Anmerkungen zum „Trade Deal“ zwischen den USA und China

Paul Craig Roberts (antikrieg)

Als erstes muss man verstehen, dass es sich nicht um ein Handelsabkommen handelt. Es ist Trump, der seine Zölle zurückzog, als er entdeckte, dass die Tarife auf US-Waren und amerikanische Verbraucher entfallen, nicht auf China. Trump verdeckt seine Rücknahme, indem er es ein Handelsabkommen nennt. Chinas Teil des Abkommens ist es, dem Kauf der US-Waren zuzustimmen, die es bereits zu kaufen beabsichtigte.

Der Zweck von Zöllen besteht darin, die inländischen Hersteller vor der ausländischen Konkurrenz zu schützen, indem sie die Preise der eingeführten Waren erhöhen. Was Trump, seine Regierung und die Finanzpresse nicht verstanden haben, ist, dass mindestens die Hälfte des US-Handelsdefizits mit China die in China von Unternehmen wie Apple, Nike und Levi produzierten Offshore-Waren ausmachen. Die Offshore-Produktion der globalen US-Konzerne gilt als Import, wenn sie in die USA gebracht wird, um an Amerikaner verkauft zu werden. Somit trafen die Zölle die US-Konzerne und die US-Verbraucher.

Zölle sind kein wirksames Mittel, um die ausgelagerte US-Produktion nach Hause zu bringen. Wenn Trump oder irgendeine andere US-Regierung die US-Produktion von ihren ausgelagerten Standorten zurück in die USA bringen will, dann besteht der Weg, dieses Ergebnis zu erreichen, in einer Änderung der Art und Weise, wie die US-Unternehmen besteuert werden.

Die Regel würde lauten: Wenn ein US-Unternehmen in den USA mit US-Arbeitskräften für den US-Markt produziert, werden die Gewinne des Unternehmens zu einem niedrigen Satz besteuert. Wenn das Unternehmen mit ausländischen Arbeitskräften im Ausland für den US-Markt produziert, dann wird der Steuersatz so hoch angehoben, dass die Einsparungen bei den Arbeitskosten mehr als zunichte gemacht werden.

Wie ich schon seit Jahren betone, hat das Offshoring der US-Produktion den Vereinigten Staaten massive externe Kosten verursacht. Arbeitsplätze der Mittelklasse sind verloren gegangen, Karrieren wurden beendet, der Lebensstandard ehemaliger US-Produktionsarbeiter und ihrer Familien ist gesunken. Die Steuerbasis der Städte und Bundesstaaten ist geschrumpft, was zu Kürzungen im öffentlichen Dienst geführt und die kommunalen und staatlichen Rentenfonds untergraben hat. Sie können diese Liste ergänzen. Diese Kosten sind die wahren Kosten für die gestiegenen Gewinne durch die niedrigeren Kosten für ausländische Arbeitskräfte und die Verringerung von Auflagen. Nur relativ wenige Führungskräfte und Aktionäre profitieren auf Kosten einer großen Zahl von Amerikanern.

Dies ist das Problem, das angegangen und korrigiert werden muss.

(Visited 118 times, 1 visits today)
Anmerkungen zum „Trade Deal“ zwischen den USA und China
1 Stimme, 5.00 durchschnittliche Bewertung (98% Ergebnis)

4 Kommentare

  1. Ähnliches hatte ich mir schon früher genau so vorgestellt. Durch die Profitgier weniger Internationalisten sind die Arbeitnehmer im Westen auf dem Weg des sozialen Abstiegs in Richtung 3. Welt Niveau. In den USA bezahlen bereits Millionen Obdachlose, Sozialhilfeempfänger etc. für die Profitgier weniger. Nur ein Nationalsstaat, in dem jede Arbeit gleichwertig ist, kann hier Abhilfe schaffen.

  2. Es handelte sich genau gesagt um die Olympischen Spiele 2012. Die Kollektion wurde entworfen von Ralph Lauren. Und hergestellt in China. Die Empörung war groß. In der Kürze der  Zeit, war aber keine andere Lösung mehr möglich.
    Für die Winterspiele 2014 kam Lauren dann wieder auf nationale Hersteller zurück. Ob das miserabel bezahlte Näherinnen im Südwesten waren ist nicht überliefert. Und auf welcher Seite der Grenze die Sweat Shops waren auch nicht. Ohnehin war es eine reine Show Diskussion, da ja ansonsten fast alle Textilien aus Fernost kommen.
    Mittlerweile merken einige, dass sie sich mit "Outsourcing" keinen Gefallen getan haben.

    • Vor einigen Jahren, kam doch der größte Teil der Bekleidung des US Olympiateams aus China. Das hat einen ziemlichen Skandal ausgelöst. Einige ganz Verwirrte waren soweit, die Sachen vernichten zu wollen. Leider habe ich den Ausgang der Geschichte nicht mehr parat. Eventuell hat man gemerkt, dass sie das gar nicht mehr selbst herstellen konnten?

       

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*