Atomraketen für deutsche Tornados

Zu den Auffälligkeiten der NATO-Osterweiterung von heute und der Kuba-Krise von vor 50 Jahren ein treffenden Bild, das deutlich macht, was der Schurkenstaat, unser angeblicher Freund, von uns hält.

Sind es wirklich nur Spekulationen zur Stationierung von US-Atomwaffen in Büchel? Begreift der deutsche Schlafmichel wirklich nicht, dass er wieder einmal benutzt wird, um einen Krieg gegen Russland anzuzetteln?

Aber wer von den Smartphone-Junkies interessiert sich noch, was vor 80 Jahren wirklich ablief? Damit die Deutschen ungeBILDet bleiben, wurde von der CIA das Schmierenblatt „BLÖD“ gegründet, das ausschließlich US-Propaganda in Deutschland verbreitet.

 

von Gert Flegelskamp (flegel-g)

Ich betone es vorweg, ich bewege mich hier größtenteils im Bereich der Spekulation, oder, wenn Ihnen das lieber ist, im Bereich der Verschwörungstheorie. Keine Spekulation ist es, dass im Bundeswehrstandort Büchel in der Eifel neue US-Atomwaffen vom Typ B61-12 stationiert werden sollen. Lt. Frontal21 (1) vom 22.09.2015 sollen deutsche Tornado-Piloten im Kriegsfall im Rahmen der NATO-Strategie der „Nuklearen Teilhabe“ Angriffe mit den US-Bomben fliegen.

Wie hieß es in den 50er Jahren noch? Von deutschem Boden aus soll nie mehr Krieg ausgehen. Stimmt ja, denn die Eurofighter und die Tornados operieren ja nicht von deutschem Boden aus. Und von der Luft war nie die Rede.

Es wird aus meiner Sicht immer offensichtlicher, dass die USA einen Krieg mit Einsätzen von Atomwaffen gegen Russland planen, einen Krieg, der sich einmal mehr auf Europäischem Boden abspielen soll. Schon lange läuft die Propaganda-Schlacht bzgl. möglicher russischer Übergriffe auf Länder der ehemaligen Sowjetunion, die nun NATO-Mitgliedsländer sind. Der Spiegel (2), längst zum Sprachrohr der Politik verkommen, weil Springer und Bertelmann dort das Sagen haben, berichtet von weiteren Provokationen gegen Russland, denn die Überlegungen Russlands, einen Militärstützpunkt in Weißrussland zu errichten, sind bisher rein theoretischer Natur, die volle Bewaffnung der deutschen Eurofighter sowie die vielen NATO-Stützpunkte an den Grenzen Russlands hingegen sind real. Gerne hat die deutsche Presse schon in der Vergangenheit darüber berichtet, dass NATO- Militärflugzeuge russische Militärflugzeuge „begleitet“ hätten und haben geflissentlich dabei vergessen, darauf hinzuweisen, dass diese Muskelspielchen sich im internationalen Luftraum abspielten, wenn auch an den Grenzen (im Luftraum) mancher Staaten. Dass die NATO die gleichen Maßnahmen an den Grenzen zum russischen Luftraum praktiziert, wird dabei gerne verschwiegen.

Die Propaganda, dass Russland bestrebt sei, Länder wie Lettland, Estland oder Litauen zu „annektieren“, dient der Verdummung der europäischen Massen, um Putin als Aggressor darzustellen. Die Krim wird dabei stets als Beispiel angeführt. Aber wer ein wenig mitdenkt, sieht die angeblich völkerrechtswidrige Annexion der Krim ein wenig anders. Wirklich völkerrechtswidrig war die westliche Unterstützung des Maidan-Putsches und ich gehe davon aus, dass der einzige wirkliche Grund für diesen Putsch die Krim war, um der russischen Marine den Weg zum Schwarzen Meer zu kappen und in der Ukraine einen weiteren NATO-Stützpunkt einzurichten, so wie das bereits 2010 Condoleezza Rice sehr eindringlich von Walter Steinmeier gefordert hat. Als Putin dann das Referendum auf der Krim abhalten ließ, hatte die Ukraine keine legitimierte Regierung, auch nicht dadurch, dass der Westen es sehr eilig hatte, diese Faschisten-Truppe als Regierung anzuerkennen, obwohl noch keine Wahlen stattgefunden hatten. Die Krim hingegen hatte noch eine regionale gewählte Regierung und die hat Putin um Hilfe gebeten. damit war das Referendum absolut legal, sehr zum Missfallen den USA und ihrer Europäischen Widerkäuer.

Denkt man mal ein wenig nach, so gibt es für Putin keine Gründe, die vorgenannten Ost-Länder zu annektieren, denn damit wären, anders als bei der Krim, keinerlei Vorteile für Russland verbunden. Aber Angst zu schüren, ist eine gerne verwendete Praxis in der Propaganda und damit haben vor allem die Amerikaner viel Erfahrung, die mit unwahren Behauptungen schon so manchen Krieg angezettelt haben.

