Betreibt Donald Trump den möglichen Zusammenbruch des „amerikanischen Imperiums“?

von Thierry Meyssan (voltairenet)

Seit einem Monat ist die Häufung kritischer Ereignisse rund um die Vereinigten Staaten, die Ukraine und die Europäische Union schwer zu deuten, weil jede Macht maskiert vorrückt. Die europäischen Staats- und Regierungschefs setzen ein dummes Gesicht auf, wenn sie versichern, dass sie weiterhin die integralen Nationalisten der Ukraine unterstützen, obwohl Washington und Moskau sich bereits auf ein Friedensabkommen geeinigt haben. Es ist jedoch möglich, dass sich hinter den diplomatischen Gipfeln ein anderes Thema verbirgt: die Verhinderung einer großen Wirtschaftskrise im Westen. In diesem Fall muss Washington seine Verbündeten terrorisieren, damit sie ihre Schulden zurückzahlen.

Es war in dieser kitschigen Kulisse seiner Residenz in Mar-a-Lago, wo Donald Trump die verbündeten Zentralbanker und Finanzminister davon überzeugte, dass er sie dazu bringen würde, die Schulden der Vereinigten Staaten zu bezahlen

Die Entdollarisierung, d.h. die Tatsache, dass der Dollar nur auf nationaler Ebene der USA und nicht mehr im internationalen Handel verwendet wird, ist das heutige, ungelöste Problem der Finanzwelt. Aber nach den einseitigen Zwangsmaßnahmen, die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten zunächst dem Iran und dann Russland auferlegt haben (Maßnahmen, die von der atlantischen Propaganda fälschlicherweise als „Sanktionen“ bezeichnet wurden), schuf Russland ein Überweisungssystem für Finanz-Nachrichten (SPFS), China das China Interbank Payment System (CIPS) und die Europäische Union das Europäische Handelsunterstützungsinstrument (INSTEX). Infolgedessen ist die Verwendung des Dollars im internationalen Handel um etwa ein Viertel zurückgegangen.

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat inzwischen die astronomische Summe von 36000 Milliarden Dollar erreicht, von denen laut Forbes nur ein Drittel von ausländischen Investoren gehalten wird [1]. Wenn nun gewisse Gläubiger der Vereinigten Staaten, vor allem China und Saudi-Arabien, eine Rückzahlung verlangen würden, würde es zu einer gigantischen Wirtschaftskrise wie in 1929 kommen.

Viele Ökonomen warnen regelmäßig vor einer solchen Perspektive. Laut Jon Hartley von der Hoover Institution, haben die Zentralbanken den Anteil des Dollars an ihren Devisenreserven seit dem Krieg in der Ukraine jedoch nicht reduziert. Am 20. Februar hat eine Videokonferenz des Analysten Jim Bianco, die von der Agentur Bloomberg aufgegriffen wurde [2], die Bedenken wieder belebt. Diesem Analysten zufolge verfolgt die Trump-Regierung einen Plan, das „Mar-a-Lago-Abkommen“. Sie beabsichtige, die US-Schuldenlast radikal umzustrukturieren, indem sie den Welthandel durch Zölle neu organisiert, den Dollar abwertet und letztlich die Kreditkosten senkt, alles mit dem Ziel, die US-Industrie mit ihren Konkurrenten der übrigen Welt auf gleiche Augenhöhe zu stellen.

Die Idee des „Mar-a-Lago-Abkommens“ bezieht sich auf einen Artikel von Stephen Miran vom Manhattan Institute [3]; Miran wurde nämlich von Präsident Trump zum Vorsitzenden des Wirtschaftsberaterrats des Weißen Hauses (CEA) ernannt und er selbst, Donald Trump, hielt am 22. Januar auf dem Weltwirtschaftsforum von Davos eine Rede, die in diese Richtung zu gehen scheint.

Der Begriff „Mar-a-Lago-Abkommen“ erinnert an das „Plaza-Abkommen“, als die Vereinigten Staaten 1985 eine Politik der Schwächung ihrer Währung umsetzten, um ihre Exporte anzukurbeln. Tatsächlich kam die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wieder in Schwung, da die Finanzmechanismen schlecht kontrolliert wurden, indem sie eine sehr schwere Rezession in Japan auslöste.

Am 21. und 22. Januar 2025 hatte Donald Trump die Zentralbanker und Finanzminister der G7 in seiner Residenz in Mar-a-Lago versammelt. Berichten zufolge begrüßte er sie mit den Worten: „Niemand wird diesen Raum verlassen, bis wir eine Einigung über den Dollar erzielt haben.“ [4]. Dieses Abkommen wäre daher von den Alliierten gebilligt worden.

Die Grundidee wäre, dass das US-Finanzministerium Staatsanleihen ausgibt, die keine Zinsen abwerfen (sogenannte „Nullkupons“) und die nicht vor einem Jahrhundert fällig werden (d.h. die 100 Jahre lang nicht gegen Bargeld eingetauscht werden könnten). Washington sollte daher seine Verbündeten zwingen, ihre Außenstände in „Nullkupons“ umzuwandeln.

Wenn wir dieser Analyse Glauben schenken, müssen wir verschiedene Maßnahmen von Präsident Trump neu interpretieren, sei es in Bezug auf Zölle oder die Schaffung eines souveränen Staatsfonds. Sie wirken dann nicht mehr so unstetig, wie die internationale Presse sie beschreibt, sondern im Gegenteil sehr logisch.

Wir müssen daher bedenken, dass Donald Trump versucht, den möglichen wirtschaftlichen Zusammenbruch von Joe Bidens „amerikanischem Imperium“ auf die gleiche Weise zu bewältigen, wie Juri Andropow, Konstantin Tschernenko und Michail Gorbatschow einst versuchten, den von Leonid Breschnews „sowjetischem Imperium“ zu bewältigen.

Ich betrachte diese Hypothese umso aufmerksamer, als der Staatsstreich vom 11. September 2001 meines Erachtens nach, keinen anderen Zweck hatte, als den absehbaren Zusammenbruch des „amerikanischen Imperiums“ hinauszuzögern. Die letzten zwei Jahrzehnte waren eine Atempause, die das Problem nicht gelöst, sondern nur viel komplexer gemacht hat.

Erinnern wir uns: 1989 beschloss der Russe Michail Gorbatschow, Erster Sekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, die Staatsausgaben zu kürzen. Er stoppte abrupt die Hilfe für die Verbündeten der UdSSR und gab ihnen allen ihre Freiheit. Zur gleichen Zeit stürzten die Ostdeutschen die Berliner Mauer, während die Polen Mitglieder von Solidarnośc in den Landtag und den Senat wählten. Es war das Ende des Imperialismus des Ukrainers Leonid Breschnew, der 1968 allen Verbündeten der UdSSR das Moskauer Wirtschaftsmodell auferlegt hatte, es zu übernehmen, zu verteidigen und zu bewahren.

