Alles wird gut!?

Posted by Heinz Sauren (freigeist)

Fünf Krisenjahre sind vergangen. Es scheint, das die düsteren Mahnungen sich nicht erfüllten, die Krisen überwunden und die Zeit der Verschwörungstheorien vorüber ist. Wenige sind noch bereit, den immer neuen Enthüllungen zu folgen. Die meisten wenden sich gelangweilt ab und kümmern sich lieber um ihren Alltag, der zwar schwieriger geworden, aber Krisenfrei zu sein scheint.

War alles nur ein medialer Hype, ein Sturm im Wasserglas? Waren die Krisen nur Kurskorrekturen auf internationalem Parkett und so oberflächlich, das sie den Bürger nur theoretisch erreichten?

Leicht wäre das zu glauben, auch weil die apokalyptischen Szenarien, in ihrer Wirkung begrenzt gewesen zu sein scheinen. Begrenzt auf internationale Märkte und Börsen, die schon deshalb eine theoretische Gefahr blieben, weil kaum einer mit ihnen Kontakt hatte. Die Krise war da draußen, sie betraf andere und war dank der deutschen wirtschaftlichen Stärke, keine tatsächliche, keine persönliche Gefahr. So erklären es die Medien.

Dennoch hat die jahrelange Präsenz der Krisen Zweifel geschürt und manchem wäre wohler, wenn er diese Zweifel überprüfen könnte. Die einen, um dann endlich wieder weitermachen zu können, als wäre nichts geschehen, die anderen weil sie endlich einen handfesten Beweis haben möchten, das ihr Gefühl sie nicht trügt und nicht alles so ist, wie ihnen glauben gemacht wird.

Aber wie wäre zu beweisen, das alles gar nicht so schlimm war, oder doch viel schlimmer als vermutet ist? Wer kann die Geschehnisse an den Finanzmärkten objektiv beurteilen und welchen Urteilen könnte man glauben?

Die Antwort ist einfach. Jeder selbst muss es überprüfen, sich eine eigene Meinung bilden und es muss mit einfachsten Mitteln möglich sein. Auch das was überprüft wird, darf kein atypisches Phänomen sein, sondern es gelte die Grundsätze zu überprüfen, auf die alles, auch das eigene Leben aufgebaut ist. Wäre das möglich? Ja und es würde nicht mehr als einige Minuten persönlichen Einsatz brauchen.

Es geht um die Überprüfung von Grundannahmen, die das ganz persönliche Leben betreffen, nicht um Prognosen, Vermutungen oder finanzpolitische Zielvorgaben. Solche zumeist als selbstverständlich vorausgesetzten Annahmen sind zum Beispiel.

Mein Geld, mein Erspartes und mein Lohn liegt auf der Bank. Es ist mein Geld, über das ich verfügen kann. Niemand kann es mir wegnehmen und ich kann damit tun was ich will.

Stimmt das?

Überprüfen Sie es! Schreiben Sie ihrer Bank einen Brief und bitten Sie diese, Ihnen schriftlich und rechtsverbindlich zu erklären, das ihr Geld physisch vorhanden und jederzeit abhebbar ist. Wenn Sie nun denken, das sei doch selbstverständlich, dann irren sie. Ihre Bank wird Ihnen eine solche Bestätigung nicht ausstellen.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Krisen einzelner Banken eine Gefahr für Ihr Geld sind, schreiben Sie ein Brief an Ihre Bank und bitten Sie diese, Ihnen schriftlich und rechtsverbindlich zu versichern das ihr Guthaben im Falle einer Insolvenz, einer europäischen Großbank, garantiert im vollen Umfang unangetastet und auszahlbar bleibt. Auch diese vermeintliche Selbstverständlichkeit, wird Ihnen Ihre Bank nicht bestätigen.

Natürlich werden Sie Antworten bekommen, in denen Ihnen in seriösem Amtsdeutsch erklärt wird, das alle Bedenken unbegründet sind, aber sie werden nicht, die von Ihnen geforderte Bestätigung erhalten. Der Grund liegt in der Formulierung – schriftlich und rechtsverbindlich –. Schriftlich würde bedeuten das Sie den Anspruch auf Ihr Geld beweisen könnten und rechtsverbindlich würde Sie in die Lage versetzen, Ihre Forderung vor einem Gericht einzuklagen. Jede andere Äußerung ihrer Bank die nicht wörtlich – rechtsverbindlich – enthält und schriftlich ist, ist unverbindlich und dient keinem anderen Zweck, als Ihrer Beruhigung. Vielleicht wird Ihnen auch erklärt, eine solche Bestätigung könne aus rechtlichen Gründen nicht gegeben werden. Lassen Sie sich nicht verunsichern, sondern bitten Sie ihre Bank, die Rechtsvorschriften zu benennen, die eine solche Bestätigung verbieten. Wahrscheinlich werden Sie auch eine solche nicht erhalten. Sollten Sie jedoch wider Erwarten diese erhalten, wird das ein Verweis auf die bankeigenen AGB´s sein, die zum einen kein Gesetz sind und zum anderen Ihnen erklären werden, das Sei bei Kontoeröffnung den AGB´s zugestimmt haben und damit erklärten, das Sie wissen, das Ihre Bank weder Ihr Geld hat, noch Sie es einklagen können.