Jetzt gehe ich einmal in der Zeit ein wenig zurück. Da gab es einen US-Präsidenten, der in Deutschland hoch verehrt wurde, weil er in einer Rede meinte: „Ich bin ein Berliner!“ Aber dieser Präsident war nicht viel besser, als die vor und nach ihm, denn in seiner Zeit gab es die Kuba-Krise, die er aus Europäischer Sicht so souverän meisterte. Sein Gegenspieler war nicht nur Castro, sondern vor allem der russische Präsident der UDSSR, Nikita Chruschtschow, übrigens der aus der Ukraine stammende Mann, der die Krim an die Ukraine verschenkte.

Was war los in der Kuba-Krise? Die Russen versuchten, auf Kuba Mittelstrecken zu installieren, direkt vor der Haustüre der USA. Aber Kennedy verhinderte das dadurch, dass er Russland mit dem Einsatz von Atomwaffen drohte. Aber die Wirklichkeit sah ein wenig anders aus. Obwohl Wikipedia bei aktuellen politischen Meldungen heute mit Vorsicht zu genießen ist, ist der Bericht über die Krise auf Wikipedia (3) das, was man inzwischen in den USA längst zugegeben hat.

Dabei fallen zwei Aussagen am Schluss ins Auge, die mehr aussagen, als die ganze beschriebene Abfolge zuvor:

  1. Die Untersuchung der Kubakrise durch die Politikwissenschaft konzentriert sich vorrangig auf Handlungsspielräume und -entscheidungen der Akteure. Zentral für die Lösung der Kubakrise war, dass sowohl John F. Kennedy als auch Nikita Chruschtschow sich der Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst waren. Beide versuchten, alle Entwicklungen unter Kontrolle zu behalten, dem politischen Gegner Zeit für seine Entscheidung zu geben und nicht blind auf die Ratschläge ihrer militärischen Berater zu vertrauen.
    Kennedy erklärte unmittelbar nach der Kubakrise, dass die Gefahr nicht darin gesehen wurde, dass die Sowjetunion von Kuba aus Raketen auf die USA schießen würde, sondern, dass dem Anschein nach die balance of power zugunsten der Sowjetunion aus dem Gleichgewicht geraten wäre.
  2. Die unmittelbaren Ergebnisse der Kubakrise waren ein taktischer Erfolg der Sowjetunion, da durch den Abzug der US-Atomraketen aus der Türkei und Italien eine für die Sowjetunion günstigere Lage erreicht wurde, als beim vorhergehenden Status Quo

Vor allem Punkt 1 wäre Merkel, Gabriel und vor allem Ursula von der Leyen anzuraten, aber ich fürchte, für solche Überlegungen sitzen sie viel zu tief in einer nicht näher bezeichneten Region.

Aber in die Zeit Kennedys fiel auch die Operation Mongoose (4) und die Operation Northwoods (5) und das lässt den ihm verliehenen Heiligenschein doch ziemlich fleckig werden. Allerdings hat Kennedy die Operation Northwoods nicht akzeptiert, aber ich denke, George W. Bush hat sie wieder aus der Mottenkiste geholt und als 11.9 wiederbelebt.

Nun werden Sie sich fragen, warum ich so alte Kamellen wie die Kuba-Krise anführe. Nun, ich habe da einen Verdacht. Obama hat sich lt. Presse mit Castro vertragen und die Welt hat gejubelt. Nun, die Welt jubelt schnell, zumindest die Welt der Presse. Doch vielleicht war das von Obama ein taktischer Vorgang, um zu verhindern, dass Putin den Schachzug von Chruschtschow wiederholt. Schließlich haben die Amerikaner mit ihrem Instrument NATO (6) entgegen ihrer mündlichen Zusagen militärisch fast komplett eingekreist.

Ich weiß ja nicht, ob die USA dumm genug ist, Russland zu unterschätzen, vor allem auch in Hinsicht auf die Reaktionen Chinas, aber die Europäer sind offenbar dumm genug, sich für US-Interessen in eine Katastrophe zu stürzen, deren Ausmaß die des 2. Weltkriegs weit übertreffen wird. Und wer die Leser-Kommentare im Spiegel liest, wird hoffentlich erkennen, dass da eine Menge US-Trolle kommentieren.

 

Fußnoten

(1) Frontal 21 Stationierung neuer US-Atomwaffen in Deutschland
(2) Spiegel vom 20.09.2015 Spannungen in Osteuropa: Deutschland lässt „Eurofighter“ voll bewaffnet starten
(3) Wikipedia Kuba-Krise
(4) Wikipedia Operation Mongoose
(5) Wikipedia Operation Northwoods
(6) NATO Keine Ausweitung der Nato nach Osten

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