Das ist wahrscheinlich das, was wir heute erleben: Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, löst das „amerikanische Imperium“ auf, wie er 2017 versucht hatte es zu zerstören [5]. Am 28. Juli 2017 reorganisierte er den Nationalen Sicherheitsrat, indem er die ständigen Sitze des Direktors der CIA und des Vorsitzenden des Generalstabs auflöste. Was folgte, war ein dreiwöchiger Krieg in Washington und schließlich der Rücktritt des Nationalen Sicherheitsberaters, General Michael T. Flynn. Letzterer, der vom Radar verschwunden ist, ist heute noch aktiv und organisiert in Mar-a-Lago Treffen für die Gegner verbündeter Länder.

Diesmal schläfert Präsident Trump seine öffentliche Meinung vorsichtig ein, indem er die Annexion des gesamten nordamerikanischen Festlandsockels von Grönland bis zum Panamakanal heraufbeschwört und gleichzeitig den Krieg in der Ukraine und die Europäische Union liquidiert.

Wenn meine Hypothese richtig ist, sollten wir über die Drohungen der Annexion neuer Gebiete wie Kanadas kein Wort verlieren und uns nicht vorstellen, dass die Vereinigten Staaten sich militärisch aus Europa zurückziehen, um China zu konfrontieren, sondern wir sollten zugeben, dass sie ihre europäischen Verbündeten militärisch im Stich lassen. Wir stellen fest, dass sie Deutschland im Stich lassen und sich auf Polen verlassen, um Mitteleuropa zu organisieren, auch wenn das bedeutet, dass Warschau (das jetzt noch ukrainische) Ostgalizien annektieren darf. Ebenso müssen wir uns darauf vorbereiten, dass die Vereinigten Staaten ihre Verbündeten im Nahen Osten, mit Ausnahme Israels, im Stich lassen. Tatsächlich haben sie gerade die Waffenlieferungen an Tel Aviv wieder aufgenommen und über Moskau Geheimgespräche mit dem Iran aufgenommen. Sie überlassen Saudi-Arabien und der Türkei die Aufteilung der arabischen Welt.

Der Wettstreit zwischen Paris und London um die Führung bei der europäischen Verteidigung sollte daher nicht als Widerstand gegen den Frieden in der Ukraine verstanden werden. Weder die französische noch die britische Armee haben die Möglichkeit, die militärische Unterstützung Washingtons zu ersetzen. Vielmehr geht es darum, die Rolle zu bestimmen, die die beiden Hauptstädte in Zukunft auf dem Kontinent spielen werden. Der französische Präsident Emmanuel Macron hofft, sein Verteidigungskonzept um die französische Force de frappe [atomique] herum zu entwickeln, während der britische Premierminister Keir Starmer die Situation zu seinem Vorteil nutzen will. Ersterer ist sich bewusst, dass die Europäische Union um Deutschland herum auseinanderfällt und dass Präsident Trump die „Drei-Meere-Initiative“ um Polen herum bevorzugt. Er könnte also das Weimarer Dreieck (Deutschland/Frankreich/Polen) wiederbeleben, um sich etwas Handlungsspielraum zu verschaffen. Auf der anderen Seite wird Letzterer auf der Grundlage derselben Analyse und unter Berücksichtigung des Verschwindens der NATO dafür sorgen, dass Deutschland so weit wie möglich von Russland ferngehalten bleibt, und somit die seit anderthalb Jahrhunderten praktizierte Außenpolitik seines Landes fortsetzen.

Während die europäischen Verbündeten, die Chinesen und die Saudis, ihre Schulden gegen „Null-Kupons“ einzutauschen als Betrug betrachten würden, sollte Russland stattdessen die Vereinigten Staaten bei diesem Manöver unterstützen. Als die Sowjetunion aufgelöst wurde, durchlebte Russland tatsächlich ein Jahrzehnt Rezession und Aufruhr, aber heute braucht es die Vereinigten Staaten, um China nicht allein gegenüberzustehen.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich

Korrekturlesen : Werner Leuthäusser

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33 Kommentare

  1. In „Bigger than Five“ (Größer als 5 [Mitglieder des Sicherheitsrats]) führt Ghida Fakhry ein Gespräch mit Alan Duncan, früherem UK-Staatsminister, über den Ukraine-Krieg und bringt ihn zum Ende des Gesprächs tatsächlich in Bedrängnis, weil er außer viel Geschwafel keine konkreten und beiderseits akzeptablen Vorschläge zum Ende des Ukraine-Kriegs bringt. Es ist ganz klar, daß das perfide Albion, unabhängig von der Politik, d. h. von beiden Seiten derselben Münze, keinen Frieden will, weswegen ihr Hauptargument ist, daß Putin ein unverbesserlicher Aggressor ist. Man beobachte ab Minute 15:14 das fortdauernde Kriegsgeschwafel des perfiden Albion, das angeblich schon ca. 1.300.000 jungen Männern das Leben gekostet hat und es weiter verurschen will. Trump sagt, er wolle jetzt Menschenleben retten, aber was nutzt das, wenn der anglo-zionistische Westen das nur dazu nutzt, um den Krieg noch später dann doch noch mit einer Niederlage Rußlands zu beenden. Ich hoffe Putin ist so klug wie Kutusow, der Napoleon durch ergebnislose Verhandlungen so lange hinhielt, bis große Teile seiner Armee, hauptsächlich Deutsche und Polen, auf dem Rückmarsch im russischen Winter 1812 umkamen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Michail_Illarionowitsch_Kutusow

    Ukraine-Russia: Is Peace Possible? | Bigger than Five

    https://www.trtworld.com/video/bigger-than-five/ukraine-russia-is-peace-possible-or-bigger-than-five-18270221

    President Trump’s suspension of US military aid to Ukraine in early March caused consternation across Europe, with leaders meeting in London to renew their commitment to Ukraine’s defence. President Zelenskyy has since agreed in principle to a US-brokered temporary ceasefire, stressing that Russia must do likewise. But will Washington put pressure on President Putin? In interviews recorded on 5 March, Ukrainian MP Oleksiy Goncharenko insists that Kyiv is ready for concessions, but rules out any recognition of Russian control of Ukrainian territory. And Alan Duncan, former UK Minister for Europe and the Americas, argues that a political settlement should not result in the surrender of Ukraine. What are the prospects for a lasting peace between Russia and Ukraine, and what should Europe’s role be in securing it? We discuss these issues on this edition of Bigger than Five.

