Ein US-Soldatenleben kostet 288.986.784,10 Dollar, Araber kaufen die Weltpolizei für Syrien Attacke
von WiKa (qpress)
Mach mich Messer: Endlich mal wieder eine positive und aufregende Botschaft für Großinvestoren und Zocker, denen das Spiel mit Geld allein viel zu langweilig geworden ist. Wer heute reichlich Knete auf den Tisch legt, der hat leichtes Spiel mit dem Weltsheriff, der offenbar bei den richtigen Angeboten niemals „Nein“ sagen kann. Derzeit wird gerade final darüber verhandelt, für wie viel man die Leben der eigenen Jungs von der Armee verhökert, damit das Geschäft auch für alle beteiligten Parteien profitabel bleibt.
Zur richtigen Einstimmung noch ein kleiner informativer Leckerbissen vorweg. Im Afghanistan Feldzug kamen bislang 3.371 Soldaten der Alliierten ums Leben. Interessanterweise wurde gut die Hälfte der gefallenen Soldaten keine 25 Jahre alt (Altersklasse 18-25). Unter Kostengesichtspunkten sind dies selbstverständlich die rentabelsten Toten, weil die Aufwendungen für Ausbildung und Sold bis dahin noch recht gering sind. Wer sich weiter für den Altersaspekt und schnelles Sterben in Kriegen interessiert, der kann auf dieser Seite ICASUALTIES.ORG sein blaues Wunder erleben, ein wahres Eldorado für Kriegsfetischisten. Alles genau dokumentiert, wann, wie und unter welchen Umständen es sich da verrecken lässt.
Wir benötigten allerdings die Zahlen, um den Preis für ein durchschnittliches US-Soldatenableben zu ermitteln und das ging relativ einfach. Die US-Kosten für den Afghanistan Feldzug kann man auf der Seite National Priorities.org recht schnell gewahr werden. Zur Stunde betragen die Kosten dieses Krieges für Amerika rund 656 Mrd. Dollar und 2.270 US-Soldaten haben an Ort und Stelle schon ihr Leben für den Weltfrieden der Konzerne ausgehaucht. Also pro Stück „Soldatenleben” macht das dann 288.986.784,10 Dollar (einschließlich „First Class“ Begräbnis), das ist doch ein respektabler Kurs, nicht wahr. Und wer jetzt bei diesen Dimensionen aufgepasst hat, der wird auf den ersten Blick festgestellt haben, da lauert „Big Business” und da sind auch die Investoren nicht mehr fern.
Investoren für Syrien stehen Schlange
Wir wissen inzwischen wie die Spieler aufgestellt sind. Anfangs tat sich Amerika noch ein wenig schwer über Syrien herzufallen, aber die Zeichen haben sich inzwischen gebessert, nachdem Saudi-Arabien und Katar die volle Zeche für diese Friedensmission übernehmen wollen. Welche Interessen die genau verfolgen, wird natürlich nicht gesagt, aber wir müssen davon ausgehen, wenn sich der Weltpolizist dafür in Bewegung setzt, dann kann es nur um Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie gehen.
Es ist immer wieder gut echte Freunde zu haben, mit denen man die gleichen Interessen teilt. Gerade die beiden erwähnten Zahlmeister sind berühmt berüchtigt für ihre demokratischen Grundhaltungen und auch die vorbildliche Ordnung in ihren eigenen Staaten. Dort herrscht immer Ruhe, weil „Andersdenken“ dort schon nicht mehr vorkommt. Eine ähnliche Mustergültigkeit wird jetzt wohl auch für Syrien angestrebt. Gerüchte, wonach man eine ganz andere Rechnung mit Assad offen hat, entbehren natürlich jeder Grundlage und die USA vertrauen voll darauf, dass ihre „Söldnerleistungen” auch als Dienst am Nächsten anerkannt werden, wie so ziemlich alle Kriegsverbrechen zuvor auch.
