Bankgeschäfte mit dem „Gold anderer Völker“ …

… Ein multi-Milliarden Schatzhaus in Manhattan

Manchmal schreibt der liebe Michel Chossudovsky ziemlich schnoddrige Artikel. Außerdem hätte er hier darauf eingehen können, wie oft die USA bei Sanktionen gegen bestimmte Länder meist als erstes die Guthaben der betroffenen Länder einfrieren. Und was passiert eigentlich mit den riesigen Geldsummen des Irak und Libyens? Die verschwinden wohl in irgendwelchen dunklen Kanälen. Ich erinnere mich auch dunkel an einen deutschen Goldschatz, der sang- und klanglos verschwunden ist. Aber vielleicht täusche ich mich.

Prof. Michel Chossudovsky, 26. April 2013

Deutschland holt seine Goldreserven aus New York heim. Diese Entscheidung hat Hektik auf dem Goldmarkt ausgelöst. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.
goldLaut der Federal Reserve Bank (Fed) in New York sind (2012) nahezu 530 000 Goldbarren mit einem Gesamtgewicht von 6700 Tonnen in den Gewölben der Fed am unteren Ende Manhattans gelagert. Dies sind offizielle Angaben, die unmöglich verifiziert werden können.

Das Gold wird in dem 5. unterirdischen Stockwerk des Fed-Gebäudes in der Libertystraße gelagert. Die Gewölbe im Urgestein der Manhattan-Insel liegen fast 25 m unter dem Straßenniveau.

Jeder der 530 000 Goldbarren wiegt 400 Feinunzen oder ca. 12.44 kg. Mit heutigen Marktwert von annähernd 1700 Dollar pro Feinunze hat die Fed in ihren Gewölben einen multi-Mrd-Schatz. Der 400 Feinunzen-Barren ist 677 640 $ wert und 1 kg Gold ca. 55 000 $ (Einkaufspreis).
Jede Tonne Gold ist annähernd 55 Mill. $ wert. Der totale Wert der 6700 Tonnen beträgt 368.5 Mrd. $. Aber laut der Fed „besitzen (wir) nicht das Gold. Wir sind nur die Sachwalter.“

Das Gold ist in „Gewahrsam“ für mehr als 60 souveräne Länder und ein paar Organisationen. Nahezu 98 % der Goldbarren gehören Zentralbanken ausländischer Länder. Die restlichen 2 % sind „im Besitz der USA und internationaler Organisationen wie der IWF“.

Deutschlands Zentralbank besitzt insgesamt 3400 Tonnen Gold. Laut jüngsten Berichten werden erstaunliche 69 % seiner Goldbarren (2346 t) von der Fed, der Bank von England und der Bank von Frankreich in Gewahrsam gehalten.

Foto: Eine Wand aus Goldziegeln in der Sammlung der Fed, die im globalen Besitz ist. (Foto dank des New York Fed’s Pressezentrum)

Die Fed hält 1536 t der Bundesbank, d. h. 22.9 % ihres Gesamtlagers, in Gewahrsam. Die Bundesbank hat angekündigt, dass sie „alle 374 t in der Bank von Frankreich (11 % ihrer Gesamtreserve) repatriieren will sowie 300 t von der Fed, womit ihr Anteil von 45 % auf 37 % sinkt.

Zwei andere europäische Länder, nämlich Italien und Holland, haben bedeutende aber nicht genannte Gold-Reserven in der Fed. Es gibt keine unmittelbaren Pläne, diese Barren zu repatriieren.

Während die Fed zwar das Gold nicht besitzt, ist sie der Wächter dieses Goldschatzes, was zweifellos ‚zusätzliche Sicherheit‘ (zu praktisch Null Kosten) und auch ‚Einfluss‘ bei ihren multi-Mrd-Bank-Operationen bietet, oft auf Kosten ihrer europäischen Partner.

Blick auf den Tresor der Schweizer Nationalbank (SNB) in Bern (Reuters)

Die Gewölbe der Fed liefern ihren Besitzern einen sicheren Ort der Aufbewahrung für ihr Gold. Die Fed handelt als Wächter und Sachwalter der Goldschätze ihrer Kunden, zu denen auch die US-Regierung zählt.