    • Ich denke, daß die „NATO“ nach dem Scheitern ihrer bisherigen Ukraine-Kriegsstrategie eine Kriegspause auch aus dem Grunde benötigt, um ihre bisher auf die Überlegenheit der konventionellen Luftstreitkräfte zentrierte Militärdoktrin neu aufzustellen.

      Denn eben diese klassischen Luftstreitkräfte scheinen in aktuellen Ukraine-Krieg durch tiefgreifende Veränderungen in den Fähigkeiten der Luftverteidigung und der Drohne als -das wird man sagen dürfen- neuer Revolution in der Kriegsführung- als weitgehend abgemeldet.

      Da scheint es recht gleich zu sein, ob eine in der Sache muesale F-16 oder eine moderne F-35 in den Einsatz geschickt wird – große Überlebenschancen sind offenbar angesichts der tief gestaffelten Luftverteidigung (hier der Russen) beiden nicht beschieden; oder jedenfalls dann nicht, wenn diese Flugzeuge unmittelbar in den feindlichen (= russischen) Luftraum eindringen sollten – im Gegenteil: Eine abgeschossene F-16 ist anders als eine F-35 immerhin kein so großer, finanzieller Verlust.

      Umgekehrt gilt das auch für Rußland, wo aber in der Militärstrategie anders im Fall der „NATO“ die totale Luftüberlegenheit keine so herausragende Rolle spielt.

  2. ich kann nach wie vor unmöglich glauben, daß Putin auf den Trumpschen Waffenstillstand eingeht, es sei denn, es ginge ihm ganz schlecht.

    https://krisenfrei.com/der-ukraine-krieg-oder-die-historische-niederlage-des-westens/#comment-278402

    Die USA waren schon unter Biden Rußlands Feind und nur weil Trump ein bißchen Tauwetter bringt, macht doch auch eine einzige Schwalbe noch keinen Sommer, wobei Trump jetzt sogar wieder statt Zuckerbrot mal Peitsche bringt und die Waffenlieferungen verlängert. Es wäre allerdings ziemlich unhöflich, wenn Putin das Angebot Trumps nicht ein bißchen honorieren würde. Putin muß also diesen Krieg, so ungern er ihm sicher ist, weiter durchstehen. Hauptsächlich dürfte sein, daß die Elten des anglo-zionistischen Westens nach wie vor darauf bestehen, daß Putin der Aggressor ist und diese Ansicht über ihre Medien mit aller Macht verbreiten. Das perfide Albion meint wohl, wenn jemand mit dem Dolch gegen mich anhebt, muß ich mich erst einmal ermorden lassen, um wirklich beweisen zu können, daß er ein Mörder ist. Wenn Putin jetzt einen Waffenstillstand abschließt, warten das perfide Albion und Macron nur darauf ihre „Friedenstgruppen“ in die Ukraine zu schicken, und wenn dann der Waffenstillstand in der Ukraine abgelaufen ist, muß Putin auch auf die „Friedenstruppen“ schießen lassen und dann haben wir sofort den casus belli und den großen Krieg, dem wir dann auch nicht entgehen könnten.

    Ich halte es für besser, wenn Putin die ganze Ukraine besetzt und dann dafür sorgt, daß dort niemals mehr ein Krieg entsteht, was für uns am besten ist. Die Ukrainer gehören wohl zu den zahlreichen russischen Fremdvölkern, aber immerhin kam von ihnen die Orthodoxie nach Rußland, so daß die Ukraine wohl pietätvolle Erinnerungen für die Russen sind wie für die Serben ihr Stammland: das Amselfeld (Kossovo). Die Ukrainer hofften wohl vor dem 1. Weltkrieg im Rahmen des Panslawismus bzw. Neoslawismus mehr Unabhängigkeit zu bekommen, wurden jedoch nach angefangenem Tauwetter von den Großrussen grausam getäuscht.

    Heinrich Friedjung

    Das Zeitalter des Imperialismus 1884 – 1914

    Dritter Band
    Erstes bis zehntes Tausend

    Verlag Neufeld & Henius-Berlin 1922

    https://books.google.at/books?id=2gpsCgAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_book_other_versions#v=onepage&q&f=false

    „Mit dem japanischen· Kriege und mit dem Ausbruche der Revolution beginnt ein neues Kapitel auch in der Geschichte der allslawischen Idee. Tief erschüttert durch die in der Mandschurei erlittenen Schläge sannen die denkenden Köpfe auf Mittel der Verjüngung des Vaterlandes; den rassebewußten Patrioten drängte sich der Gedanke auf, einer der schwersten Schaden sei die nationale Zerklüftung, besonders der Zwiespalt zwischen Russen, Polen und Ukrainern; hatte doch die Volkszählung von 1897 festgestellt, daß der großrussische Kern des Reiches nur 43,3 vom Hundert der Bevölkerung des Reiches zählte, das in 107 Völkerschaften zerfiel. Der politische Panslawismus hatte die Gegensätze noch durch seine rückläufigen Bestrebungen wie durch die nationale Unduldsamkeit gegen die russischen Slawen verschärft, hatte sich nur der in Österreich-Ungarn und der Türkei lebenden Stammesgenossen angenommen. Es erregte nun nicht geringes Aufsehen, daß der Gedanke der Versöhnung mit den Polen besonders warm von dem seine eigenen Wege gehenden Sohne des Herausgebers der „Nowoje Wremja“ vertreten wurde; er veröffentlichte zu Ostern 1905 in seinem Wochenblatte, dem „Rus“, einen Aussatz, in dem er in erster Linie den Polen, doch auch. den anderen Slawen die Versicherung gab, daß; die Russen es nicht auf Knechtung, sondern auf Verbrüderung abgesehen hätten; sie alle sollten als Freie in einen Bund mit Freien treten; der Artikel schloß mit dem Ostergruß: „Christ ist erstanden, ihr rechtgläubigen und andersgläubigen Brüder, Christ ist erstanden, ihr polnischen Brüder!“ Der jüngere Suworin meinte es ernst mit seinem Angebote; er fand auch unter den Liberalen und Demokraten aufrichtige Zustimmung; in tieferem Grunde stand es so, daß die Zähne des erobernden Panslawismus stumpf geworden waren, so daß die Nahrung anders und weicher gekocht, ein neuer Lebensinhalt gewonnen werden mußte. In weiterer Entwicklung erklärte die neue Gruppe, daß Rußland auf die Herrschaft über die slawische Welt verzichte, daß es mit allen stammverwandten Völkern einen Bund schließen wolle, der sich aber nicht politische, sondern geistige und wirtschaftliche Aufgaben setzen werde. Diese Richtung legte sich den Namen Neoslawismus bei, um nicht mit der panslawistischen verwechselt zu werden. Bald freilich zeigte sich, daß nur eine neue Bezeichnung für die alte Sache gewählt war.

