Aus der Reihe die Verheißungen des Kapitalismus – Heute: 10 Prozent auf Sparguthaben
Bild: Christine Lagarde, Wikipedia Public domain |
von Mowitz (gegenmeinung)
Christine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), der nicht nur die Interessen des reichen Westens gegenüber der armen Welt durchsetzt, macht den Sparern in Euroland Hoffnung auf 10 Prozent. Nicht etwa Zinsen wie Freunde von arbeitslosen Einkommen hofften, sondern eine 10-prozentige „Schulden-Steuer“ auf das Ersparte auch von Eurolands Krethis und Plethis. Also auf Dein und mein eventuell Erspartes.
Es soll sich um eine einmalige Abgabe handeln, nicht um eine jährlich wiederkehrende Steuer. Sagt man zumindest, aber sicher kann man nicht sein. Der IWF ist bei jeder Schweinerei mit dabei, und brütet die Details aus, wie Umverteilung von unten nach oben durchzuführen ist, und die Betroffenen glauben zu machen es handele sich irgendwie um eine „Rettung“. Wenn es darum geht Staaten, die in einer finanziellen Klemme stecken, zu „retten,“ werden zuallererst Auflagen ausgeheckt, wie sie ihre Sozialausgaben zu streichen haben. Davon sind wiederum zuerst und dauerhaft alle Krethis und Plethis in respektiven Staaten betroffen. Also diejenigen, die bereits vor einer Krise für einen Appel und Ei geschuftet haben, um die Taschen ihrer Sklavenhalter und der kriminellen Finanzmafia zu füllen.
Warum sieht sich Madame Lagarde, eine hohe Vertreterin der Interessen des Finanz- und Großkapitals gezwungen, diesen unfreundlichen Akt, der de facto einer Enteignung gleichkommt, gegen die Völker Europas zu begehen? Deutsche Wirtschafts Nachrichten, DWN, zitiert den Bericht der Finanzbürokratie des IWF u.a. mit den Worten:
„Die deutliche Verschlechterung der öffentlichen Finanzen in vielen Ländern hat das Interesse an einer Zwangsabgabe auf Vermögen (capital levy) geweckt. Dies ist eine einmalige Abgabe als eine außergewöhnliche Maßnahme, um die Nachhaltigkeit der Schulden wiederherzustellen. Der Charme einer solchen Maßnahme besteht darin, dass eine solche Steuer erhoben werden kann, bevor es zu einer Steuerflucht kommen kann. Dazu muss der Glaube hergestellt werden, dass diese Maßnahme einmalig ist und niemals wiederholt wird. Die Steuer würde die Bürger nicht verstören. Einige würden sie sogar als fair empfinden.“
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de |
Gebraucht wird das Geld um „die Nachhaltigkeit der Schulden wiederherzustellen,“ und das soll auch noch vor Charme triefen. Nicht um Schulden abzubauen, nein, um sie wieder „nachhaltig“ charmig zu machen. Mit dieser manipulativen Volksverarschungssprache können natürlich 99 Prozent von uns Laien sowieso nichts anfangen, und mindestens 98 Prozent der sogenannten Wirtschaftsexperten auch nicht. Auch wenn die so tun als könnten sie. Die tun ja auch so als sei der Wirtschaftspreis der jährlich in Stockholm verliehen wird, ein Nobelpreis, obwohl Alfred Nobel diese Gilde der Taschenspieler bewusst nicht mit einem Nobelpreis bedachte, da er sie zutiefst verachtete. Warum wir diesmal wieder zur Kasse gebeten werden, ist aus den gleichen Gründen warum wir die letzten Jahre schon permanent zahlen durften. Mit Schulden-Steuer und Zwangsabgaben soll die nächste „Bankenrettung“ finanziert werden, in die uns die Zocker schon wieder getrieben haben. Mehr Komplexität also so versteckt sich nicht hinter den Wortungetümen der Kasinoverbrecher. Weder die „nichtausgebildete Finanzwissenschaftlerin“ Merkel, noch Obama, Hollande, Cameron oder irgendein anderer politischer Versager, hat es geschafft die Finanzmafia an die Kandare zu nehmen und ihr gezeigt was eine Harke ist. Und sie werden es auch nicht in einem System schaffen, das für Zocker kreiert wurde und in dem Bankenzocker die herrschende Klasse ist.
Hier haben wir das konkrete, politische Resultat vom Eingeständnis des deutschen Blasenbalg Angela Merkel, als sie am Anfang ihrer Rede vor dem Kongress zur Finanzmarktstabilisierung im Juni 2011 das Geständnis ablegte: „Ich persönlich neige dazu, als nichtausgebildete Finanzwissenschaftlerin, Ihrer Argumentation zu folgen…..“ Finanzwelpen zu folgen, hat den Völkern dieser Welt noch nie geholfen und wird ihnen auch zukünftig nie helfen. Unser Geldsystem ist marode und nun werden Regierungs-Stimmen aus China immer lauter, die wegen des gigantischen US-Haushaltsdefizits und den damit verbundenen Problemen, einen Abbau der globalen US-Dominanz fordern. Auch wenn die Chinesen mit ihrer Forderung völlig richtig liegen, werden die Vereinigten Staaten von Nordamerika einen Teufel tun, Chinas Forderung zu befolgen.
Wir gehen unsicheren Zeiten entgegen. Nicht nur finanziellen. Wir haben systemische Probleme, die nicht durch ständige System-Flickerei gelöst werden können, sondern einen radikalen System-Wechsel erfordern. Der würde zwar Zockerbanden verarmen, es aber real arbeitenden Menschen möglich machen, anständigen Wohnraum bezahlen zu können und im Alter nicht in Schuhkartons unter Brücken hausen zu müssen.
FH
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