine wirkliche staatliche Souveränität nachdenken. Nachdem es uns über 60 Jahre und zuvor 12 Jahre unter dem Naziregime verwehrt war, das Regelwerk für ein gutes Gemeinwesen zu formulieren und zu etablieren, müssen wir dies endlich anpacken. Wir müssen uns fragen, welchen Zweck und Sinn soll dieses Regelwerk erfüllen – oder einfach gesagt, wie wollen wir zukünftig leben?
Indem er dieser Frage nachgeht, schlägt der Autor erfreulicherweise einen Bogen vom noch vorhandenen fatalen Nachkriegszustand zur Perspektive für ein besseres Deutschland.

Ein gelungenes Werk, mit dem sich besonders die beschäftigen sollten, die am 22. September 2013 die CDU/CSU/SPD/GRÜNE/FDP gewählt haben. Diese Parteien haben mehrheitlich dem ESM zugestimmt, der uns noch sehr, sehr viel abverlangen wird. Der Euro ist kein Projekt, das Europa vereint und Frieden bringt. Im Gegenteil!

 

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