    Die entscheidende Probe war bei der Behandlung der Fremdvölker Rußlands, in erster Linie der Polen und Ukrainer, abzulegen. Eine neue Zeit schien für sie hereinzubrechem als auf Grund der Verfassung vom 30. Oktober 1905 die erste russische Reichsduma am 26. Februar 1906 zusammentrat und in dieser die bürgerlichen Demokraten, die Kadetten, die leitende Rolle übernehmen. Diese Partei sprach sich für die Gewährung der Autonomie an Russisch-Polen mit einer eigenen auf Grund des allgemeinen Wahlrechtes zustande gekommenen Vertretung aus, doch verlangte sie, daß dies nicht zur Zerreißung der Reichseinheit führen dürfe. Die Regierung ging nur zögernd mit; sie gewährte bloß die Milderung der strengen Gesetze über die Unterrichtssprache und die Erlaubnis für die Polen, in den Westprovinzen Grundeigentum zu erwerben. Ähnlich ging sie den Ukrainern gegenüber vor; deren Sprache wurde in den Schulen zugelassen, das Verbot ukrainischer Zeitungen aufgehoben, die Bildung nationaler Vereine gestattet. Aber obwohl dies unbefriedigend war, hofften die Fremdvölker auf das Wachstum der ihnen freundlich gesinnten russischen Demokratie; darauf bauend gab Roman Dmowski, der Führer der polnischen Nationaldemokraten, 1908 das Buch „Deutschland, Rußland und die polnische Frage“ heraus, das seinen Landsleuten einen völlig geänderten Kurs empfahl. Er wandte sich mit äußerster Heftigkeit gegen Deutschland, welches die Welt, namentlich die Polen, bedrohe; wie im Mittelalter müsse Polen den Schutz Europas gegen Deutschland übernehmen, nicht mehr, wie seit Jahrhunderten, den gegen Osten. Als Entgelt verlangte er von Rußland die Selbstverwaltung des Weichselgebietes und die Einführung des Polnischen als Amts- und Unterrichtssprache. Selbst den russischen Demokraten schien dies nicht unbedenklich; die Regierung ihrerseits stellte sich schroff dagegen, da in der Zwischenzeit ein völliger Umschwung nach rückwärts erfolgt war.

    Die demokratische Mehrheit der Duma hatte den Kampf gegen die Zarengewalt aufgenommen und war unterlegen. Ihr Bändiger war Peter Stolypin, die einzige beherrschende Persönlichkeit, welche dem Reiche seit Peter dem Großen und Katharina bis zum Weltkriege erstanden ist. Vielleicht erscheint er nur deshalb so überragend, weil die russische Nation zwar reich an Dichtern, aber arm an Staats-Männern gewesen ist, wofür die Revolution von 1905 ein Beleg war. Peter Arkadjewitsch Stolypin, im April 1906 zum Minister des Innern im Kabinett Goremykin und im Juli zum Ministerpräsidenten ernannt, regierte bis zu seiner Ermordung am 28. September 1911 mit eiserner Faust. Er mit Goremykin und mit dem Reichskontrolleur Schwanebach bestimmten den Zaren, die anspruchsvolle erste Duma im Juli 1906 und im Juni 1907 auch die zweite aufzulösen. Dann wurde durch einen Machtspruch die demokratische Wahlordnung über den Haufen geworfen und eine künstliche eingeführt, welche dem Grundadel, der Beamtenschaft und dem besitzenden Bürgertum die entscheidenden Stimmen gab. Die dritte, im November 1907 zusammentretende Duma fügte sich dem gebieterischen Willen Stolypins nicht bloß aus unterwürfigem Sinne, sondern weil die besitzenden Klassen, erschreckt durch Mord und Brand auf den Gütern des Adels, durch die Streiks und Aufstände in den Städten, eine starke Regierung für nötig hielten. Stolypin setzte dem Aufruhr und den Bombenwürfen seine furchtbaren Feldgerichte entgegen, von denen viele Tausende dem Galgen, unzählige dem Kerker und den sibirischen Bergwerken überantwortet wurden; die Galgenschlinge erhielt darnach den Namen Stolypin-Krawatte. Das würde auch ein anderer getroffen haben, nicht aber die umfassende Agrarreform, die gleichzeitig in Angriff genommen wurde. Das Gesetz von 1909 versetzte dem Mir, der kommunistischen Dorfgemeinde, den Todesstoß, indem es jedem Bauer den Austritt erlaubte, so zwar, daß er mit dem auf ihn fallenden Landanteil ausgestattet wurde.“

    • Einem Waffenstillstand zuzustimmen, halte ich für äußerst unklug, Putin sollte sich mit nichts anderem zufrieden geben, als mit der bedingungslosen Kapitulation der Ukraine, welche man ja dem Deutschen Reich auch zugemutet hatte.

      Und eins dürfte hier jedem klar sein, wäre die militärische Konstellation genau umgekehrt, dann würde niemand zu einem Waffenstillstand aufrufen, sondern sie würden genüsslich das Fell des russischen Bären verteilen.

      Trump ist nicht zu trauen, dies ist zumindest meine unmaßgebliche Meinung dazu, mögen es andere getrost anders sehen.

      • Es würde Putin gar nichts bringen, dem perfiden Albion entgegenzukommen. Nachdem das englische Expeditionsheer 1940 in Belgien stand, bereit ins Ruhrgebiet vorzudringen, mußte Hitler ganz gegen seinen Willen Frankreich angreifen, das in keinster Weise vorbereitet war. Warum wohl mußte Frankreich auch kämpfen ohne vorbereitet zu sein? Das sollte jedenfalls der Prozeß von Riom herausfinden.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Prozess_von_Riom

        Hitler ließ dann das britische Expeditionsheer bei Dünkirchen entwischen, um günstige Friedensbedingungen zu erzielen. Als Dank dafür hat sich dann die britisch-jüdische Presse über die Unfähigkeit der deutschen Kriegsführung und Hitler lustig gemacht. Genauso würde es Putin auch ergehen, wenn er ein Entgegenkommen dem „Westen“ zeigt in der Hoffnung auf die Vernunft der Gegenseite. Die Gegenseite sind jedoch nur Agenten einer Geheimloge, die sie erfüllen müssen und dürfen weder einsichtig noch vernünftig sein!