Wurden Sie belogen, oder gar betrügerisch getäuscht? Nein, Ihnen wurde geschickt glauben gemacht, was Sie glauben wollten! Rechtlich ist natürlich auch der Verlust Ihres Geldes abgesichert.

Aber auch auf Lügen sind Sie wahrscheinlich reingefallen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte im Oktober 2008, vor der versammelten deutschen Presse wörtlich:  “Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein.” Das war gelogen. Eine Sprecherin der Bundeskanzlerin gab später zu, das die Aussage der Kanzlerin, nicht als rechtsverbindlich gesehen werden dürfe. Schon rein rechtlich hat die Bundeskanzlerin keine Möglichkeiten, ohne ein entsprechendes Gesetz, eine solche Aussage zu treffen. Ein solches Gesetz holte sie jedoch nach. Das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz von Dezember 2010 sollte dann 100 % der Einlagen bis maximal 100.000 € pro Person schützten.

Nun gilt auch das nicht mehr. Mit dem Gesetz zur Bankenunion sind nun die Eigentümer und Gläubiger einer Bank haftend. Eigentümer sind die Aktienbesitzer und Gläubiger sind alle, die Guthaben auf der Bank haben. Auch die, die einen Kredit von einer Bank haben, haften für sie. Sie haben mit Ihrem Kreditvertrag, das Geld welches sie zukünftig besitzen werden, der Bank verpfändet. So trifft es jeden und es sind die ganz normalen Bankkunden, die im Falle einer Bankpleite für ihre Bank haften und dank dem Gesetz zur Bankenunion, für alle anderen Banken in Europa gleich mit, noch bevor irgendwelche Rettungsschirme, wie ESM greifen. Das heißt, ihr Geld ist weg. Um noch eine Alibifunktion zum Schutz der Kontoinhaber aufrecht zu erhalten, sollen diese durch die neue, Entschädigungseinrichtung deutschen Banken GmbH, geschützt werden. Im Gegensatz zum Einlagensicherungsgesetz gibt es aber keinen Rechtsanspruch auf Entschädigung mehr und die dort zur Verfügung stehenden Summen sind lächerlich gering. Die Entschädigungs GmbH verfügt lediglich über 0,8% der Bankeinlagen, das heißt jeder Bankkunde bekäme maximal für jede 100,- Euro auf seinem Bankkonto nur 80 Cent, für 1000,- Euro nur 8 Euro und für den Wert eines Einfamilienhäuschens von 150.000 Euro gerade einmal 1200 Euro, wenn es ihm gelänge erfolgreich zu klagen.

Aber auch das können Sie Ihre Bank fragen, rechtsverbindlich und schriftlich!

Sie können in Erfahrung bringen, was ihr Geld und die Versprechen der Politiker tatsächlich wert sind. Machen Sie sich die Mühe und fragen Sie. Es ist Ihr Geld!

Wenn Sie dann immer noch der Meinung sind, Ihr Geld sei sicher und bei Ihrer Bank gut aufgehoben, dann ist das Ihr gutes Recht. Vielleicht glauben Sie ja auch, es wird nie wieder eine, oder wenn dann nur eine ganz kleine Bank in Europa, in Schieflage geraten und Sie haben Glück. Wenn Sie das nicht glauben, zögern Sie nicht. Wenn viele verstehen was geschieht, werden viele versuchen ihr Geld von den Banken zu holen. In Finanzkreisen nennt man das einen Bank-Run. Wenn nur 10 % der Bankguthaben versucht wird abzuheben, kann keine Bank das noch auszahlen. Sie geht Bankrott, weil sie eingestehen muss, dass sie das Guthaben der Kunden, weder besitzt noch beschaffen kann. Vor einem solchen Bank-Run warnte die Bundesbank 2008. Es war der Grund für die öffentliche Lüge der Bundeskanzlerin, mit der sie erfolgreich versuchte die Menschen davon abzuhalten, ihr Geld abzuheben.

Sind sie bereit der gleichen Lüge, ein zweites mal zu glauben?

Der amerikanische Großindustrielle Henry Ford sagte einmal: “Wenn die Menschen heute verstehen würden, wie das Geldsystem funktioniert, hätten wir schon morgen eine Revolution.” Die Zeiten haben sich geändert und wir leben in einer Informationsgesellschaft. Was denken Sie, wie lange es noch dauern wird, bis die Menschen ihr Geld verstehen?

Alles wird gut!

Heinz Sauren

 

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