Boomer Soli – Wenn Oma plötzlich als Bonze gilt

von Torben Botterberg (qpress)

Oma und Opa: Es gibt Nachrichten, die sind so revolutionär, dass sie selbst den letzten Kaffeekränzchen-Teilnehmer aus dem Sessel kippen lassen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat sich mal wieder in die Debatte um die Rente eingemischt und einen Vorschlag gemacht, der so frisch ist wie ein Toastbrot von 1982: Wohlhabende Rentner sollen zur Kasse gebeten werden! Ja, Sie haben richtig gelesen. Die Generation, die uns mit Bonbons und Erbstreitigkeiten großgezogen hat, soll jetzt plötzlich für ihre Sünden büßen – oder zumindest für ihr Sparbuch.

Die neue Umverteilung: Robin Hood im Seniorenheim

Das DIW schlägt also vor, dass reiche Rentner künftig weniger Rente bekommen oder mehr Steuern zahlen sollen. Endlich! Jahrzehntelang haben wir zugesehen, wie Oma Hilde heimlich ihr Vermögen unter der Matratze hortet und Opa Günther mit seinem Mercedes zum Discounter fährt. Jetzt ist Schluss mit dem Schlaraffenland auf Kosten der Allgemeinheit! Die Gerechtigkeit hält Einzug ins Altersheim – mit dem Vorschlaghammer.

Natürlich wird das Ganze als „Umverteilung“ verkauft. Man kennt das ja: Wer viel hat, soll abgeben. Wer wenig hat, bekommt was dazu. Klingt nach einer netten Idee aus dem Märchenbuch „Sozialstaat für Anfänger“. Aber wie immer steckt der Teufel im Detail – oder in diesem Fall im Portemonnaie von Tante Erna.

Reichtum beginnt beim Bausparvertrag

Doch was heißt eigentlich „wohlhabend“? Laut DIW ist das gar nicht so schwer zu definieren: Wer ein bisschen was auf der hohen Kante hat oder vielleicht sogar eine Eigentumswohnung sein Eigen nennt, gehört schon zur Elite. Herzlichen Glückwunsch! Der jahrzehntelange Verzicht auf Urlaubsreisen nach Mallorca zahlt sich endlich aus – allerdings nicht für Sie, sondern für den Staat.

Man stelle sich vor: Da sitzt Oma Gertrud in ihrer abbezahlten 60-Quadratmeter-Wohnung in Castrop-Rauxel und ahnt nichts Böses. Plötzlich klopft es an der Tür und ein freundlicher Mitarbeiter des Finanzamts fragt höflich nach dem Kontostand. „Sie haben noch 12.000 Euro auf dem Sparbuch? Tja, dann müssen wir Ihnen leider die Rente kürzen.“ So einfach kann Gerechtigkeit sein!

Generationengerechtigkeit à la carte

Natürlich geht es beim DIW-Vorschlag auch um Generationengerechtigkeit. Die Jungen zahlen schließlich immer mehr in die Rentenkasse ein und bekommen am Ende nur noch einen feuchten Händedruck zurück. Da muss man doch irgendwo ansetzen! Und wer eignet sich besser als Zielscheibe als die Generation Ü70? Schließlich haben diese Leute ja alles ruiniert: das Klima, den Wohnungsmarkt und jetzt auch noch die Rente.

Dass viele dieser „reichen“ Rentner ihr Leben lang gearbeitet, Kinder großgezogen und Steuern gezahlt haben – geschenkt! In Zeiten knapper Kassen zählt nur noch eines: Wer nicht bei drei auf dem Baum ist, wird zur Ader gelassen.

Die große Neiddebatte – jetzt auch im Altersheim

Was wäre Deutschland ohne seine Neiddebatten? Während früher Porschefahrer und Villenbesitzer im Fokus standen, sind es heute eben die Senioren mit Sparstrumpf. Die Bild-Zeitung titelt schon bald: „Oma zahlt jetzt für alle!“ Und während sich die Enkelkinder freuen („Endlich mehr Taschengeld!“), fragen sich viele Ältere besorgt: Hätte ich mein Geld doch lieber verprasst?

