Angst vor der ANTIFA: Wenn Corona plötzlich keine Rolle mehr spielt

von Ramin Paymani (liberale warte)

Zu Zehntausenden standen sie dicht gedrängt auf den Straßen und Plätzen. In Berlin, Hamburg und einer Vielzahl weiterer Städte wurde am Samstag gegen Rassismus demonstriert. Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd hat die „Black Lives Matter“-Kampagne aus den USA nun auch nach Deutschland getragen, in ein Land, in dem der Rassismus viele Formen kennt, in dem die Diskriminierung Schwarzer aber gottlob verhältnismäßig selten zu beklagen ist. Auf einmal spielten Abstandsregeln, Maskenpflichten und Versammlungsbeschränkungen keine Rolle mehr. Diejenigen, die wochenlang jeden im Internet niedergebrüllt hatten, der auch nur den leisesten Zweifel an den weitreichenden Anti-Corona-Reglementierungen äußerte, scherten sich plötzlich tausendfach einen feuchten Kehricht um irgendwelche Gesundheitsgefahren. Wer für das Richtige eintritt, muss den Vorwurf mangelnder Solidarität eben nicht fürchten, mit dem er gerade noch die Verweigerer des Maskentragens in die rechte Ecke gestellt hatte. Welch widerwärtige Doppelmoral! Die Politik stand den Protesten mit einer Mischung aus Genugtuung und Hilflosigkeit gegenüber. Niemand wollte riskieren, dass die linksextreme Szene nach den Attentaten rund um die EZB-Eröffnung in Frankfurt und den Hamburger G20-Gipfel deutsche Städte einmal mehr in Kriegsschauplätze verwandelt. Die extrem gut vernetzten und ausgesprochen schlagkräftigen Kampftruppen linker Staatsalimentierter machen jeder Regierung Angst. Groß war die Sorge in Berlin, die Steilvorlage für den Aufmarsch der Guten könne durch hässliche Bilder brennender Autos und geplünderter Geschäfte vereitelt werden.

Spahn muss fürchten, dass die ungehinderten Menschenansammlungen die seit März verordneten Beschränkungen zur Lachnummer degradieren

Und so ließ man sie gewähren, die Anti-Rassismus-Kämpfer, obwohl das mulmige Gefühl überwog. „Besorgt“ zeigte sich etwa Gesundheitsminister Spahn, der fürchten muss, dass die ungehinderten Menschenansammlungen die seit März verordneten Beschränkungen zur Lachnummer degradieren. Wem will man erklären, warum es zwar völlig in Ordnung ist, wenn sich Fünfzehntausend Menschen auf dem Alexanderplatz aneinander kuscheln, dass aber ein paar Radfahrer nach einer Spritztour zum Rast nicht gemeinsam auf einer Parkbank Platz nehmen dürfen? Die Regierenden haben die Unterstützung einer willkommenen politischen Botschaft über ihre Pflicht gestellt, die Bürger vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen. Sie haben damit gegen ihren Amtseid verstoßen. Und sollte demnächst das Infektionsgeschehen nach den öffentlichen Anti-Rassismus-Partys wieder an Fahrt gewinnen, werden die Verursacher der Pandemieverschärfung die Ersten sein, die ihre Mitmenschen lauthals rücksichtloser Selbstsucht bezichtigen, wenn sie ihre Maske beim Joggen zuhause lassen. Vielleicht käme ein Wiederaufflammen der Corona-Krise dem einen oder anderen Verantwortlichen aber gar nicht so ungelegen, fällt es doch inzwischen immer schwerer, die monatelang eingeübten Rituale weiter zu verteidigen. Der Kanzlerin, die nicht zur völligen Rücknahme der Maßnahmen bereit ist, bevor ein Impfstoff existiert, dürften wieder anziehende Ansteckungsgeschwindigkeiten ohnehin eher recht sein. Der Traum von der Bundestags-Briefwahl ist für die von der Krise profitierende Union noch lange nicht ausgeträumt. Wer möchte so kurz vor dem Ziel einfach aufgeben?