Ok, haben wir uns bislang nur die weiten Spendierhosen für diese elitären Schlachtzüge vorgestellt oder gar nur eingebildet, wird seit Mittwoch die ganze Geschichte zur traurigen Gewissheit. Da gab es eine Anhörung des amerikanischen Kriegsministers Kerry und jetzt staunen wir mal was der gesagt hat:
„Was das Angebot der arabischen Staaten betrifft die Kosten zu tragen, ist die Antwort ein profundes Ja,“ sagte Kerry. „Sie haben, das Angebot liegt auf dem Tisch.“
Auf die Frage von Ileana Ros-Lehtinen, Kongressabgeordnete der Republikaner, wie viel diese Länder beitragen würden, sagte Kerry, sie haben angeboten eine komplette Invasion zu zahlen.
„Tatsächlich haben einige gesagt, sofern die Vereinigten Staaten bereit seien den ganzen Weg zu gehen, so wie wir es schon zuvor an anderen Orten gemacht haben, werden sie die Kosten tragen,“ sagte Kerry. „So engagiert sind sie in dieser Sache. Das steht nicht in den Karten und niemand spricht darüber, aber sie reden ernsthaft davon es erledigt zu bekommen.“
Und wer jetzt noch Verständnisprobleme bezüglich der erwähnten Refinanzierung des nächsten größeren nahöstlichen Freuden-Feuerwerks hat, der kann das eben Zitierte durchaus an dieser Stelle bei der Washington Post mal selber nachlesen. Soviel Zynismus können wir uns gar nicht mehr aus den Fingern saugen, da muss das Leben selbst wieder die Geschichten schreiben. Na, wer kommt jetzt drauf, warum bei sich bei uns niemand das Maul über dieses Geschocher zerfetzt? Exakt, unter richtig guten Freunden macht man das nicht, da liefern wir Saudi-Arabien lieber noch Leoparden nach, zum Schutz der dortigen Menschen- und Frauenrechte, dass die auch ja nicht vor die Tür kommen.
Grobkalkulation für den syrischen Schutthaufen
Auch hier gilt es, zum besseren Verständnis der Rechnung, sich den Preis pro US-Soldat/in als einen „All Inclusive Preis“ vorzustellen. Da sind schon Gagen, Material und Explosives mit eingerechnet. Wenn wir jetzt noch einen Freundschaftspreis mit Mengenrabatt machen, dann sollten 250 Mio. pro Nase reichen. Wenn also die Araber in diesem Fall, sagen wir mal, eine Billion Dollar springen lassen, dann haben sie damit wohl eine redliche Option auf 4.000 „Kids of America” erworben. Kids, deren Eltern am Ende des Feuerwerks stolz sein werden, dass ausgerechnet ihr Nachwuchs für das Recht und die Freiheit des militärisch industriellen Komplexes sein Leben aushauchen durften. Dies sogar in der Gewissheit, dass die Leben ihrer Kinder noch erheblich mehr als 250 Millionen das Stück wert gewesen wären. Die Differenz wird gerne schon mal unter Patriotismus verbucht. „Congratulation, dear lucky America“!
Nun, das Bonuspack haben wir ja noch gar nicht angesprochen. Wenn Syrien erst einmal feierlich lodert, könnten selbst Russland, China und Iran sich berufen fühlen, ebenfalls etwas in den Jackpot werfen zu wollen. Das erst möchte die Konjunktur so richtig anheizen. Aber auch eine Ungerechtigkeit müssen wir hier noch ansprechen. Die Kinder, die für weniger als einen Dollar das Stück in den betroffenen Regionen sang- und klanglos verrecken müssen. Wir kennen sie nur unter der Sammelbezeichnung „Kollateralschaden”. Sie sind aber unbedingt auch vonnöten, um das Ziel der Kriegsfestspiele nicht zu verfehlen. Wegen dieses schlechten Kurses kann man sie auch nebenher zu Millionen mit verheizen. Nur welchen Trost hinsichtlich der Wertigkeit soll man den Eltern dieser Kinder übermitteln? Ok, den Gedanken schnell wieder ausblenden!
