Angst fängt im Kopf an – Mut aber auch!

von Susanne Kablitz

Das Geschäft mit der Angst läuft glänzend. Das Geschäft mit der Angst hat gestern dafür gesorgt, dass die Geschäftsführerin der Firma „Angst“ einen fulminanten Sieg für sich – und nur für sich – einfahren konnte. „Scheitert der Euro – scheitert Europa“, so hat sie sich geäußert. Nun, sie hat ab und zu noch mehr gesagt, was qualitativ aber keineswegs besser war. Das meiste jedoch hat sie nicht gesagt, das haben andere für sie übernommen und genau diese Strategie hat zum gewünschten Erfolg geführt.

Besonders freuen dürfte sie sich darüber, dass die FDP, die Ex-Liberalen (bis auf die einzige Lichterscheinung Frank Schäffler) endlich aus dem Rennen sind. Also so ganz aus dem Rennen. Nun, nicht, dass das wirklich eine Rolle spielt, waren sie eh nur apportierende Schoßhündchen, aber nun muss man wenigstens noch nicht einmal mehr mühsam den Schein wahren, dass man an marktwirtschaftlichen Gesetzen Interesse hat.

Mich freut es, dass „die Liberalen“ ab sofort mit ihrer Farce von Freiheit und Marktwirtschaft das deutsche Volk nicht länger verhöhnen. Hochmut kommt vor dem Fall, das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben. Es wird auch die CDU erwischen, aber eben als letzte. Erst dann, wenn Deutschland in Trümmern liegt und wenn den Menschen hier bewusst wird, dass Haftungen zu tatsächlichen Zahlungen geworden sind. Wenn den Menschen klar wird, dass sie Angst haben mussten, als sie Angela Merkel ihr Vertrauen schenkten und nicht erst in dem Moment, wo die Wahrheit nicht mehr zu leugnen ist. Angela Merkel ist wie eine überbewertete Aktie. Auch hier entsteht der Verlust im Einkauf!

Wenn Frau Merkel ein „normaler Mensch“ wäre, könnte sie dann wirklich mit ihrem Ergebnis glücklich sein? Ich bezweifle das! Welcher Mensch, der ein Verantwortungsgefühl für seine Mitmenschen hat, könnte ernsthaft daran glauben, dass aus der „Saat Angst“ eine wunderschöne, farbenprächtige und gesunde Blume wird? Niemand, der ein Gewissen hat. Daraus folgt, dass alles, was wir bekommen werden, ein verkrüppelter verdorrter Kaktus ist, der nur grün angemalt ist.

Angst ist das, was die meisten Menschen am gestrigen Sonntag ihr Kreuzchen im Feld der CDU haben machen lassen. Angst ist  das, was uns antreibt, wenn wir möglichst keine Veränderung wollen, weil wir uns verzweifelt einreden (lassen), dass es uns (bis jetzt noch) gut geht. Ja, im Verhältnis zu anderen mag das so (noch) sein, aber ist das ein Trost?

Ist es ein Trost, dass wir noch ein bisschen länger von vergangenen Errungenschaften leben können? Ist es wirklich ein Trost, dass unser Wohlstand später als bei anderen verbraucht ist? Und ist es dieser Trost überhaupt korrekt? Stimmt das, was uns da eingeredet wird? Wenn man sich die Dinge so ansieht wie sie wirklich sind, dann ist das „große Hühnerkacke“!  Wir haben allen Grund Angst zu haben. Seit heute mehr denn je! Aus lauter Angst vor dem Kommenden wurde die Ursache der Angst gewählt.

Das ist die schlechte Nachricht – jetzt kommt die Gute! Denn neben der Angst, die im Kopf entsteht, ist es auch der Mut, der dort seinen Ursprung hat. Und es sieht ganz danach aus, dass die Menschheit erst richtig auf die Nase plumpsen muss, bevor sie zu Verstand kommt. Aus den schlimmsten Tragödien der Menschheit sind die größten Triumphe hervorgegangen. Vorher lernen wir nicht, vorher sind wir immer der Meinung, dass das Unvermeidliche tatsächlich unvermeidlich ist, alternativlos eben. Wir sind lernunfähiger wie kleinste Kinder es nicht sein könnten. Wir sind hundertprozentig davon überzeugt, dass sich etwas verändert ohne dass wir etwas verändern.

Wir werden den Preis unserer Angst zahlen müssen, denn die, die gewählt wurden, haben kein Geld. Sie haben nur unseres und mit dem erkaufen sie sich das, was für uns schauderhaft und für sie besonders wertvoll ist – unsere Angst. Unsere Angst vor etwas, was uns von denen eingebrockt wurde, die unser Geld dafür benötigten.  Mit ihrem eigenen Geld hätten sie einen solchen Irrsinn niemals finanziert!

Und jetzt stellen Sie sich einmal vor, wir hätten echtes Geld! Wirkliches, realgedecktes Geld. Keines, was jeden Tag an Wert verliert, keines, das einfach per Knopfdruck hergestellt wird, keines, das wieder verschwindet, wenn man es „absaugt“. Sondern solches, das als Tauschwert für eine menschliche Leistung verwendet würde. Dieses Geld könnte nicht verschwinden, es wäre als echter Mehrwert tatsächlich vorhanden. Nur jemand, der anderen Menschen einen wirklichen Dienst erweisen würde, könnte über „Kaufkraft“ verfügen. Es würde nur das belohnt, was real tatsächlich vorhanden wäre.

Wüssten Sie, was dann passieren würde? Ja, genau – wir bräuchten nie mehr Angst zu haben! Nichts könnte zusammenbrechen, nur weil ein paar selbsternannte Übermenschen an den „Schalthebeln der Macht“ sitzen und sich durch ein paar Millionen Menschen dazu legitimieren lassen, diese zu enteignen und zu entmündigen. In diesen ganzen Schlamassel geraten wir seit Jahrhunderten nur immer wieder, weil wir von einem Wohlstand durch „mehr Geld“ träumen. Nur „Mehr“ scheint zu zählen, dabei sollte das Merkmal „Gut“ sein.

Seit Jahrhunderten reden uns Politiker ein, dass wir sie wählen müssen, um keine Angst haben zu müssen. Seit Jahrhunderten reden uns Politiker ein, dass wir sie brauchen, um uns nicht die Köpfe einzuschlagen. Seit Jahrhunderten reden uns Politiker ein, dass die Gier zu Marktverwerfungen führt und sie diesen menschlichen Makel korrigieren müssen. Gier ist aber gar nicht das Problem, sondern nur deren Kanalisation und diese Kanalisation ist genau das, was die Politik begünstigt, ja sogar fördert. Ist es die nicht mehr vorhandene freie Wirtschaft, die uns in den Ruin treibt? Oder ist es nicht sehr viel eher ein Konglomerat aus staatsbeauftragten Notenbanken, subventionierten Geschäftsbanken und einem korrupten Gestrüpp wechselseitiger „Wirtschafts-Politik-Interessen?“

Die Angst ist es, die uns zu Taten veranlasst, die selten gut für uns ausgehen. Der Mut wäre es, der uns helfen würde, aus diesem Teufelskreis auszutreten und energisch unseren Ängsten entgegenzutreten. Mit jedem Fünkchen Mut, mit jedem Fünkchen Eigenverantwortung würden wir die Geister, die wir riefen, zurückdrängen und unserem Selbstwert wieder Luft lassen.

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