Wurde bei den „Hygienemärschen“ noch vor kurzem mit aller polizeilichen Härte durchgegriffen, gab es diesmal nur wenige behördliche Auflagen

Die Anti-Rassismus-Proteste werfen aber auch noch ein weiteres Schlaglicht auf den Zustand der Demokratie. Wurden einige derer, die sich in streng reglementierten „Hygienemärschen“ gegen die Corona-Beschränkungen wendeten, noch vor kurzem mit aller polizeilichen Härte, die amerikanische Züge trug, aus dem Verkehr gezogen, wurden Demonstrationen untersagt, weil das Hochhalten des Grundgesetzes angeblich die öffentliche Ordnung bedrohte, gab es in fast zwei Dutzend deutschen Städten am Wochenende nur wenige behördliche Auflagen. Verstöße gegen Corona-Regeln wurden allerorten großzügig toleriert. Auch so geht Doppelmoral. Doch zurück zum Grund der Proteste: Es ist ziemlich offensichtlich, dass einiges schief läuft in den Vereinigten Staaten – vor allem bei der Polizei, deren Auftreten schon bei einfachen Verkehrskontrollen martialisch anmutet. Es muss sich etwas ändern. Wer nach einem Bagatelldelikt achteinhalb Minuten lang auf dem Hals eines offenbar stark alkoholisierten Festgenommenen kniet, ist – auch in den USA – nicht nur völlig ungeeignet für den Beruf des Polizisten, sondern gehört mit aller Härte des Gesetzes bestraft. Dass eine deutsche Regierungschefin Polizisten öffentlich des Mordes anklagt, ehe die von der Staatsanwaltschaft als Totschlag in einem besonders schweren Fall („second degree murder“) eingestufte Tat überhaupt vor Gericht gelandet ist, sendet allerdings ein ebenso fatales Signal an den Rechtsstaat aus wie das Messen mit zweierlei Maß bei der Einschränkung des Demonstrationsrechts. Es bereitet Sorge, dass die Angst der Politik vor der ANTIFA offenbar um ein Vielfaches größer ist als die vor Corona.

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Angst vor der ANTIFA: Wenn Corona plötzlich keine Rolle mehr spielt
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13 Kommentare

  1. Die Antifa war und ist eine kriminelle Vereinigung und wird von den Linksfaschisten in der Bundesregierung nicht nur gedeckt, sondern sogar aus Steuermitteln finanziert. Sie sind willige Helfer im Kampf gegen die Freiheitlichen, welche von der linksradikalen Politik aus durchsichtigen Gründen als rechtsradial diffamiert werden. Diese Kehrwende der BRD Politik seit der Kanzlerschaft des Hochverräters Willy Brandt alias Herbert Frahm seit 1972 ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Positionen der CDU/CSU und sogar der SPD bis 1972 wesentlich weiter rechts waren, als die Positionen der AfD oder der PEGIDA heute. Als sich Frahm als Brandt zur Wahl in der BRD stellte, war er auf rötlicheingefärbten Plakaten zusehen, auf denen im Hintergrund das dreigeteilte Deutschland zu sehen war. Brandt verkündete auf den Plakaten; „Deutschland dreigeteilt, niemals“. Dieses "niemals" galt aber nur bis zu seiner Wahl. Dann marschierte er als Kniefall Willy nach Warschau und gab die Ostgebiete Deutschlands ab. Die SPD war, ist und bleibt die Partei der Verräter. Angst vor der Antifa haben diese Linksfaschisten in der BRD Regierung bestimmt nicht, die haben eher Sorge, dass die Antifa verschwinden würde. Wer macht dann die Drecksarbeit für die Linkschaoten, deren bekanntgewordene  Extremposition ist, alle Reichen zu erschießen oder in Arbeitslager zu stecken. Wie harmlos dagegen sind die Äußerungen von Höcke und anderen Freiheitskämpfern. Damit wird deutlich was eigentlich genau rechtsradikal  für diese Machthaber ist. Rechtsradikal ist, wer sich irgendwie, irgendwo zum Nachteil der Juden äußert, welche die BRD im Schwitzkasten halten wollen.

