Bartern wird Trumpf

Was de Gaulle in den späten 1960er Jahren voraussah, geschieht jetzt: Der Dollar wird seinen Status als Reservewährung der Welt verlieren und am Ende in einem schwarzen Loch verschwinden. Sämtliche Dollaraktien werden implodieren und damit auch sämtliche Schulden.

Die Achillesferse ist der Petrodollar. Wenn die Trump-Administration gegen den Iran neue Sanktionen verhängt, wird die Entschlossenheit von China, Russland und Iran noch zunehmen, den Petrodollar aufzugeben.

Aber nicht nur der Dollar bröckelt. Das dekadente sozialistische EU-System ist gleichfalls fällig. Sämtliche Euro-Länder – einschließlich BRD – sind hochverschuldet. Noch leistet sich das deutsche System die größte Geld- und Wohlfahrtsvernichtungsmaschinerie der Welt aller Zeiten – auf Schuldenbasis! Der Süden der Eurozone kaufte bei den Deutschen bis Ende Juli 2017 für 856 Milliarden Euro (mehr als 1 Billion Dollar) auf Kredit (Target2). Niemand nimmt das zur Kenntnis, und die Deutschen fühlen sich als Exportweltmeister. Diese und die irrsinnigen weiteren Schulden werden niemals zurückgezahlt. Es gibt nur zwei Alternativen: entweder ein Zahlungsausfall der EZB und damit der meisten europäischen Länder oder Gelddruck in einer Größenordnung, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat. Vermutlich wird es auf beides hinauslaufen: Gelddruck der EZB im 100-Billionen-Bereich und dann Ausfall, da der Euro wertlos wird.

Dollar und Euro rennen um die Wette in den Tod. Die beiden reichsten Regionen der Welt, Nordamerika und Europa stehen am Rande des Zusammenbruchs, wirtschaftlich, finanziell, politisch und moralisch. Das wird ein verheerender Schock für die ganze Welt sein.

Silber und Gold werden die einzigen Zahlungsmittel sein. Wer nicht zahlen kann, wird auf´s Bartern angewiesen sein – gemeint ist Tauschhandel.

Im Saarland gibt es dafür den speziellen Ausdruck „Zurückwirtschaft“. Die in Krisenzeiten erfolgreiche Wirtschaftsform blühte nach dem 1. und dem 2. Weltkrieg und meint, wenn Du mir etwas Bestimmtes gibst, gebe ich Dir einen Gegenwert zurück. Zurückwirtschaft gibt es noch heute an der Saar, wenn man sich im Steuersparmodell Dinge oder Dienstleistungen gegenseitig austauscht. Diese Praxis wird für eine lange Zeit zur Dauergewohnheit werden.

Erfolgreiche Klicker-Kinder tauschten früher „Murmel gegen Kaugummi“.

Dass man diese Tauschpraxis auch „bartern“ nennt, wussten wir damals freilich nicht. Wer bartern will, braucht „Barter-Geld“ – nicht aus Papier. „Bezahlt“ wird mit Waren oder Dienstleistungen. Vorausgesetzt, der eine hat, was der andere braucht oder kann etwas, was der andere nicht beherrscht, aber dringend benötigt (für den Eigenbedarf oder als Tauschobjekt). Die ältere Generation erinnert sich an die Nachkriegszeit, in der Zigaretten und Alkohol wichtiges „Barter-Geld“ gewesen sind. Auch Zucker und Kaffee (ganz wichtig!) wurden zur eigenen Verwendung oder als Tauschobjekte gehandelt.

Für eine Handwerkerleistung, wie die Reparatur einer Wasserleitung, eines Herdes, eines Bügeleisens wurde mit Kaffee oder Zigaretten bezahlt. Besonders gefragt waren Handwerkerleistungen bei Verschleißgegenständen wie Schuhen oder Fahrrädern. Kartoffeln, Getreide, Butter und Milch gab´s beim Bauern gegen Teppiche oder für Mutters Schmuck.

Es wurden damals Lebensmittelmarken eingeführt, um zumindest den Grundbedarf der Menschen sicherzustellen. Auch diese Lebensmittelmarken wurden „Tausch-Geld“, für das man dringend Notwendiges einhandeln konnte.

Wir werden wieder Kaffee, Zucker, Zigaretten, Schnaps, Mehl, Honig als Zahlmittel benötigen.

Bartern ist die älteste Form des Handels in der Menschheitsgeschichte. Findige Leute tauschen auch heute höchst erfolgreich Güter und Dienstleistungen. Man mag es kaum glauben, 15 – 20 % des weltweiten Handels werden in den verschiedenen Formen der Bartergeschäfte abgewickelt. In mehr als 500 Barter-Organisationen sind über 600.000 Unternehmen rund um den Globus tätig. Barter ist als Zahlungssystem eine komplementäre Währung, die der Wirtschaft (Verbundgeschäfte) auf vielerlei Weise Vorteile bietet.

Sogar Staaten nutzen Bartergeschäfte für größere Investitionen und zum Ausgleich ihrer Handelsbilanzen. Für Großgeschäfte suchen Großkonzerne immer wieder Gelegenheiten zu Gegengeschäften, was den Einsatz bedeutender Kapitalbeträge erspart.

Wenn das Geld knapp wird, oder wertlos wird, oder der Geldfluss staatlicherseits behindert wird, gibt es für die Menschen immer einen Ausweg, etwas, das seit 1000 Jahren immer funktioniert: Tauschhandel.

China und Indien stellen z.B. wegen der Sanktionen gegen den Iran ihren Handel mit dem Iran auf Barter-Geschäfte um. Die jeweiligen Export- und Importgüter werden einfach gegeneinander aufgerechnet. Bleiben bei den gegenseitigen Forderungen offene Positionen, werden diese mit Gold geschlossen. Auf diese Weise umgehen die drei Staaten die Sanktionen gegen den Iran.

Mit Hilfe elektronischer Datenverarbeitung und Internet umgehen findige Geschäftsleute mittels Bartergeschäften die Probleme des klassischen Geldsystems. Bartern macht unabhängig vom Geld. Die Digitalisierung bietet die Chance, dank ihrer technischen Möglichkeiten eine Tauschgesellschaft auf sehr viel höherem Niveau wieder einzuführen -durchaus keine Utopie, sofern der Crash keinen Strich durch die Rechnung macht.

Bartern, Verrechnen, Tauschen, Gegengeschäft, oder eben auf saarländisch „Zurückwirtschaft“ – wie man auch immer die älteste Form des Wirtschaftens bezeichnen mag, ohne Tauschen wird es nach dem Crash nicht mehr gehen.

Der Kluge sorgt vor.

Beitragsbild: eigenes Foto

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