            • Urteile selbst:

              „Wir, die hier Unterzeichneten, die wir im Auftrage des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht handeln, übergeben hiermit bedingungslos dem Obersten Befehlshaber der Alliierten Expeditionsstreitkräfte und gleichzeitig dem Oberkommando der Roten Armee alle gegenwärtig unter deutschem Befehl stehenden Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

              Das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht wird unverzüglich allen deutschen Land-, See- und Luftstreitkräften und allen unter deutschem Befehl stehenden Streitkräften den Befehl geben, die Kampfhandlungen um 23.01 Uhr mitteleuropäischer Zeit am 8. Mai 1945 einzustellen, in den Stellungen zu verbleiben, die sie in diesem Zeitpunkt innehaben, und sich vollständig zu entwaffnen, indem sie ihre Waffen und Ausrüstung den örtlichen alliierten Befehlshabern oder den von den Vertretern der obersten alliierten Militärführungen bestimmten Offizieren übergeben. Kein Schiff, Seefahrzeug oder Flugzeug irgendeiner Art darf zerstört werden, noch dürfen Schiffsrümpfe, maschinelle Einrichtungen oder Geräte, Maschinen irgendwelcher Art, Waffen, Apparaturen und alle technischen Mittel zur Fortsetzung des Krieges im allgemeinen beschädigt werden.

              Das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht wird unverzüglich den zuständigen Befehlshabern alle von dem Obersten Befehlshaber der Alliierten Expeditionsstreitkräfte und dem Oberkommando der Roten Armee erlassenen zusätzlichen Befehle weitergeben und deren Durchführung sicherstellen.

              Diese Kapitulationserklärung stellt kein Präjudiz für an ihre Stelle tretende allgemeine Kapitulationsbestimmungen dar, die durch die Vereinten Nationen oder in deren Namen festgesetzt werden und Deutschland und die Deutsche Wehrmacht als Ganzes betreffen werden.

              Im Falle, daß das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht oder irgendwelche unter seinem Befehl stehenden Streitkräfte es versäumen sollten, sich gemäß den Bestimmungen dieser Kapitulationserklärung zu verhalten, werden der Oberste Befehlshaber der Alliierten Expeditionsstreitkräfte und das Oberkommando der Roten Armee alle diejenigen Straf- und anderen Maßnahmen ergreifen, die sie als zweckmäßig erachten.“

              Für das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht: gez. v. Friedeburg gez. Keitel gez. Stumpff

  3. Jürgen II sagt:
    14. März 2025 um 09:52 Uhr
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    Ich glaube auch, daß hinter Trumps Aktionen der drohende Staatsbankrott der USA lauert, weswegen er seine „Festung USA“ schaffen will.

    Die meisten Politiker verstehen nicht die Ratio hinter Trumps Verhalten, wie ich es sehe. Die USA sind mit 120 % des BIP verschuldet, d. h. früher oder später ist der Dollar Makulatur und wird shock waves, Schockwellen, um die ganze Welt senden, vor allen Dingen weil die Zinsen hoch bleiben müssen, um den Dollar bis dahin noch als Weltreservewährung zu erhalten. Da hält es das Trump Team doch sinnvoller diesen Zusammenbruach jetzt schon partiell einzuleiten und die Situation Amerikas für die Zeit danach zu sichern.

    Die USA hat ihre unipolare Stellung mit viel Geld in der Welt erhalten, was jetzt offenbar wird. Die Rebellen in Myanmar wurden von USAID finanziert, im Kossovo gibt es ein großes Loch im Staatshaushalt, weil USAID nicht mehr kommt, in Südafrika klafft ein Loch im Staatshaushalt, weil Zuwendungen von USAID nicht mehr kommen, so daß die Regierung die Preise für Güter, vor allen Dingen Benzin, erhöhen muß, was gerade die Armen trifft und zu Unruhen führt. Auch in der Ukraine wurden Propaganda-Gelder von USAID für Medien und NGOs gestrichen und steigen die USA aus dem Krieg aus, weil Rußland nicht geschlagen werden kann und somit riesen Kriegssummen verbrannt wurden. Trump sagt sich, warum einem verlorenen Krieg noch weiter gutes Geld hinterherwerfen? Und dies mit Menschenliebe zu verbrämen kann auch nicht schlecht sein.

    Umgekehrt stärkt Trump jetzt die Festung USA. Der Panama-Kanal ist wieder mit Blackrock in US-Hand, der taiwanesische Chipherstelle TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing) wird wieder 100 Milliarden $ in Arizona investieren, falls – wie Trump selbst sagt – Taiwan einmal in die Hände der Rotchinesen fallen sollte. United Steel wird durch Zölle erhalten, damit die USA als unabhängiger Staat weiter Stahl und Aluminium produziert. Die USA sichern sich wieder Knowhow und parasitieren dadurch an anderen, wie sie weiland Wernher von Braun eine Zukunft boten, dann aber, nachdem sie ihn ausgesaugt hatten , in den Orkus warfen. Auch Kanada und Grönland werden die USA im Falle einer eigenen größeren Gefahr unvermittelt eingemeinden. Zu meinen, daß Grönland mit einer Bevölkerung von ca. 50000 jemals über sein Land selbst bestimmen kann, weil die Mehrheit unabhängig sein will, ist abartig. Grönland fehlen in jeder Hinsicht die Elemente, um unabhängig zu sein.

    Die Kanadier wollen nicht einsehen, daß sie von den USA eingemeindet werden, weil sie in der Nato sind und in der G7 und wollen sich auch mit den anderen G7-Länder verbünden gerade jetzt zur G7 in Kanada, was ihnen jedoch im Ernstfall nichts helfen wird, weil die USA sie jederzeit ökonomisch strangulieren und dadurch zwíngen können.

    • Die U.S.A. haben ja nicht nur v.Braun oder Oberth in Deutschland eingesackt, sondern durch die Operationen „Overcast“ und „Paperclip“ auch Forschungen und Patente von nicht bezifferbaren Wert (Schätzungen sprachen schon in den 1960er Jahren von 250 Mrd.US$ – noch die alten „Gold-$“, wohlgemerkt).

      Das erklärt den Vorsprung der U.S.A. in Schlüsseltechnologien bis heute und war allein für Roosevelt&Co. den Krieg wert.

  4. Minute 2:16

    Heute Morgen sagte er (Außenminister Rubio), dass Amerika immer bereit sein wird, sich zu verteidigen, …“

    https://youtu.be/4pqrF4ZzuRs?si=hpMMDDhIrTTRSc2g

    Es ist für mich mittlerweile unerträglich, dieses gefühlt ewige Geschwafel von der Verteidigung Amerikas zu lesen und zu hören.