  2. Wir sind nun in der Zeit der Pöbelherrschaft.  Der am Eigennutz orientierte Pöbel setzt nun per Stigmatisierung, Einschüchterung und Dogmatisierung seine politischen Forderungen durch, notfalls auch mit Gewalt. Die Demokratie interessiert ihn nur insofern, als er sie für die Verwirklichung seiner egoistischen Ziele benötigt. Längst hat er es über seine Interessenvertreter in die Parlamente und sämtliche staatlichen Institutionen geschafft.  https://incamas.blogspot.com/2019/10/ochlokratie-bedeutet-pobelherrschaft-in.html

    • @¹ Wolfgang

      Hier werden also von Steuergeldern Schläger finanziert. 

      ——————————–

      Früher war dass die SA-Schlägertruppe. Hatten wir alles schon. Der Faschismus ist zurück.

  3. In Amerika nutzen die Demokraten den Mord, um alles gegen Trump in Bewegung zu setzen, um ihn los zu werden und bei uns organisiert man dazu Massendemos, um die zweite Coronawelle endlich ankündigen zu können. Das dreckige Spiel ist sehr durchschaubar.

    Wir stehen nicht, so wie Merkel das sagte, am Anfang der Pandemie. Wir stehen mitten in einer kommunistisch faschistischen Revolution der roten Socken.

      • Mit dieser gespaltenen und manipulierten Gesellschaft wahrscheinlich schon. Ich hoffe es allerdings nicht. Sieh Dir doch nur mal die Demos an, friedlich ja, aber es werden daraus ja reinste Volksfeste gemacht, mit Musik und Tanz. Oder in Stuttgart, wo die Teilnehmer sich brav wie eine Schafherde in aufgezeichnete Kästchen stellen und dem Event auf der Bühne zuhören/zusehen. Was bringt das alles? Danach gehen sie brav nachhause und von Montag bis Freitag wieder arbeiten. ich bin nicht für Gewalt, aber diese zerstreuten Demos müßten sich in Berlin bündeln, aber ohne Tanz und Musik, sondern laut, fordernd und das täglich. Erst dann würde ich an solchen Demos teilnehmen und nicht an diesen samstäglichen Kasperletheater. Da demonstrieren sie gegen diese Coronamaßnahmen und rennen mit Masken rum. Hoffentlich wacht die Bevölkerung mal auf, sonst sehe ich tatsächlich schwarz.

        • Nur Geduld. Die gehen doch gerade erst vor die Tür. Das ist alles neu für sie! Jahrzehntelang haben sie Demokratie verpennt. Kann man vielleicht vergleichen wie ein Kind das im dunklen Keller großgeworden ist? Oder mit Platon´s Höhle. Auch in meinem Bekanntenkreis sind einige dabei, die mir jetzt ständig irgendwas schicken, wo wir nur drüber lächeln können, weil schon seit Jahren bekannt. Die sind völlig aus dem Häuschen, selbst meine Mutter! Einige haben sich sogar entschuldigt, weil sie mich früher als Spinner abgetan haben. Gern geschehen. Jetzt erkennen sie die Täuschung, zumindest schon mal im Ansatz. Und Du weißt selber, wenn man einmal Witterung aufgenommen hat… 😉

          Nee, ich gehe auch nicht zu Demo´s. Darf ich gar nicht, wüßte aber auch nicht welche.
          Solange die Herde noch in der Selbstfindungsphase ist braucht man das nicht.

  4. " Es bereitet Sorge, dass die Angst der Politik vor der ANTIFA offenbar um ein Vielfaches größer ist als die vor Corona. "

      Warum sollte die hiesige "Politik" Angst vor der ANTIFA haben, wo sie sie doch protegiert und monetär stützt? Ist halt dumm gelaufen, wenn man alles mitmachen muß, was von Links über den Teich schwappt!

     Wer konnte denn damit rechnen?  

    “ Mir doch egal!“ Nur, diesmal sprach die Worte eine andere …

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