Mit anderen Worten betreibt die Fed Operationen ‚mit dem Gold anderer Völker‘, indem es den riesigen Schatz als ‚Sicherheit‘ benutzt für ihre verschiedenen Finanzaktionen.

Ausländische Länder wurden nach dem 2. Weltkrieg unter Druck gesetzt, ihre Goldreserven nicht in ihre eigenen Gewölbe zu legen, sondern in die der führenden imperialen Macht.

Angaben der Fed:

„Das meiste Gold kam während und nach dem 2. Weltkrieg, als viele Länder ihr Gold an einem sicheren Platz haben wollten. Die Vorräte nahmen kontinuierlich zu bis 1973, kurz nachdem die USA die Umtauschbarkeit von Dollars in Gold aufhob“.

Viele Länder, deren Dollar von Verkäufen in die USA kamen, tauschten es in Gold um zu 32 $ pro Unze (1946-71) und ‚gaben es dann zurück‘ sozusagen an die USA, um es in den Gewölben der Fed zu lagern. Deutschlands Entscheidung, einen Teil des Gold zu repatriieren, hat den Gold- und Forex-Märkten kalte Schauer über den Rücken gejagt.

Der deutsche Bundesrechnungshof hat vor kurzem eine offizielle Inspektion der deutschen Goldreserven bei der Fed gefordert, „weil sie niemals voll gecheckt wurden“.

Liegen diese deutschen Goldreserven ’separat‘ oder sind sie Teil des austauschbaren ‚großen Topfes‘ mit Gold? Laut Fed „wird das Gold der verschiedenen Kunden nicht vermischt“.

Hat die Fed ‚eintauschbare Goldreserven in der behaupteten Menge‘? Könnte die Fed wirklich einen Fall handhaben, wenn mehrere Länder gleichzeitig ihre Goldreserven heimholen würden?

Laut Fed gibt es 122 separate Goldkonten von hauptsächlich ausländischen Ländern. Nach dem Verifizierungsprozess wird das Gold in einen der 122 Räume gebracht, von denen jeder einem einzigen Kunden gehört. In seltenen Fällen werden kleine Einlagen getrennt auf numerierte Plätze in Regalen in dem ‚Bibliotheken‘-Raum gelegt. Zu jedem Raum gibt es ein Vorhängeschloss, zwei Kombinationsschlösser und ein Siegel eines Revisors. Die Räume haben Ziffern, statt Namen, um die Kontenhalter zu schützen.

Die Fed nennt in keinem ihrer Berichte, auch nicht in ihren Jahresfinanzberichten, die Namen der Länder und Kontenhalter.

Die Konten der Zentralbanken von souveränen Ländern haben neben ihren Goldkonten noch gesetzlich festgelegte Abkommen mit der Fed.

Foto: Ein Angestellter der Deutschen Bundesbank benutzt ein Metallanalyse-Gerät auf einem Goldbarren. (Reuters/ Lisi Niesner)

Geld und nationale Souveränität

Amerikas Unipolare Welt hängt ab von der Aufrechterhaltung des US-Dollars als globale Reservewährung. Die US-Hegemonie in geldlichen Angelegenheiten wird unterstützt durch die Aufbewahrung der Goldreserven von mehr als 60 Ländern.

Statt Goldbarren haben die nationalen Zentralbanken (mit Ausnahme der USA) US-Dollar-Papiergeld als ‚Reserven‘. Goldreserven unter nationaler Jurisdiktion sind zentral für die Souveränität in Sachen Geldpolitik.

Die nationale Souveränität erfordert die Repatriierung der Goldbarren. Der Einfluss und die Zusatzsicherheit bei allen Geldtransaktionen kommt hauptsächlich der Fed zugute statt den Besitzern der Reserven.

Folgt dem Beispiel von Deutschland. Holt euer Gold heim. In einer ähnlichen Entwicklung stoßen sowohl Russland als auch China ihre Dollars ab und bauen Goldreserven auf. Und beide Länder haben ihre heimische Goldproduktion erhöht, wovon ein großer Teil von ihren Zentralbanken aufgekauft wird.

Quelle: einarschlereth

 

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