Bankeninsolvenzen: Von Island lernen, heißt siegen lernen

Auszug aus dem GEAB-Bericht Nr. 72

Angesichts des zu erwartenden Schocks gehen wir davon aus, dass viele Länder, und unter ihnen auch die USA, sich bei der nächsten Bankenkrise ein Vorbild an Island nehmen werden und Banken nicht mit viel frischem Geld retten, sondern sie in die Pleite gehen lassen werden (14). Ein Beispiel dafür lieferte schon Irland, das die Bank IBRC liquidierte, und es dürfte Schule machen. „Wie Irland seine Bankenlast in nur einer Nacht abwarf“, lautete die bewundernde Schlagzeile von La Tribune (15). Die isländische Methode bietet sich immer mehr als die adäquate Lösung bei einer neuen Bankenkrise an, und dies aus den folgenden Gründen: Zum einen scheint dies viel besser zu wirken als die Rettungsschirme, die in anderen Ländern aufgespannt wurden, wenn man sich ansieht, wie auf welch gutem Weg Island ist, sich von seiner Finanzkatastrophe zu erholen. Zum anderen fehlen den Staaten inzwischen schlichtweg die Mittel, um die Banken noch einmal zu retten. Und schließlich ist es doch recht offensichtlich, dass es für jede Regierung sehr verlockend ist, mit einer Maßnahme, die in der Bevölkerung mit viel Beifall aufgenommen würde, einen Teil ihrer Schulden und „toxische Werte“ abstoßen zu können, die ihre Volkswirtschaft belasten.Diese Banken, die als „too big to fail“ gelten, sind nämlich Inhaber von riesigen Forderungen gegen westliche Staaten und Privatpersonen; aus ihnen ziehen sie ihren Profit und auf sie bauen sie ihre Macht. In vorhergehenden Ausgaben des GEAB haben wir bereits eine Parallele gezogen zwischen einer Bank wie z.B. Goldman Sachs und den Templern (16), einem Orden von Mönchssoldaten im 13. Jahrhundert, der sich auf Kosten des Staates übermäßig bereichert hatte, bis er vom König Frankreichs Philippe dem Schönen zerschlagen und sein Vermögen eingezogen wurde. Einige geplante Maßnahmen, von denen man in den Medien lesen kann, weisen schon in diese Richtung. So wollen einige Staaten z.B. die Banken zwingen, Geschäftsbanken und Sparkassen zu trennen (17); dies würde in der Tat dazu führen, dass die Probleme der ersten nicht auf die zweiten durschlagen würden. Genauso kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die vielen, gegenwärtig gegen große Banken ganz zu Recht anhängige Klagen oder verhängte Strafen (Barclays usw. (18)) ein Mittel der Regierungen sind, an das Geld der Banken zu kommen, um es wieder dem Staat oder der Realwirtschaft zuzuführen.

Sicherlich werden die Regierungen der großen Länder nicht aktiv am Untergang einer Bank arbeiten; aber eines ist sehr wohl sicher: Heute und in der weiteren Zukunft sind die Motivation der Behörden und die finanziellen Mittel, die sie aufwenden würden, um Banken vor einer Pleite zu retten, himmelweit von der und denen entfernt, die sie 2008 und 2009 aufwandten. Sollten dennoch einige der „too big to fail“- Banken Gnade vor den Augen der Regierungen finden, wie Bank of America, die in großen Schwierigkeiten stecken soll (19), so ist jedoch sicher, dass die Verantwortlichen so weitgehend wie möglich zur Kasse gebeten würden.

Aber unabhängig von den Maßnahmen, für die sich die Regierungen in nächster Zeit entscheiden werden, wird dieser neue Schock, den wir schon in der 62. Ausgabe des GEAB vorhergesagt hatten („2013 : Ende der Vorherrschaft des US-Dollars als wichtigstes Zahlungsmittel des Welthandels“) den Machtverlust der USA beschleunigen und die Vorherrschaft des Dollars als wirksamstes Mittel amerikanischen Einflusses in der Welt brechen.

Quelle: leap2020

 

(Visited 5 times, 1 visits today)
Bankeninsolvenzen: Von Island lernen, heißt siegen lernen
0 Stimmen, 0.00 durchschnittliche Bewertung (0% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*