Vielleicht ist das ja auch der eigentliche Plan hinter dem DIW-Vorschlag: Konsumanreize schaffen! Warum sparen fürs Alter, wenn einem am Ende sowieso alles weggenommen wird? Also raus mit dem Geld – Kreuzfahrten buchen, Goldbarren kaufen oder gleich alles in Kryptowährungen investieren (die Enkel helfen sicher gern).

Bürokratie-Bingo für Fortgeschrittene

Natürlich darf man gespannt sein, wie das Ganze praktisch umgesetzt werden soll. Wird es eine neue Behörde geben? Das Bundesamt für Rentenluxusprüfung? Oder schickt man einfach Sozialdetektive los, die verdächtige Senioren observieren? „Frau Müller war dreimal im Jahr beim Friseur – eindeutig zu wohlhabend!“

Und was passiert mit denen, die ihr Vermögen geschickt verstecken? Werden dann Hausdurchsuchungen angeordnet? Vielleicht gibt’s bald eine TV-Show dazu: „Vermögensfahnder unterwegs – Auf der Jagd nach Omas Sparbuch“.

Am Ende zahlt immer der Falsche

Der Vorschlag des DIW klingt auf den ersten Blick nach einer gerechten Lösung für ein echtes Problem. Doch wie so oft in Deutschland droht am Ende ein Bürokratiemonster ohne echten Nutzen. Die wirklich Reichen werden Mittel und Wege finden, ihr Vermögen zu schützen – während Otto Normalrentner plötzlich als Großkapitalist gilt.

Aber immerhin sorgt das Thema mal wieder für Gesprächsstoff am Stammtisch und im Seniorenheim-Flur. Und vielleicht lernen wir daraus ja eines: In Deutschland lohnt es sich

nie zu sparen – außer vielleicht auf einen guten Anwalt.

Bis dahin bleibt uns nur eins: Weiter hoffen auf eine Rente zum Leben – oder wenigstens auf einen Lottogewinn im Altersheim-Bingo.

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Und zu was sind die Bonzen vom DIW, die niemand braucht, bereit?

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4 Kommentare

  1. Frankreich macht derzeit pro Jahr 5,8 % des BIP zusätzliche Staatsschulden. Diese entstehen hauptsächlich durch Zahlung der Renten, die also durch immer mehr zusätzliche Schulden finanziert werden müssen. Bayrou will jetzt die Sozialabgaben gewaltig reduzieren, weil sich die Rüstungsausgaben verdoppeln müssen. Das wird in Frankreich bestimmt zu großen Unruhen führen, was wir als Blaupause für unsere eigene geplante Rentenverschlechterung beobachten können. Die kastrierten, medial verdummten, denaturierten und zu Duckmäusern erzogenen Deutschen können sich jetzt ein Beispiel an den Franzosen nehmen, die sich nicht so gerne verarschen lassen!

  2. Hier mein Vorschlag!
    Politiker Haftung einführen.
    Gehälter und Pensionen um 50% kürzen.
    Die ganze EU abwickeln.
    Bundestag auf 250 Politiker zusammenstreichen! Und mindestens 75% der Ministerien abbauen!
    Alle illegal Zugereisten aus dem Land entfernen!
    Usw.! Erst wenn wir das machen, kann es besser werden. ansonsten führen uns diese Irren in einen Krieg mit Russland!

      • Moin Malocher,

        und das ist nur mit einer Verfassung (Art. 146 GG) möglich. Nur leider darf das Volk dbzgl. von den korrupten Parteien und den toxischen Medien nicht thematisiert werden. Du weiß doch, was ich dazu sage: Politische Parteien sind das Krebsgeschwür einer Demokratie.

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