    Dieser vollkommene Unsinn ist vor allem an das amerikanische Volk gerichtet, dem immer wieder eine angebliche Bedrohung eingetrichtert werden muss, damit die Eliten ihre egoistischen und rücksichtslosen Interessen durchsetzen können.

    Ich muss mich wahrlich zwingen, meine Wortwahl im Zaum zu halten, … diese „ewige Verteidigung“, gegen wen eigentlich, wer hat denn die VSA je angegriffen ??

    Trump ist ein typischer Zionistenknecht und sonst gar nichts, denn wenn ihm wirklich Frieden und Menschenleben am Herzen lägen, dann könnte er ja in der Levante gleich mal anfangen.

    Sowohl Russland als auch die Ukraine sind ihm völlig egal, wichtig ist nur eins, dass er die Befehle seiner HERREN ausführt.

    • Trump ist zweifelsohne ein Mörder, der den auf Friedensmission reisenden Soleimani ruchlos im Irak ermorden ließ. Insofern hat er in seiner Psyche Ähnlichkeiten mit dem Mörder Netanjahu. Andererseits halte ich ihn nicht direkt für einen „Zionistenknecht“, weil seine Unterstützung bei der Ausrottung der Palästinenser auf der inneren Überzeugung beruht, daß das Wohl und Wehe der USA nur auf dem der Juden beruht und dadurch auch auf dem der Zionisten. Dies scheint seine innerste Überzeugung zu sein. Das Gespaltene seiner Person liegt darin, daß er einerseits die politische Handlung vornimmt, aber gleichzeitig auch eine menschliche Empfindung äußert, was andere Politiker nicht tun. Er wird also von einer inneren Notwendigkeit gezwungen, wobei er auch weiß, daß sie böse ist. „Zionistenknecht“ paßt meiner Meinjung nach nicht, weil die meisten Juden in den USA nach wie vor Demokraten wählen und auch zu seinen größten Gegnern gehören wie Soros.

      Trumps war schon in seiner ersten Amtsperiode bemüht, Iran klein zu halten wegen Israel und China daran zu hindern als Hegemon die USA zu beerben. So war es schon immer. Das perfide Albion gegen das Deutsche Reich 1914 oder auch:

      Thukydides I, 23 zum Peleponnesischen Krieg: „Den wahrsten Grund freilich, zugleich den meistbeschwiegenen, sehe ich im Wachstum Athens, das die erschreckten Spartaner zum Krieg zwang.“

      Der Rußland-Konflikt entwickelte sich seit 1994 klar in Richtung auf einen Raubkrieg der Nato. In Kriegen gehen immer nur um Raub.

      Schopenhauer:
      https://d-nb.info/1041219032/34

      „Sehn wir nicht in der ganzen Geschichte, jeden König, sobald er feststeht, und sein Land einiger Prosperität genießt, diese benützen, um mit seinem Heer, wie mit einer Räuberschar, über die Nachbarstaaten herzufallen? Sind nicht fast alle Kriege im Grunde Raubzüge? Im frühen Altertum, wie auch zum Teil im Mittelalter, wurden die Besiegten Sklaven der Sieger, d. h. im Grunde, sie mußten für diese arbeiten: dasselbe müssen aber die, welche Kriegskontributionen zahlen: sie geben nämlich den Ertrag früherer Arbeit hin [und bei den Kriegskrediten auf Pump auch die zukünftigen Erträge der Besiegten als Reparationen]. Dans toutes les guerres il ne s’agit que de voler (In allen Kriegen geht es nur darum, zu stehlen.), sagt Voltaire, und [gerade] die Deutschen sollen es sich gesagt sein lassen.“

      Aus Handelskriegen entwickeln sich häufig echte Kriege. Man kann die derzeitigen Handelskriege als eine Vorstufe ansehen.

      Thukydides I, 139

      „und was sie [die Spartaner gegenüber den Athenern] als das Allerwichtigste mit der größten Entschiedenheit erklärten: der Krieg sei vermeidbar, wenn der Beschluß über die Megarer aufgehoben würde, der lautete: sie seien ausgeschlossen von allen Häfen des Attischen Reiches und vom Handel in Attika. Aber die Athener gingen auf nichts ein, hoben namentlich den Beschluß nicht auf, indem sie den Megarern Aufnahme der aus Athen entwichnen Sklaven und Beackerung heiligen Bodens und strittiger Grenzstriche vorwarfen.“

      • „Er erzählte dem Volk dieses Gleichnis: Ein Mann legte einen Weinberg an, verpachtete ihn an Winzer und reiste für längere Zeit in ein anderes Land. Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, damit sie ihm seinen Anteil an der Frucht des Weinbergs geben sollten. Die Winzer aber prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. Darauf schickte er einen anderen Knecht; auch ihn prügelten und entehrten sie und jagten ihn mit leeren Händen fort. Er schickte noch einen dritten Knecht; aber auch ihn schlugen sie blutig und warfen ihn hinaus. Da sagte der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn schicken. Vielleicht werden sie vor ihm Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, überlegten sie und sagten zueinander: Das ist der Erbe; wir wollen ihn umbringen, damit das Erbe uns gehört. Und sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun? Er wird kommen und diese Winzer vernichten und den Weinberg anderen geben. Als sie das hörten, sagten sie: Das darf nicht geschehen! Da sah Jesus sie an und sagte: Was bedeutet dieses Schriftwort: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, / er ist zum Eckstein geworden? Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Die Schriftgelehrten und die Hohepriester hätten gern noch in derselben Stunde Hand an ihn gelegt; aber sie fürchteten das Volk. Denn sie hatten gemerkt, dass er sie mit diesem Gleichnis meinte.“

        Lukas 20, 9 – 19
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        Es gibt im gesamten Neuen Testament nicht eine einzige Verheißung für den Zionismus, und weil dem so ist, ziehen sie immer wieder die längst erfüllten alttestamentlichen Stellen heran, um das zionistische „Projekt“ religiös zu legitimieren.

        Es gibt halt nicht nur jüdische Zionisten, sondern auch „christliche“ Zionisten und hier vor allem die sogenannten „Evangelikalen“, zu denen wahrscheinlich auch Trump gehört.

        Deshalb gebe ich dir Recht, dass es durchaus sein kann, dass Trump ein Zionistenknecht ist, ohne es zu wissen bzw. zu wollen.

        Fakt ist jedenfalls, dass das Volk Israel dem Fleisch nach nicht mehr das Volk Gottes ist, auch wenn sie dies bekanntlich nicht wahr haben wollen.

