3SAT kann es auch: Hetzen gegen Systemkritiker

Am Anfang fehlen um die 5 Sekunden, die ich brauchte, um auf den Aufnahmeknopf zu drücken. Es wurde nichts weggeschnitten. Nach dem Interview mit dem Soziologen Alexander Häusler endet der Beitrag. Die Moderatorin widmet sich dem nächsten Thema.

Am 19.05. sendete 3sat einen zweiten Bericht über die Montagsdemonstrationen.

Am 16.04. hatte es schon einmal eine Reportage gegeben, die sich allerdings zu Unrecht eine solche schimpfte: Anstatt die Montagsdemonstrationen auf Basis fundierter Recherche darzustellen und einen Tatsachenbericht abzuliefern, bot man der ehemaligen Grünen Jutta Ditfurth eine Plattform, die sie nutzte, um mit der Antisemiten-/Nazi-Keule um sich zu schwingen und eine falsche Darstellung abzuliefern.

Auch die zweite Sendung über die Demos ist nichts als Diskreditierung im großen Stil: Gleich zu Beginn aus dem Kontext gerissene Zitate, dann unvorteilhafte Schnipsel aus Interviews mit der Organisation und einigen Rednern und die ganze Zeit über eine schaurig anmutende Musik.

Wie im ersten Beitrag wird wieder ein vermeintlicher Experte hinzugezogen: Der Soziologe Alexander Häusler. Dieser reiht sich ein in die Liste der Diskrediteure und verbreitet Unwahrheiten: Angeblich würde ein gemeinsames Feindbild die Demonstranten einen und das gemeinsame Ziel wäre „das Rekurieren auf ein angeblich gesundes Volk, auf eine gesunde Nation.“ Da fragt man sich, wie oft die Forderung „Frieden, Freheit, Gerechtigkeit“, die allumfassend und nicht auf eine Nation beschränkt ist, noch wiederholt werden muss. Sehr krass ist auch die Unterstellung, dass die Organisatoren und Redner eventuell ein wirtschaftliches Interesse an den Demos hätten. Interessant, dass die Organisation kein Geld durch die Demos verdient und Redner wie Ken Jebsen schon vorher durch Crowdfunding auf festen Beinen standen, auch das Compact Magazin von Elsässer ist nicht von Insolvenz bedroht und im Beitrag selbst hat man behauptet, dass Andreas Popp „finanziell ausgesorgt“ hat. Auf jeden Fall aber wollten Redner und Organisatoren leitende Köpfe werden. Ein meiner Meinung nach an dieser Stelle passendes Zitat von Ken Jebsen: „Ich will keinen Personenkult.“

Einzig berechtigte Kritik der Sendung an den Demos ist die Recherche über ein Mitglied der Orga: Tatsächlich ein rechtsradikaler Spinner, der in nazistische Kreise zu verordnen ist.

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