André Vltchek verstorben – urplötzlich und verdächtig

von Einar Schlereth

Gestern früh erhielt ich die Nachricht. “André Vltchek in Istanbul tot aufgefunden” – ich las es wieder und wieder. Er hatte mit seiner Frau am Schwarzen Meer ein paar Tage Urlaub gemacht und reiste dann zurïck nach Istanbul, wo er vermutlich den Flieger für seine nächste Reportage nehmen wollte. 57 Jahre nur war er – kein Wunder, dass die Polizei es verdächtig fand.

Deshalb hatte ich keine Antwort auf einen wichtigen Brief erhalten, den ich am 10. September als mail geschickt hatte. Virtuell kannte ich ihn schon lange, weil ich eine ganze Menge der Artikel, die er pausenlos in wichtigen alternativen Medien, aber auch in den MSM publizierte, ins Deutsche übersetzte. Vor 10 Jahren ergab sich die Chance, ihn zu treffen, als er in Kopenhagen war. Ich lud ihn nach Varberg auf der schwedischen Seite ein, wo wir 2 Tage lang lebhafte Gespräche führten und er auch Jan Myrdal kennenlernte.

Am 12. September übersetzte ich von ihm Jetzt sollte der Westen auf seinem Hintern sitzen, die Klappe halten und auf „die anderen“ hören! Lest es auf deutsch oder englisch (der link ist am Ende des Artikels zu finden) und ihr werdet zugeben, dass es gut und gern eine Art Testament abgibt. Mit verhaltener Empörung und Wut schrieb er:

Ihr habt uns immer gesagt, was wir denken sollten, was richtig und was falsch ist. Die weißen Typen, die in Europa und Nordamerika leben … sie wussten immer alles.” Und mit «wir» meinte er die GESAMTE 3. Welt, zu der er sich selbst auch zählte als Russe mit leichtem asiatischem Einschlag, was von Rassisten stets sofort registriert wird. Und zur aktuellen Situation schreibt er:





Wieder einmal wissen weiße, hauptsächlich angelsächsische Männer „am besten Bescheid“, sei es in Bezug auf die jüngsten antirassistischen Proteste in den Vereinigten Staaten oder den eigentlichen Ursprung des COVID-19. Selbst wenn sie verdammt nichts wissen, absolut nichts, gelten sie immer noch als die am besten informierten, die qualifiziertesten „Experten“. Nur weil sie die richtigen Namen, Aussehen und Aussprache haben, werden sie immer noch als die am besten informierten und qualifiziertesten „Experten“ angesehen. Nur weil sie weiß sind, in besonderer Art gepflegt sind und in der Lage sind, auf akzeptable Art und Weise zu lügen.”

Auch wenn André viele wichtige und bedeutende Personen interviewt hat – Chomsky, Pramoedya Anant Toer, Arundhati Roy etc. – zahlreiche Bücher, Artikel, Filme produiert hat, wurde er niemals richtig ernst genommen. Nicht er wurde zu Indonesien interviewt, obwohl er lange dort lebte und Bücher darüber schrieb (‘Indonesien – Archipel der Furcht’ z. B., das ich übersetzte und der Varlag Zambon herausbrachte), sondern man griff sich die Gurus von der New York Times, Le Monde oder dem Spiegel, die alles in die richtige Lesart bringen.

ABER hier kommt sein Schlusswort:

Die Dinge verändern sich schnell. Die Anderen erheben sich. Die große Schlacht gegen die moderne Sklaverei und den Kolonialismus ist in Gang. Unsere Botschaft ist klar: Imperialisten, Kolonialisten, Siedler und westliche Rassisten – haltet das Maul, tretet zurück und hört zu; wir mussten euch jahrhundertelang zuhören! Eure Erzählung ist leer. Und ihr könnt uns nicht mehr täuschen. Wir werden bald unsere eigene neue Welt aufbauen: Die Milliarden, die in eurer Welt nichts waren, werden alles in unserer werden.

Jetzt sprechen wir, und zum ersten Mal in der modernen Geschichte gibt es nichts, was Sie dagegen tun können. Sie werden sich einfach an den Klang unserer Stimmen gewöhnen müssen!”

DANKE ANDRÉ, DU HAST UNS VIELE WAHRHEITEN VERMITTELT.

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André Vltchek verstorben – urplötzlich und verdächtig
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1 Kommentar

  1. Man ist immer betroffen, wenn ein Systemkritiker pllötzlich verschwindet.  Das galt für mich auch bei Ulfkotte.  Diejenigen, die Scripal und Navalny vergifteten, sind sicher noch zu viel mehr fähig.  Auch unser lieber "Erwin" aus Florida und Marbella  ist verstummt.  Die ultima ratio der Eliten sind zweifelsohne unauffällige Beseitigungen wie Roberto Calvi, Herrhausen, Rohwedder oder Epstein.  Für mich ist auch der Selbstmord von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt seltsam bzw. unwahrscheinlich, genauso wie die Ermordung von Anis Amri. Wie kommen zwei Carabinieri dazu einfach mitten in der Nacht in Mailand jemand zu töten?  Hat man schon einmal einen ähnlich seltsamen Vorgang gehört???  Vielleicht schon:  Die Covid-19-Pandemie!

    Nur diejenigen, von denen man sich tatsächlich wünschen könnte, daß sie beseitigt werden, sind seltsamerweise immer noch da, und zwar für ewig!

    Blöderweise sind wir alle irregeleitete Verschwörungstheoretiker:

    https://www.mmnews.de/aktuelle-presse/151819-soeder-besorgt-um-kommunalpolitiker-wegen-verschwoerungstheorien

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