        • Ich halte Trump für keinen Evangelikalen, weil er nichts von einem Pietisten hat. Warum hat er sonst Soleimani ermorden lassen? Er hat eher staatsmännisch gesunde Ansichten, daß er gegen Abtreibungen ist, denn was soll aus dem Staat werden, wenn die Frauen nicht mehr gebären? Während die Evangelikalen Abtreibungen als Sünde ansehen dürften, die göttlich gewollte Schöpfung verhindert bzw. ein Menschenleben vernichtet. Ich habe einmal Trump bei einem Gottesdienst von Farbigen gesehen, die alle nicht ruhig sitzen konnten, sondern sich stetig bewegten. Dessen Pfarrer hat ihn damals beeindruckt, aber ansonsten auch nicht mehr.

          Ich glaube eher, daß er sich als halber Jude ansieht und deswegen auch die Zionisten so unterstützt, weil seine Tochter Ivanka mit dem Chabad-Juden Jared Kushner verheiratet ist, und er sicher unbedingt will, daß seine Enkelkinder als Juden anerkannt werden. Das wird jedoch nicht ganz einfach sein, weil man vermutungshalber zum Judentum nur übertreten kann, wenn man von einer jüdischen Mutter geboren wird. Die Mutter der Ivanka war jedoch ein tschechisches Model namens Ivana Zelníčková Winklmayr, das nach meiner Erinnerung nach der Scheidung von Trump einen 20 Jahre jüngeren Fußballspieler geheiratet hat. Ich weiß also nicht, ob Trumps Enkelkinder so die optimalen rassischen Voraussetzungen haben, um zum Judentum überzutreten. Da dürfte mancher orthodoxer Rabbi die Augenbrauen hochziehen. Ansonsten:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Donald_Trump#Religion

          „Trump wurde als Kind in der Presbyterianischen Kirche konfirmiert. Im Oktober 2020 erklärte er, sich fortan als nicht konfessionsgebundenen Christen zu sehen.“

          • „…, sich fortan als nicht konfessionsgebundenen Christen zu sehen.“

            Ich wußte gar nicht, daß ich mit Trump etwas gemeinsam habe, allerdings reicht es nicht aus, sich so zu sehen, sondern es zu sein, ist das wirklich Entscheidende !!!

            • Mir geht es genauso: Ich bin auch nicht-konfessionsgebundener Christ, weil die Kirche mir nicht ehrlich und fromm genug vorkam. Allerdings gebe ich mir zur Sühne wenigstens ab und zu Mühe aus der Bibel zu zitieren! Als ich vor 55 Jahren aus der Kirche austrat, habe ich in mehreren Leserbriefen an die FAZ meine Bereitschaft erklärt, wieder einzutreten, wenn ich keine Kirchensteuer mehr zahlen muß. Darauf habe ich nie was gehört. Der Kirche war die Kirchensteuer offenbar wichtiger als meine Mitgliedschaft in der Eecclesia, d. h. in der Gemeinschaft der Heiligen, zu der anscheinend Merz gehört.

              https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaft_der_Heiligen

              • Bloß nicht wieder eintreten, denn den Kirchen ist das Seelenheil der Gläubigen völlig egal, zumal sie selbst schon lange nicht mehr dem glauben, was geschrieben steht, denn dem ganzen Pfaffengesindel geht es nur ums Geld.

                Dies ist auch der Grund, warum ich vor ungefähr 20 Jahren, meiner Frau den Austritt aus der „Evangelischen“ Kirche nahegelegt hatte.

                Heute ist sie froh darüber, da sie den Niedergang und die Entartung dieser sogenannten evangelischen Institution von außen mitverfolgen konnte.

                „Und er schrie aus Macht mit großer Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große, und eine Behausung der Teufel geworden und ein Behältnis aller unreinen Geister und ein Behältnis aller unreinen und verhaßten Vögel.“

                Offenbarung 18, 2

                • Mensch Stahlfront, du alter Windhund, schön dass du nach langer Zeit, wieder mal einen kommentarischen Abstecher zu Krisenfrei gemacht hast.

                  Gruß Rahel

              • Die beste aller Ehefrauen, keiner Kirche angehörend, spendet jeden Monat an die evangelische Gemeinde, in der sie sich wohlfühlt. Gut, die Zeiten des Zehnten sind schon lange vorbei, es gab aber einmal ein Konkordat im Dritten Reich, welches Bismarcks Wollen wieder außer Kraft setzte … seitdem sind wir, wenn der Austritt nicht erklärt, quasi automatisch der Kirchensteuer verpflichtet!

            • Wer vermag darüber zu befinden, wer oder was der Andere wirklich ist? Des Menschen Urteil, egal, worauf es sich gründen mag, es hat welche Bedeutung? Man kann über vieles oder jeden schelten, jedoch, „Seht ihr den Balken im eigenen Auge nicht?“!

        • Ich habe Deinen Link erst gesehen, nachdem ich meinen Kommentar dazu geschrieben hatte.

          https://krisenfrei.com/laberecke-2/#comment-279375

          Der Autor irrt sich meiner Meinung nach, wenn er glaubt, daß die jetzt sunnitischen Al-Kaida-Kämpfer Syriens Israel angreifen könnten, nachdem die Zionisten mit Hilfe Erdogans alles Gebiet kurz vor Damaskus besetzt haben und alle Munitionslager und Flugabwehr des Assad-Regimes durch hunderte Luftangriffe vernichtet haben. Mit der Niederlage Assads ist auch Syrien mit Hilfe Erdogans vernichtet worden, da kann er mit seinem Hakan Fidan, samt seiner Propagandaschleuder wie Abdallah Hasan usw., sagen was er will. Vermutlich werden jetzt viele alawitische Türken bei uns um Asyl bitten.

          • Ohne die stillschweigende Unterstützung des „Abwicklungsplanes“ für Syrien durch Moskau (Rußland ist immer noch in Syrien präsent, Tartus) und die undurchsichtige Rolle des Iran (warum hat der Iran seine vermeintlich wertvollste, geostrategische Position im Nahen Osten einfach aufgegeben ?) wäre das Assad-Regime wohl kaum aufgerollt worden; und voraus ging ja die „Friedensmission“ des US-Zionisten Hochstein im Libanon – dessen undurchsichtiges Verhandeln gab dem zionistischen Regime kampflos, was es militärisch in 1 Jahr Krieg nicht zu erreichen vermochte, nämlich die Kontrolle über große Teile des Süd-Libanon.