Das „No boots on the Ground“ Märchen
Kein Fuß nach Syrien reinsetzen, ist die nächste schon absehbare Lüge, denn für halbe Sachen zahlen die Sponsoren nur sehr widerwillig. Das weiß auch die amerikanische Regierung. Nur zur Eindämmung der offenen Kriegsunlust im eigenen Lande, muss man das Feuerwerk zunächst mit einem solchen Märchen gegenüber der eigenen Bevölkerung eröffnen. Der Rest kommt dann wie von alleine durch die Eigendynamik der Ereignisse. Dafür ist das Pulverfass einfach zu gewaltig und die Gemengelage völlig unübersichtlich. Spätestens wenn im Gefolge des Feuerwerks Israel mitten drin hängt, dann wird es kein halten mehr geben.
Aber bei den aufgerufenen Preisen „pro Nase” wird es wenigstens ein tolles Geschäft für den militärisch industriellen Komplex. Das zählt und nichts anderes. Noch sind die Amerikaner fruchtbar und mehren sich auskömmlich, sodass Uncle Sam keine Sorge beim Nachschub des edlen Kanonenfutters haben muss. Die zunehmend prekäre Situation im eigenen Land spielt ihm die Youngster geradezu in die Hände, er kann vermutlich sogar den Einstandspreis pro Stück noch etwas drücken. Und die Politik macht genau das, was Frank Zappa schon mal so schon in Worte fasste. Sie mimt die Unterhaltungsabteilung eben genau jener Kreise, die ohne Krieg ein bescheideneres Leben führen müssten.
Völkerverständigung funktioniert also
In der Schlussbetrachtung müssen wir unumwunden zugestehen, dass die Völkerverständigung, wenigstens dort wo das große Geld spielt, scheinbar reibungslos und auf Zuruf funktioniert. Man könnte sagen, noch auf Handschlag, wo wir schon für 5 Euro einen dreiseitigen Vertrag untereinander machen. Letztlich dürfte damit auch klar sein, wenn die Kosten für das syrische Feuerwerk bereits im Vorweg gedeckelt sind, wie ja inzwischen bewiesen, dann müssen wir uns um die Ausrichtung der Festivität auch keine Sorgen mehr machen. Das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.
Und das Wesen der monetären Völkerverständigung via Großkapitals ist, desto mehr Bomben man über dem Pöbel abwirft, egal wo auf der Welt, umso lukrativer wird das Geschäft am Ende. Gar nicht auszudenken wenn für Syrien der Wiederaufbau ausgeschrieben wird und hierzulande die Spendenaufrufe an die Hartz IV Bezieher verschickt werden, doch aus Solidarität auch einen 5er springen zu lassen, um den armen geschunden Rest-Syrern wieder auf die Beine zu helfen. Letzteres ist nämlich nicht Zuständigkeit der eingangs erwähnten Billionen-Spieler. Die ziehen sich nach dem Feuerwerk schlicht zurück, sofern in dem abgebrannten Landstrich dann eine genehme Führung installiert ist. Gerne kann dort auch über Jahrzehnte Elend und Chaos herrschen, allein um mögliche Konkurrenz bei den Machtspielchen weggeputzt zu haben.
Insoweit an dieser Stelle nochmals ein riesiger Applaus für die bislang namentlich erwähnten Sponsoren des anstehenden Syrien-Feuerwerks, an Saudi-Arabien und Katar und natürlich auch für die nicht genannten Spender, die ihre karitative Ader lieber still genießen. Und das alles widerfährt uns jetzt nur wegen eines einzigen Mannes, der einfach das Spielfeld in Syrien nicht zugunsten der erwähnten Spieler und Machtinteressen räumen will. Es hat mit dem Engagement für das syrische Volk leider rein gar nichts zu tun. Das Argument braucht man nur für die mit fiebernde, ahnungslose Weltgemeinschaft in diesem Spiel, damit man die Bomben mit der nötigen moralischen Rückendeckung auch auf das syrische Volk werfen kann. Anders als die ungerechten Bürgerkriegsopfer, werden sie dann in noch größerer Zahl allerdings „gerechte Opfer“ sein. Nur eben halt auch mausetot.
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