            Kurzfristig denke ich auch, daß aus den von Dir geanannten Gründen sich die Dinge im Libnon gewiß nicht so entwickeln werden, wie das der (allerdings auch recht triviale und vorrangig an der Maximierung seiner „Klicks“ interessierte) Kanalbetreiber, der zu jedem Thema reißerisch seinen Senf hinzugibt, hier vermutet.
            Dafür ist die Hizbullah -deren Führer Nasrallah nach Ansicht von Thierry Meyssan („Voltaire net“) von den doppelzüngigen Mullahs im Iran an das zionistische Messer geliefert wurde- gegenwärtig zu sehr geschwächt.
            Jedoch das wird sich das -wie hizbullahnahe „soziale Medien“ bereits offen bekunden- mutmaßlich bald ändern; und auch das nach dem Sturz von Assad abhebende Chaos in Syrien wird dem zionistischen Regime ebenso wie Erdogan absehbar noch auf die Füße fallen (was Netanjahu und dessen paläo-orthodoxe Verbündete, deren Verhalten wohl als sektiererisch irrational bewertet werden muß, womöglich aus Gründen der Besessenheit durch deren „Erlösungs“-Eschatologie auch beabsichtigen).

        • Trump ist kein Zionistenknecht, sondern ein Zionist ohne Jude zu sein. Israel ist für die USA eine unverzichtbare Truppenbasis genauso wichtig wie Alaska, wenn es die Russen zurückhaben wollten. Die Freiheit der Meere geht den Amis über alles, weil nur so die ganze Welt beherrscht werden kann, deswegen ihr Kampf um das Südchinesische Meer und ihr Kampf gegen die neue Seidenstraße, von der sie unter Trump jetzt Panama abbrachten.

          Die Freiheit der Meere ist tiefverwurzelt bei den Amis und Briten und fing bei den Amis schon bei den beiden Barbareskenkriegen und ihrem Krieg gegen Englang 1812 an:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanisch-Tripolitanischer_Krieg

          https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Barbareskenkrieg

          Ich habe mir übrigens die Gräber der gefallenen US-Soldaten aus den Barbareskenkriegen in der Villa Landolina in Syrakus angesehen, die auf geweihten katholischen Friedhöfen damals nicht beerdigt werden konnten. Seume war zuvor diesem Landolina begegnet, sein Sohn hat dann Platen dort begraben und Julius Rodenberg rühmt ihn noch 1893.

          • „Trump ist kein Zionistenknecht, sondern ein Zionist ohne Jude zu sein.“

            Ja, du hast damit wohl Recht, auf dieser Definition können wir uns einigen, weil sie die Realität wohl ganz gut beschreibt, was aber an meiner negativen Beurteilen ihm gegenüber nichts ändert.

            Trump mag als Geschäftsmann ganz passabel sein, als Politiker ist er für mich eine absolute Niete, vor allem sein undurchdachtes und impulsives (um nicht zu sagen unbeherrschtes) Handeln stößt mich vollkommen ab und im Gegensatz zu einem Putin allemal, den der spielt in einer ganz anderen Liga.

            • Trump ist ein Western-Held, immer bereit mit dem Revolver zu schießen. Dabei kann er auch wie ein Western-Held ganz edelmutig zu Frauen sein, die ihm imponieren. Dies scheint mir Claudia Sheinbaum von Mexiko zu sein, die mit ihrer natürlich-vornehmen weiblichen Erscheinung bei ihm schon einiges erreicht hat. Trump ist aus verschiedensten Gründen so eine Art Krypto-Jude, wie sie häufig in der Geschichte vorkamen. Im Neuen Testament heißen diese Leute „Judengenossen“: Matthäus 23, 15, Apostelgeschichte 2, 11; 13,43.

              In den USA scheinen viele Evangelikale zu einer Vermischung von Juden- und Christentum übergegangen sein, obwohl es keinen größeren Widerspruch geben kann, indem die Auserwähltheit der Puritaner mit der der Juden sich vermischt hat, so daß es die CUFIs (Christians United For Israel) gibt.

              https://cufi.org/

              Auch die Zeugen Jehovas sind meiner Meinung nach eine klar stark alttestamentarisch ausgerichtete christliche Sekte.

              Die frommen Juden mögen die Mohammedaner viel lieber als die Christen, weil der Analphabet Mohammed nur vom Hörensagen über das Alte Testament was wußte, von der abessinischen Sklavin Maria der Hafsa, während Paulus ein theologisch versierter Schriftgelehrter war, der das Judentum auch theologisch erschüttern konnte.

              THALMUD-KATECHISMUS.
              Von Dr. Erich Bischoff.
              2. Auflage.
              Mit Abbildungen von seltenen Originalen.
              GUSTAV ENGEL VERLAG / LEIPZIG.

              2. Jesus im Thalmud.

              Ausführliches findet der Leser in H. Laible’s Schrift „Jesus Christus im Thalmud“ (Berlin 1891). Hier sei nur erwähnt, daß die Thalmudisten (in den von der Zensur getilgten Stellen) Jesum „jeschu“ nennen [Abkürzung für: Jimmach schemô wesichrô = Sein Name und Andenken vergehe!], ihn als „ben Stada“ (Sohn eines Stadaios = Feldsoldaten), „ben Pandira“ (ursprünglich wohl: ‚hyiòs ponerias‘ oder porneias, Sohn der Bosheit oder der Hurerei) und „Bileam“ bezeichnen und von Maria im Ehebruch (mit einem der Brautführer) erzeugt sein lassen. Er habe Zauberei und Götzendienst getrieben, auch andere dazu verführt und sei deswegen von dem jüdischen Gerichtshof verurteilt und am Rüsttage des Passahfestes gehenkt (gekreuzigt) worden; nun sei er in der Hölle in siedendem Kot befindlich.

              Maria wird in Verwechselung mit Maria Magdalena zur Megaddelah‚ d. h. Friseuse, und erzählt dem Rabbi Akiba selbst ihre Schande.

              3. Thalmud und Kirche.

              Im Thalmud treten uns in einer Anzahl von Stellen Erwähnungen der Minîm, d. h. Ketzer, Judenchristen, entgegen, ja, es ist ein eigenes Gebet wider die Minîm (Birchath ha-minîm) vorhanden. Mehrfach wird auf diese auch sonst Bezug genommen, indem z. B. die Thalmudisten darauf bedacht sind, gottesdienstliche Bräuche vor dem Eindringen ketzerischer, d. h. hier: judenchristlicher‚ Änderungen zu bewahren. Die Heidenchristen gelten dem Thalmudisten meistens weiter als Heiden. — Wie nun die Judenchristen zunächst sich noch vielfach zu jüdischen Sitten und Gewohnheiten hielten, so nahmen sie auch vieles von der jüdischen Lehre mit herüber, und die altkirchliche Theologie sowie diejenige der späteren katholischen Kirche zeigt oft überraschende Ähnlichkeit mit thalmudischen Anschauungen.

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